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Finanzen mit Excel im Griff: Teil 1 - geht das nicht auch anders?

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Via Mail, über Twitter oder in den Kommentaren: "Excel, Finanzwesir, wir brauchen mehr Excel" oder "Kann der Finanzwesir nicht mal seine Excel-Dateien zum Download bereitstellen?"
Was immer dazwischenkam: Das Tagesgeschäft.
Nun aber hat sich jemand gefunden, der die Rufer in der Wüste erhört hat! Und er ist aus unserer Mitte - sein Name ist Dummerchen.

Ich danke Leser Dummerchen für seinen mächtigen vierteiligen Excelkurs, den er für uns entwickelt hat.

Nun aber "The man himself:"

Dummerchens Excel-Kurs

Sag’ mal, wie war das noch gleich? Sind im ersten oder im zweiten Parameter bei der XINTZINSFUSS-Funktion die Zeitpunkte einzutragen?

Halt, stopp! Falls Du jetzt befürchtest, in einem komplizierten Excel-Kurs gelandet zu sein, lies bitte trotzdem weiter. Denn darum wird es hier nicht gehen. Ganz im Gegenteil.
Dieser Artikel bildet den Auftakt zu einer kleinen Artikelserie, die sich insbesondere an Buy-and-Hold-Anleger richtet, die auf einfache Weise einen schnellen Überblick über ihre Finanzen bekommen wollen.
Dazu sollen einige wenige Excel-Sheets erstellt und ein sinnvoller Umgang damit besprochen werden. Und Du brauchst auch bestimmt kein Excel-Profi zu sein, ganz im Gegenteil!
Der Kurs geht Schritt für Schritt vor mit vielen Screenshots und mehr Erklärungen, als die meisten vermutlich brauchen werden. Jeder ist am Ende in der Lage, alles selbst nachzubauen.

Für jede Aufgabe das richtige Werkzeug

Holst Du extra die Elektrosäge samt Verlängerungsschnur aus der Garage, um einen kleinen Zweig am Baum zu stutzen?
Oder reicht dafür nicht die Baum- oder gar die Rosenschere? Nun, ich würde die Schere aus der Gartenlaube holen und mit einem "Schnipp" das Problem lösen.
Genauso verfahre ich bei Finanzfragen. Ich möchte nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen und starte Excel gar nicht erst für einfache Standardberechnungen. Dazu reicht mir sehr häufig zinsen-berechnen.de.

Diese Seite ist für mich das Schweizer Taschenmesser der Standardfinanzberechnungen.
Darüber hinaus bietet sie die Möglichkeit, alle Berechnungen über einen Permalink dauerhaft zu speichern und die Berechnungen als PDF herunterzuladen. Was will man mehr? Beispiele gefällig?

Dich interessiert, auf welchen Betrag 5.000 Euro anwachsen, wenn Du sie 20 Jahre zu 3,6% anlegst? Nimm den Zinsrechner.

Du möchtest wissen, wie viel Du monatlich zusätzlich sparen musst, um bei gleichem Zinssatz aus 5.000 Euro innerhalb von 15 Jahren 15.000 Euro zu machen? Dann nimm den Sparrechner.

Du fragst Dich, zu welchem Zinssatz die 15.000 Euro angelegt sein müssten, um davon 10 Jahre lang monatlich 150 Euro entnehmen zu können? Überprüfe es mit dem Entnahmeplan-Rechner.

Du weißt gar nicht, was man noch so alles berechnen kann? Dann schau Dich dort mal um. Es lohnt sich!

Aber wenn die Sparrate jedes Jahr um 50 Euro wächst? Oder der Zinssatz schwankt? Nun, dann ist es kein Standardproblem mehr, zinsen-berechnen.de stößt an seine Grenzen und Excel wird mein Freund.

Aber brauche ich denn Excel zum Verwalten meiner Konten und Transaktionen? Gibt es dafür nicht schon viel bessere Programme, mit denen ich meine Finanzen besser im Blick behalten kann?

Ja und nein. Möchtest Du wirklich jede Deiner Finanztransaktionen genau im Blick haben? Soll Dein Budget auf Heller und Pfennig genau sein?
Dann gibt es tolle Lösungen für Dich: YouNeedABudget (YNAB), Finanzblick, Starmoney, Quicken, MoneyMoney, gnucash sind nur einige dieser Programme.
Wer viele Konten bei verschiedenen Banken hat, gewinnt damit endlich wieder den Überblick zurück.
Oder er merkt zumindest dank diverser Analysemöglichkeiten, wofür er sein Geld im Monatsverlauf ausgegeben hat. Wer diese Dienste benötigt, findet hier sehr gute Lösungen – und braucht dafür auch wirklich keine zusätzliche Excel-Lösung.

Auch zum Auswerten des eigenen Portfolios gibt es gute Lösungen. Zum einen kann schon der Blick auf die Webseite der eigenen Depotbank reichen. Darüber hinaus habe ich selbst das kostenlose PortfolioPerformance installiert und damit feststellen können, wie hoch meine Rendite in den letzten 15 Jahren über alle meine Geldanlagen hinweg war.
Auch eine solche Auswertung würde ich auf keinen Fall in einem Excel-Sheet machen wollen. Insbesondere dann nicht, wenn wir hier über Hunderte von Geldbewegungen reden.

Aber wann kann Excel trotzdem eine gute Hilfe sein?

