Der Finanzwesir vor 20 Jahren: Diese Aktie ist die Empfehlung der Redaktion, die kaufe ich. Und diesen Fonds hier auch, denn die ganzseitige Reklame in der Wirtschaftswoche überzeugt mich. Ebenfalls mit dabei: Die Aktien, die ich mir mit Hilfe der Strategie "Dogs of the Dow" aus Excel herausdestilliert habe. Das war vielleicht eine Arbeit. Alleine, bis ich die ganzen historischen Kurse zusammen hatte.
Mann, war ich stolz auf mein Depot: Alles voller Empfehlungen. Zwar wurden mir fast alle von Dritten aufgedrängt. Aber das muss man ja nicht so eng sehen. Empfehlung ist Empfehlung. So schlecht kann das ja nicht sein.
Fast forward. Ein paar Jahre später reift die Erkenntnis, das Empfehlungen auch schlecht sein können. Vielleicht sogar unterirdischer als alles, was man sich hat vorstellen können.
Natürlich mit Ausnahme der Dogs-of-the-Dow-Aktien. Denn die habe ich mir selbst empfohlen und schon allein wegen des Aufwandes, den ich da reingesteckt habe können die gar nicht schlecht sein.
Und da ist sie wieder: Die renditekillende Mischung aus vertriebsinduzierten Käufen und eigener Hybris.
Wir beschäftigen uns in dieser Podcastfolge mit der Frage:
Und wie komme ich wieder raus aus dieser Nummer?
Was tun, wenn das eigene Depot nicht gut strukturiert ist, sondern wildwüchsig gewachsen ist? Wie bekommt man die ganzen Empfehlungen der Berater und Banker wieder aus dem Depot ohne das es einem das Herz bricht?
Geldbeutel und Psyche stäuben sich gegen ein Großreinemachen.
- Der Geldbeutel:"Willst Du wirklich diese Verluste realisieren?" und bei Gewinnen: "Denk an die Steuer!"
- Die Psyche: "Wer verkauft kapituliert - willst Du wirklich zugeben, dass Du so blöd gewesen bist?"
Mit anderen Worten: Die faulen Ausreden stehen Schlange und warten auf ihren Einsatz.
Wie bringt man jetzt trotzdem Ordnung ist Depot? Und vor allem: Warum sollen Sie sich diese Mühe überhaupt machen? Es heißt doch immer: "Hin und her macht Taschen leer." Warum also nicht die Füße stillhalten? Wir zeigen: Auch Buy & Hold ist kein Nichtstun, sondern besteht aus strategischem Tun gefolgt von langen Perioden des Nichtstuns.
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