MiFID? "Das klingt schon miefig." Soweit der Kommentar des Finanzrockers, als ich das Thema vorschlug. Ich gab ihm recht; hielt es aber für unsere Chronistenpflicht darüber zu berichten.
Nachdem ich MiFID ein bisschen beschnuppert habe, muss ich sagen: MiFID ist Game of Thrones pur und viel interessanter als der ganze 2018er-Steuerkram, über den sich alle das Maul zerrissen haben.
Woher habe ich meine Weisheiten? Übers Telefon. Ich habe Hintergrundgespräche geführt mit
- einem ETF-Anbieter
- einem Robo-Advisor
- einer Direktbank/broker
- der BaFin höchstselbst
Ich denke, damit habe ich die wichtigsten Akteure gehört.
Ach wirklich? Und was ist mit den Filialbanken, den AWDs und MLPs dieser Welt?
Ok, ok, ich präzisiere: "Damit habe ich die auch zukünftig wichtigsten Akteure gehört."
Mehr dazu im Folgenden.
Was ist MiFID?
MiFID steht für "Markets in Financial Instruments Directive", also Finanzmarktrichtlinie. MiFID I trat 2007 in Kraft. Die Existenz von MiFID II ist seit 2014 bekannt. Wirksam wurde die Richtlinie am 3. Januar 2018.
MiFID ist eine Richtlinie. Richtlinie bedeutet: Die EU gibt die Leitplanken vor, die Länder dürfen bei der Umsetzung nationale Eigenheiten berücksichtigen. Dann gibt es noch Verordnungen. Eine Verordnung ist unmittelbar anzuwenden. Hier gibt es keine Spielräume.
Exkurs BaFin
Wer erinnert sich noch an den Gemeinschaftskundeunterricht als die Gewaltenteilung besprochen wurde? Legislative, Exekutive, Judikative. Die BaFin gehört zur Exekutive. Sie setzt das um, was die Legislative ihr vorgibt. MiFID II ist ein Ergebnis der europäischen Gesetzgebung. Das kriegt die BaFin auf den Tisch und muss es in Handlungsanweisungen übersetzen.
Was ich nicht wusste: Die BaFin verlässt den Schreibtisch. Wenn wir uns als Bürger und Anleger bei der BaFin beschweren und die Beschwerde berechtigt und nicht bloß Querulantentum ist, dann statten die BaFin-Agents der entsprechenden Bank einen Hausbesuch ab.
Die zwei von der BaFin lassen sich alles ganz genau erklären. Verarschen kann man sie auch schwer, weil sie ausgebildete Financial Planner sind, die die Lizenz zur Beratung haben.
"Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist"
Indianische Redensart
Die Ausbildung zum Financial Planner dauert 13 Monde.
Wie entstand MiFID II
MiFID II ist ein Kind der Subprime-Krise. 2008 und 2009 standen die Lehman-Omas mit ihren Beschwerden Schlange vor der BaFin. Dazu kam eine rasante technische Entwicklung (Algo- und Hochfrequenztrading).
Was tun?
Den Reality-Check machen.
Alle MiFIDs haben Wartungsintervalle. Bei der Verabschiedung der Richtlinie wird schon festgelegt das ihre Wirksamkeit in der Praxis nach einer gewissen Zeit überprüft wird. Dieses iterative Vorgehen wird uns dann in den zwanziger Jahren MiFID III bringen.
In den Subprime-Jahren wurde MiFID I aufgebockt und die Prüfer sahen, dass nicht alles gut war.
- MiFID I war zu sehr Richtlinie und zu wenig Verordnung.
- MiFID I regulierte die Produkte, nicht aber den Vertrieb. Das, was die Finanzindustrie in den Hinterzimmern zusammenkochte, durfte der Vertrieb vorne den Lehmännern und -frauen einschenken ("Vielleicht noch einen Keks dazu?").
- Technisch war MiFID I auch schon ein bisschen angestaubt (nix Algo-Trading).
Was bedeutet MIFID II für mich als Anleger?