Mit Excel gewinnt man eher den Blick für das Gesamtbild. Was muss man denn wirklich wissen, um erfolgreich einen Weg durch den Finanzdschungel zu schlagen? In meinen Augen sehr wenig. Es reicht zumeist, aus der Helikopter-Sicht einen groben Überblick über den Dschungel zu gewinnen: Wo stehe ich? Wo will ich hin? Ah, okay! Dann also zunächst 3 km in Richtung Norden, dann über den Fluss und weiter geht’s in nordöstlicher Richtung!

Ist dafür das Wissen über den Einkauf der Anti-Falten-Creme für 4,95 Euro am Montag, den 01.Februar 2016, um 17:14 Uhr in der Drogerie wirklich wichtig?
Oder das halbe Hähnchen tags drauf beim Gockel-Roland zur Mittagszeit auf dem Supermarkt-Parkplatz für 4,50 Euro?
Nein.
Das entspricht, um im Dschungelbild zu bleiben, eher der Frage, ob man jetzt rechts oder links an der nächsten Palme vorbeiläuft. Nur wenn man an einigen rechts und anderen links vorbeigeht, behält man die Richtung.

Und was genau hilft es Dir, wenn Du die kapitalgewichtete und die zeitgewichtete Rendite Deiner Anlagen kennst? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den beiden Renditen? Musst Du diese Zahlen wirklich kennen? Insbesondere als passiver Buy-and-Hold-Anleger bringen Dich diese Zahlen nicht zu einer neuen Erkenntnis.

Ist es denn sinnvoll Dein Anlageverhalten zu ändern, wenn Du weißt, dass die Rendite aktuell bei 4,7% liegt? Und was machst Du konkret, wenn aufgrund eines gerade zurückliegenden Börsencrashs die Rendite nur noch -4,7% ist? Kaufen? Verkaufen? Umschichten? Ich hoffe, Deine Anlagestrategie als Buy-and-Hold-Anleger ist unabhängig von der aktuellen Marktlage.

Ich behaupte ganz keck: Es ist sinnvoller, sich nur auf die wichtigsten Zahlen zu konzentrieren und diese auf einen Blick verfügbar zu haben.
Je weniger Dich die Details irritieren können, desto besser hast Du das wirklich Wichtige im Visier. So fällt es auch leichter, Antworten auf Fragen zu finden wie:

  • Wir wollen Mitte Juli in den Urlaub fahren. Können wir das aus den laufenden Einnahmen zahlen?
  • Welche fixen Ausgaben habe ich und brauche ich die wirklich?
  • Ich möchte einen Teil des Weihnachtsgeldes langfristig anlegen. Sollte das Geld jetzt in Anleihen- oder Aktien-ETFs fließen? Und falls in einen Aktien-ETF, in welchen von meinen?
  • Das jährliche Rebalancing steht ins Haus – wie soll ich umschichten?

Dafür ist Excel das richtige Werkzeug. Wir bauen in diesem Kurs mit einfachen Ideen eine Basislösung zusammen. Wenn Du schon mal Excel gestartet, ein paar Zahlen in Zellen eingetippt und vielleicht die Zellen mit Rahmen versehen hast, reicht das als Grundwissen schon aus. Alles wird Schritt für Schritt erstellt und die Ergebnisse stehen auch zum Download zur Verfügung.

(Du hast bereits eine Lösung, mit der Du glücklich bist? Nun, das ist total okay. Du hast Deine Methodik gefunden und solltest auch ruhig dabei bleiben. Aber vielleicht interessieren Dich dann die Excel-Inhalte und Du folgst trotzdem meinem Basiskurs.)

Jetzt aber mal Butter bei die Fische.

Was ist das Ziel der Serie?

Wir erstellen gemeinsam praxiserprobte Excel-Dateien für die Jahresbudgetplanung sowie ein Finanzcockpit. Dabei haben wir die Bedürfnisse von langfristigen Buy-and-Hold-Anlegern im Blick.

Wir bauen gleichzeitig ganz nebenbei Wissen über Tabellenkalkulation auf:

  • Anwenden grundlegender Prinzipien der Tabellenkalkulation,
  • Durchführen einfacher Berechnungen,
  • Einfügen verschiedener Diagrammtypen,
  • Importieren von (Kurs-)Daten aus dem Internet (Webseiten) zur Weiterverarbeitung.

Dazu erstellen wir Basislösungen und wenden dabei das Pareto-Prinzip an: Mit 20% Aufwand erzielen wir 80% Ergebnis. Die 80%-Lösung deckt dabei 100% der Grundanforderungen ab.
Mehr braucht man eigentlich nicht. Und Du vermutlich auch nicht. Die Lösung ist aber erweiterbar und wer Spaß an der Sache gefunden hat und an seine Bedürfnisse anpassen möchte, darf dies gerne selbstständig im Anschluss tun. Schöner, bunter, persönlicher – geht alles.

Aber Excel gibt es doch nicht kostenlos!

Genau! Und deshalb werden die Sheets auch nicht in Excel, sondern im frei erhältlichen LibreOffice Calc erstellt werden. Du kannst es Dir hier kostenlos herunterladen.

Aber ich habe doch Excel!

Dann kannst Du auch gerne Excel verwenden. Die Unterschiede in der Handhabung sind zwischen beiden Programmen klein und Du wirst die Schritte auch entsprechend mit Excel durchführen können.

Also – bald geht es los! Ich hoffe, Du hast Interesse und bist dabei.

Alle Teile dieses Kurses


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