Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.
Der Deutsche und seine Finanzen. Ein Sittenportrait im Jahre 2020. Einziger Kritikpunkt: Heissen Berufseinsteiger heuer wirklich noch Arno? Sind die Malte-Thorbens nicht langsam so weit? Und das Foto stammt aus Vor-Corona-Zeiten. Ansonsten aber leider alles wahr.
"In der Regel wird der Kapitalismus für Probleme verantwortlich gemacht, die aus dem politischen Versuch resultieren, ihn abzuschaffen."
– Ludwig von Mises
Wie kommt der Euro ins Ausland? Natürlich mit Transferwise. Aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten. Die beschreibt Tobias: Die besten Möglichkeiten für den Geldversand ins Ausland.
Sicher bis ins hohe Alter: Mit der 5,5%-Regel entsparen. Mische Aktie mit Gold und dann noch ein Cash-Zelt dazu. In der Rente wird dann dynamisch und nicht statisch entspart. Dann passt sich das Depot
"auf natürliche Art und Weise an und lässt so im Voraus ein optimales Ergebnis erwarten."
Die Finanzguerilla gibt die Waffen ab und wird jetzt Mitglied im Club Rürup. Der Steuervorteile wegen.
Der Finanzwesir schaut skeptisch auf die Konditionen: Ab 62 gibt’s dann Geld. Aber nur für den Einzahler. Einzahler mit 63 tot => die Aktionäre freut’s. Je nach Anbieter gibt’s noch eine Witwenrente. Aber vererbt wird nichts.
Vielleicht wäre ein weiterer Kampf im ETF-Dschungel doch lukrativer gewesen anstatt sich den Schneid in der Rürup-Oase abkaufen zu lassen.
Ökonomen sind auch nur Menschen: Es kracht zwar alle naselang an Börsen, aber die Modelle der Ökonomen bestehen aus Thin Tails (Schwurbelenglisch für: Extremereignisse sind selten). Warum? Weil die Ökonomen den versunkenen Kosten nachtrauern. Anstatt sich der Realität zu beugen heißt es:
"Bevor wir jahrhundertelange Arbeit auf den Aschehaufen werfen, möchten wir sicher sein, dass all unsere Arbeit wirklich nutzlos ist."
Deshalb existieren Extremereignisse in den statistischen Standardmodellen der Finanzwirtschaft nicht. Aber in echt schon.
Auf Englisch
Ein Diversifizierer, der sich nicht blöd vorkommt ist kein richtiger Diversifizierer: The Diversification Drag & The Management of Luck
"Successful investing and good luck are more synonymous than you think. No one can prepare for good luck but there are ways to manage bad luck. Diversification is one of the best tools available to avoid allowing bad luck to give you extreme outcomes at the worst times."
"Why didn’t banks consider that a pandemic might strike?
The answers to all my questions above are the same reasons as to why governments didn’t plan for this: complacency, laziness and blind stupidity."
Evidence for Tribalism in Economics. Der mächtigste Stamm bestimmt die Fakten und das sind in der Ökonomie die Neoklassiker. Also wird alles neoklassisch interpretiert.
"It’s a rampant problem in economics. The teaching of economics is dominated by the neoclassical sect.
Progress in the field [of economics] is judged by the purity of its mathematical theories, as determined by the authorities"
Tactically Adjusting Everything in a Financial Crisis? Bad Idea.
"This study highlights that the appropriate action is minimal adjustments by most investors during a crisis."
Das bewährte: "Tu-nix"-Prinzip des Finanzwesirs wissenschaftlich untermauert.