MiFID II, das ist ein Chewbacca-hoher Papierstapel (Körpergröße Chewbacca 2,28 m, mein Druckerpapier: 500 Blatt = 5,5 cm, 20.000 Blatt MiFID II = 2,20 m).
Für uns Privatanleger sind zum Glück nur diese fünf Bereiche relevant.
- Kostentransparenz
- Zuwendungen
- Product Governance
- Geeignetheitsprüfung, Zielmarktdefinition
- Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflichten
Bevor wir uns im Klein-Klein der operativen Details verlieren. Lassen Sie uns die Feuerzangenbowle-Perspektive einnehmen: "Also, wat is en MiFID? Da stelle mehr uns janz dumm."
MiFID II ist der Gamechanger. MiFID II beendet den Kostenblindflug des Privatanlegers. Selbständig und mündig entscheiden? Klar, aber wie, wenn ich die Zahlen nicht habe?
MiFID II liefert erstmals
- die richtigen Kennzahlen und macht diese
- vergleichbar.
Diese Zahlen sind so aufbereitet, dass man damit sinnvoll arbeiten kann. Steuerung nach Kennzahlen, das ist jetzt nichts wirklich skandalös Neues. Leider braucht es einen Büttel wie die BaFin um diese Zahlen beizutreiben.
Das Geheule der Branche erinnert mich an den 1. Februar 1988. Damals wurde bleihaltiges Normalbenzin in Deutschland verboten.
Die Politik hat’s durchgesetzt obwohl die Autoindustrie gewarnt hat: "Da wird die Zukunftsfähigkeit Deutschlands aufs Spiel gesetzt! Am 2. Februar werden alle Autos stehen".
Augenzeugen konnten am Dienstag, den 2. Februar die gleichen Staus im Berufsverkehr beobachten, wie am Freitag, den 29. Januar 1988.
Manchmal geht’s halt nicht ohne einen Tritt in den Hintern.
Kostentransparenz
Erstmals müssen die Kosten komplett über den ganzen Prozess offengelegt werden.
- Alle Kosten, die sich exakt angeben lassen müssen auch exakt angegeben werden. Egal, wie sehr die IT jammert.
- Kosten, die nicht exakt angegeben werden können, müssen nach bestem Wissen und Gewissen geschätzt werden. Beispielsweise mit einer begründeten Rechnung basierend auf historischen Zahlen.
Am Jahresende liefert Ihnen der Broker dann die echten Kosten für das abgelaufene Jahr.
Apropos Jahresende: Kaufen Sie rechtzeitig Diageo-Aktien (Bacardi, Johnnie Walker und Smirnoff). 2018 / 2019 bekommen die Besitzer von Altbeständen erstmals die komplette Kostenbilanz. Da werden viele Leute viele Schnäpse brauchen.
Der IT-Kram lässt sich lösen. Das wirkliche Problem für die Finanzbranche ist der radikale Kulturwandel. Eine Branche, für die jahrelang Ostern war (versteck’ die Provision) soll auf einmal an den FKK-Strand.
Zuwendungen
Retrozessionen, Vertriebsfolgeprovisionen oder Bestandspflege sind grundsätzlich verboten. Einzige Konzession an die Filialbank-Lobby: Zuwendungen dürfen angenommen werden, wenn sie "der Verbesserung der Beratung dienen". Diese Regelung ist allerdings ziemlich weit gefasst. Die Sparkassen werden versuchen so lange wie möglich an ihrem Geschäftsmodell festzuhalten.
Product Governance
Unter MiFID II werden Produkte nach Prinzipien entwickelt, wie man sie auch aus der Pharmaforschung kennt.
- Welches Problem des Kunden soll das Produkt lösen?
- Welche Nebenwirkungen (Risiken) gibt es?
- Für wen ist das Produkt gedacht?
Es mag keine klinischen und vorklinischen Studien geben, aber das ganze Prozess wird von viel Qualitätssicherung begleitet.
Die Spielchen der klassischen Fondsbranche gehören damit der Vergangenheit an. Es lohnt sich nicht mehr, alle zwei Jahre einen neuen Fonds auf den Markt zu werfen, der dann vom Vertrieb mit Bestandskunden gefüllt wird. Oder man verschmilzt den alten Low-Performer mit dem neuen Shootingstar. Dann hat man das miese Morningstar-Ranking gleich mit erledigt.
