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Finanzen mit Excel im Griff: Teil 3 – Das Finanzcockpit (Basisversion)

Nachdem der Fokus im zweiten Teil der Serie auf den laufenden Einnahmen und Ausgaben lag, soll in diesem Teil der Blick auf die Vermögensbildung gerichtet werden.

Was wird in diesem Teil erstellt?

Wir entwickeln Schritt für Schritt ein sogenanntes Finanzcockpit, das auf einen Blick zeigt:

  • Bei welchen Banken wie viel Geld in welchem Produkt (Tagesgeld, Festgeld, Sparbrief, …) angelegt ist.
  • Wie viele Anteile von welchem Wertpapier (Anleihen, Aktien, ETFs, …) im Depot liegen und wie viel diese jetzt gerade Wert sind.

Dazu führen wir eine Bestandsaufnahme durch, tragen die uns bekannten Werte in LibreOffice Calc beziehungsweise Excel ein, importieren Kursdaten aus dem Internet in mehrere Tabellenblätter und verwenden einen weiteren Diagrammtypen. Darüber hinaus beschäftigen wir uns am Rande noch mit Zahlenformaten und dem Aufbau von Internetseiten.

Das Produkt dieses dritten Teils wird die Basisversion des Finanzcockpits sein – im nächsten Teil der Serie werden wir noch ein paar erweiterte Funktionalitäten rund um das Thema "Asset Allocation" hinzufügen. Neben dem Ist-Soll-Vergleich wirst Du vor allem Rebalancing-Hilfen erhalten.

Ein wichtiger Hinweis vorweg: Bei der Erstellung des Finanzcockpits werde ich an drei konkreten ETFs das Importieren von Kursdaten aus dem Internet aufzeigen. Diese ETFs sind KEINE Kaufempfehlung – sie dienen nur als Beispiele. Wirklich!

Am Ende wird es auch wieder das Dokument zum Download geben – Du musst aber die Schritte zum Importieren von Kursdaten verstehen, um es auf Deine Bedürfnisse anzupassen. Also: Mach mit!

Kassensturz

Los geht es wieder mit einem leeren Tabellenblatt eines neuen LibreOffice Calc- beziehungsweise Excel-Dokuments. Bevor wir die ersten Eintragungen machen können, müssen wir uns einen Überblick über unsere investierten Gelder machen. Wir beschränken uns dabei auf festverzinsliche Bankprodukte (Tagesgeld, Festgeld, Sparbriefe, etc.) und Wertpapiere (Aktien, Anleihen, ETFs, etc.). Kapitalbildende Versicherungsprodukte lassen sich nicht so leicht darstellen, da der Blick in ihr Innerstes zumeist nicht möglich und der tagesaktuelle Wert daher kaum ermittelbar ist.

Der Anleger für unser Beispiel besitzt

  • ein Tagesgeldkonto mit 5.000 Euro bei Bank A,
  • eine sogenannte Festgeldleiter bestehend aus vier Festgeld-Produkten beziehungsweise Sparbriefen unterschiedlicher Laufzeiten und unterschiedlicher Renditen zu je 2.500 Euro bei den Banken A, B, C und D,
  • einen Anleihen-ETF und
  • zwei Aktien-ETFs (MSCI World & MSCI Emerging Markets).

Der Anleger möchte rund 50% seiner Investitionen in die Aktien-ETFs investieren und den Rest auf den Anleihen-ETF und die Bankprodukte verteilen. Das Verhältnis der beiden Aktien ETFs soll 70% MSCI World zu 30% MSCI Emerging Markets betragen.

Deine Anlagen und deren Aufteilung können natürlich ganz anders aussehen: Hast Du keine Festgeldanlagen oder keine Anleihen, lässt Du diesen Teil weg. Hast Du weitere oder andere ETFs oder gar Einzelaktien, musst Du weitere Eintragungen hinzufügen. Der grundlegende Aufbau des Dokuments sollte aber stets der gleiche sein.

Die festverzinslichen Bankprodukte

Beginnen wir mit dem Erfassen der festverzinslichen Bankprodukte und tragen die uns bekannten Werte wie im folgenden Beispiel ein. Zu jedem Festgeld tragen wir neben dem Anlagebetrag und dem Zinssatz zusätzlich noch die Fälligkeit ein, das heißt das Datum, an dem das Festgeld abläuft. Ab diesem Tag können wir wieder über den angelegten Betrag verfügen. Einzig beim Tagesgeld müssen wir anders vorgehen, da wir sofort auf dieses Geld zugreifen können und daher den heutigen Tag eintragen müssten. Da sich dieses Datum allerdings täglich ändert, verwenden wir die HEUTE()-Funktion und tragen =HEUTE() in diese Zelle ein.