Zielmarktdefinition
Die Geeignetheitsprüfung ist bereits bekannt. Neu hinzugekommen ist die Zielmarktdefinition.
Zielmarkt?
Ja, der Zielmarkt, das sind Sie.
- Der Produktentwickler gibt einen Zielmarkt vor. Das hier ist ein Produkt für den risikoaffinen Anleger mit langem Zeithorizont und einer hohen Sparrate.
- Ihre Bank klassifiziert Sie und steckt Sie in eine Schublade. Diese Schublade lässt sich 10 Zentimeter weit aufziehen.
- Tagesgeld ist 3 Zentimeter breit, ETFs und Large Caps 5 bis 7 Zentimeter und Small Caps haben eine Breite von 10 Zentimeter. Derivate sind 11 bis 40 Zentimeter breit.
Die Bank kann Tagesgeld, ETFs und Aktien in die Schublade stopfen, Derivate nicht. Zielmärkte oberhalb Ihrer "Gehaltsklasse" sind tabu.
Bedeutet natürlich auch; wenn Sie arm und ungebildet sind gibt’s nur Tagesgeld.
Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflichten
Jedes Telefonat wird mitgeschnitten und fünf, maximal sieben Jahre aufbewahrt.
Was sagt der ETF-Anbieter zu MiFID II?
Ein brutaler Umsetzungs-Aufwand, aber sehr gut für den Anleger.
Was gefällt nicht so?
Die Definition der impliziten Transaktionskosten.
Das Kursdelta zwischen dem Zeitpunkt der Orderabgabe und der Orderausführung gilt laut ESMA (Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde) als implizite Transaktionskosten. Echte und implizite Transaktionskosten müssen gemeldet werden und werden addiert als eine Zahl an den Kunden weiter gereicht.
Das Problem: Instis traden für fast nichts. 100.000 Siemensaktien stehen zum Verkauf.
- Echte Transaktionskosten = 20 €
- 100.000 Siemens mit einem Kurs-Delta von 4 Cent = 4.000 € implizite Transaktionskosten
- Kunde sieht 4.020 € Transaktionskosten und kriegt einen Herzinfarkt. Wirklich gezahlt wurden aber nur 20 Euro. Die implizierten Transaktionskosten sind nur eine Zahl, die aufgrund der Definition der ESMA entsteht.
Echte Transaktionskosten werden beim ETF aus der Mangementgebühr bezahlt, bei aktiven Fonds oft aus der Vermögenssubstanz.
Für Indexfonds sind die impliziten Transaktionskosten geradezu blödsinnig. Man will beim Rebalancing zum Schlusskurs des Index handeln. Das ist ein Feature, kein Bug. Also ist es egal, ob man die Order um 17:29:59 Uhr (17:30 Uhr Xetra-Schluß für DAX-Rebalancing) oder um 9:00 Uhr morgens ins System stellt.
Was sagt der Robo zu MiFID II?
Ein brutaler Umsetzungs-Aufwand, aber sehr gut für den Anleger.
Was gefällt nicht so?
- Das Transaktionsreporting. Jede Transaktion muss dem Regulator - unabhängig vom Volumen - gemeldet werden. Hier werden viele Daten produziert, die aber keinen wirklichen operativen Wert als Heuschreckenfrühwarnsystem haben. Geely hat es auch geschafft, sich an Daimler anzupirschen und schwupps hatten sie über 10%.
- Die Zielmarktdefinition ist nicht gut gelöst. Die Geeignetheitsprüfung hätte gereicht. Beim Depot-Management heißt es: Die Dosis macht das Gift. Es kann sinnvoll sein auch mit Produkten zu arbeiten, die oberhalb der Risikoklasse des Anlegers liegen. MiFID II erlaubt so etwas nicht. Bei jeder Depotumschichtung muss der Robo darauf achten, die Zielmarktbestimmungen nicht zu verletzen.
Was sagt der Direktbroker zu MiFID II?
Ein brutaler Umsetzungs-Aufwand, aber sehr gut für den Anleger. Auch beim Broker löst das Transaktionsreporting keine große Begeisterung aus. Die Comdirect beispielsweise hat im Februar hatten rund 2 Millionen Wertpapier-Orders ausgeführt. Das sind zwei mal zwei Millionen Reports. Report an den Kunden, Durchschlag an die BaFin.
Das berichtet der Support
Hier wird gemault
- Produkte können nicht gekauft werden. Das liegt fehlenden Factsheets (PRIIP genant) und Zielmarktdefinitionen. Der Gesetzgeber sagt: PRIIP und oder Zielmarkdefinition fehlen? Dann kein Handel! Am 3. Januar hatten hunderttausende Produkte keine vollständige Doku vorzuweisen und durften deshalb die Arena nicht betreten. Die Anbieter haben dann hektisch nachgereicht. Dieses Problem sollte sich mit der Zeit von selbst lösen. Die Bank kann nicht dafür.
- Bonus-Mecker: Ich habe noch ein anderes Depot. Bei diesem Broker konnte ich kaufen. Antwort: Dann sieht dieser Broker die BaFin-Regeln höchstwahrscheinlich ein bisschen lockerer. Auch das sollte sich mit der Zeit regeln.
- Haben Sie Ihr Preis- & Leitungsverzeichnis überarbeitet? Muss ich das jetzt alles zusätzlich zahlen? Nein, das ist die neue Kostentransparenz. Das haben Sie schon immer gezahlt, wussten es aber nicht. Kostentransparenz muss der Kunde noch lernen.
- Telefonbanking ist erst einmal Vorlesestunde. 30 bis 60 Sekunden Risiken und Nebenwirkungen und Sie sagen brav ja und ok zu allem. Erst dann schickt der Mitarbeiter die Order ab.
- Was soll der ganze PDF-Scheiß in meiner Inbox? Wo bestelle ich das ab? Nirgendwo. Der Gesetzgeber will, dass Sie das lesen, also lesen Sie’s gefälligst.
Was sagt der Finanzwesir zu MiFID II?
- MiFID II setzt 2018 mit irrem Aufwand das um, was der Finanzwesir mit seinem 5,99-€-pro-Monat-Blog seit 2014 lebt.
- Die Koks-und-Huren-Jahre der Finanzbranche sind definitiv vorbei.
- Alles Nicht-Digitalisierte hat keine Überlebenschance.
MiFID II or "The rise of the robos"
MiFID II versetzt dem Finanzestablishment den Todesstoß. Kick-Back-orientierte Geschäftsmodelle werden im Licht der Transparenz zu Staub zerfallen wir Graf Dracula.
Ein Grund zur Freude?
Nur so mittel.
Transparenz bedeutet
- Ade Quersubventionierung. Der Deal "Kostenloses Girokonto und dann schlagen wir beim Depot 0,1% drauf" läuft nicht mehr. Die Vergleichsplattformen basteln doch schon alle an entsprechenden Tools. Jede Quersubventionierung ruiniert das Ranking. Jedes Produkt muss alleine überleben.
- Dokumentationspflichten. Das kostet. Summen unter einer Million Euro gehören in einen Robo. Erst gab’s keine Kontoauszüge, dann zog man Geld am Automaten, nun wird auch die Beratung technisiert. Dafür werden die Controller (Mensch ist zu teuer) und die Juristen (Compliance lässt sich nur digital wasserdicht machen) schon sorgen. Scalable arbeitet mit der Ing-Diba zusammen, Union Investment hat mit Visualvest einen Robo für die genossenschaftlichen Banken und Investify kooperiert mit der Haspa (Sparkasse Hamburg).
- der Anleger bekommt brauchbare Zahlen. Das schöne suhlen im Jammertal (fühle mich enteignet) ist vorbei. Keiner kann mehr sagen er habe es nicht gewusst. Wer keine Lust auf finanzielle Bildung hat, bekommt die Kosten für diese Bocklosigkeit schwarz auf weiß frei Haus.
- Industrialisierung als Reaktion auf den Kostendruck. Industrialisierung bedeutet: Das was es gibt, gibt es in normierter Qualität und Güte. Das was es nicht gibt, gibt es den ganzen Tag nicht. Deshalb die Robos: Schema-F-Depot und Ruhe im Karton.
- Exotik ade. Wenn der Emittent keine Lust auf Zielmarktdefinition und PRIIPs hat weil er 99,9% seines Umsatzes mit Instis oder US-Rentern macht, dann schauen Sie in die Röhre.
- wer Beratung will zahlt.
Vom Robo lernen heißt siegen lernen, denn der Robo liefert das höchste Gut der Finanzbranche: Abmahnsicherheit.
MIFID II zwingt
- die Finanzindustrie dazu, sich anständig zu benehmen,
- die Kunden dazu, sich wie Erwachsene ihrer Verantwortung zu stellen.
Da geht noch was
Ich habe weiter oben im Artikel geschrieben etwas geschrieben über gut aufbereitete Kosten. Das stimmt nur bedingt. In der Praxis läuft das noch nicht so rund.
Mein Broker Consors beispielsweise versagt vollständig. Da bekomme ich nur "standardisierte Kostenausweise". Ich würde bei der Umsetzung gerne etwas mehr Dampf im Kessel sehen. Dafür brauche ich aber Ihre Hilfe.
Der Plan: Ich möchte gerne die Kostenausweise aller in Deutschland zugelassenen Broker vergleichen und dann die BaFin um ein offizielles Statement bitten. Meine Frage an Sie: Welche Kostenausweise liefert Ihr Broker für diese Fonds?
- iShares Core World (ISIN IE00B4L5Y983 / WKN A0RPWH) - typischer Brot&Butter-ETF.
- FLOSSBACH VON STORCH SICAV - MULTIPLE OPPORTUNITIES Fonds (WKN A0M430 / ISIN LU0323578657) - einer der meistverkauften Fonds in Deutschland.
Kaufvolumen: 5.000 €, Haltedauer 1 Jahr.
Schicken Sie mir Screenshots oder PDFs an kontakt@finanzwesir.com und vergessen Sie den Namen des Brokers nicht.
Was kostet mich das?
10 Minuten Ihrer Zeit. Die Kostenausweise werden Ihnen vor dem Kauf zur Verfügung gestellt. So wie Sie das vom Kaufmann kennen:
"Was kostet das?"
"3,49 €"
" Ok, nehm’ ich"
In Ihrem Fall kein "Nehm’ ich". Legen Sie den Fonds einfach wieder ins Regal zurück. Aber machen Sie vorher noch schnell einen Screenshot für mich.
Fazit
Ist MiFID II nun gut oder schlecht? Ich biete zwei Alternativen.
Bewertung 1
MiFID II ist ein Bürokratiemonster, das seinen Zweck nie erfüllen wird. Solange jeden Tag ein neuer Dummer aufsteht, werden die Banken einen Weg finden den auszubeuten. Egal wie viel die BaFin reguliert.
Ziel muss es sein den Nachschub an Kanonenfutter zu unterbinden. Hier sind wir Finanzblogger gefragt. Aufklärung tut not. Finanzielle Bildung ist für jedermann preiswert erhältlich. Wer keine Lust auf finanzielle Bildung hat, bleibt als Kollateralschaden am Wegesrand zurück.
Bewertung 2
Nie wieder Lehmann-Oma! Der Mensch ist schwach und es ist unrealistisch, dass sich jemals eine nennenswerte Zahl an Menschen mit finanzieller Bildung beschäftigen wird.
Deshalb ist MiFID II wertvoll. Es schützt den unbedarften Anleger. Der Kollateralschaden sind die paar 10.000 DIY-Finance-Nerds. Industrialisierung bedeutet immer auch, dass individuelles Fachwissen nutzlos wird. Vielleicht ist es volkswirtschaftlich besser, wenn hunderttausende von Anlegern eine kostengünstige Altersvorsorge von der Stange bekommen und zehntausende von Selbstentscheidern schmollen, weil es für ihre Papiere keine Zielmarktdefinition gibt.
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