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Finanzen mit Excel Teil 3

Zahlenformate

Wenn Du hinter den Zinssätzen ein Prozentzeichen eingegeben hast und hinter den Anlagebeträgen ein €-Zeichen, erkennt Calc beziehungsweise Excel selbstständig, dass es sich um Prozentangaben beziehungsweise Geldbeträge handelt.
Das ist sehr praktisch, da das Programm nun auch bei allen Berechnungen, die wir mit diesen Werten vornehmen, automatisch das richtige Zahlenformat (also Prozentangabe oder Eurobetrag) verwenden wird. Das Zahlenformat sowie die Anzahl der anzuzeigenden Nachkommastellen lassen sich leicht über die Schaltflächen ändern.

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Zusätzlich zu den drei Angaben Zinssatz, Fälligkeit und Anlagebetrag ist es mitunter interessant, die Anzahl der Tage bis zur Fälligkeit ablesen zu können. Das rechnen Calc beziehungsweise Excel natürlich für uns aus. In der Zelle F2 tragen wir beim ersten Eintrag - bei mir ist das das Tagesgeld - die Rechnung =D2-HEUTE() ein, das heißt wir ziehen von Endfälligkeitsdatum das heutige Datum ab.
Das Ergebnis erscheint allerdings zunächst verwirrend, denn es erscheint nun "30.12.99" (oder ein anderer Datumswert). Das liegt daran, dass Calc beziehungsweise Excel beim Rechnen mit Datumswerten als Ergebnis auch wieder eine Zahl im Datumsformat ausgeben.
Wir müssen also das Zahlenformat ändern, um eine Zahl als Ergebnis zu erhalten. Ein Rechtsklick auf die Zelle mit dem irritierenden Datum liefert uns das Kontextmenü, aus dem wir "Zellen formatieren…" auswählen können.
Das sich öffnende Fenster bietet uns allerlei Einstellungsmöglichkeiten, vor allem aber kann die Kategorie von "Datum" auf "Zahl" geändert und die Anzahl der Nachkommastellen auf 0 eingestellt werden:

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Wenn wir das richtig eingestellt haben, sollten wir beim Tagesgeld eine 0 sehen. Über das Ausfüllkästchen lässt sich diese Formel nun (wie schon im letzten Teil dieser Serie dargestellt) für die anderen Festgelder kopieren.

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Ordnung muss sein

Um die Übersichtlichkeit zu erhöhen, sollten wir die Festgelder nach ihrer Laufzeit sortieren: Das am längsten laufende Produkt soll ganz oben und das Tagesgeld mit einer Restlaufzeit von 0 Tagen ganz unten stehen. Dazu markieren wir alle Inhalte der Tabelle und wählen über das Menü "Daten" den Menüpunkt "Sortieren…" aus. Im erscheinenden Fenster können wir dann nach Spalte F die Daten absteigend ordnen.

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Linien-Diagramm der Festgeldleiter

In meinem Beispiel hat der Beispielanleger eine Festgeldleiter über die kommenden drei Jahre gebildet. Die Zeitabstände zwischen den Fälligkeiten sind nicht gleichmäßig verteilt – das würde man in einem passenden Diagramm noch besser erkennen können. Daher legen wir zu diesen Daten ein Linien-Diagramm an. Wie im zweiten Teil der Serie schon angemerkt, ist dieser Diagrammtyp (neben dem XY-Diagramm) besonders gut geeignet, um Wertverläufe über die Zeit darzustellen.
Wir markieren wieder die Daten, die wir im Diagramm darstellen wollen – hier also die Anlagebeträge und deren Fälligkeiten –, sowie die dazugehörigen Überschriften und klicken auf das Diagramm-Symbol in der Symbolleiste. Der Diagramm-Assistent öffnet sich und wir wählen den Typ "Liniendiagramm" aus. Außerdem stellen wir "Punkte und Linien" ein, um einen Verlauf zu erhalten, in dem die Fälligkeitstermine gut erkennbar sind.

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Über den Weiter-Button kann man in den nächsten Fenstern des Diagramm-Assistenten noch einiges einstellen; ich möchte nur auf das letzte Fenster eingehen, da wir hier eine passende Überschrift und Achsenbeschriftungen einstellen und zusätzlich auch noch Hilfslinien (Gitter) an der x- und y-Achse einschalten. Auf die Legende würde ich in diesem Fall verzichten.

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In dem erstellten Diagramm würde ich lieber die Jahresgrenzen sehen können. Daher passen wir die x-Achseneinteilung an. Mit einem Doppelklick auf das Diagramm, gefolgt von einem Doppelklick auf die Datumsangaben an der x-Achse gelangen wir zum Formatierungsmenü der x-Achse.
Dazu müssen wir zunächst im Untermenü "Skalierung" die Art von "Automatisch" auf "Datum" umstellen. Dadurch werden die automatischen Voreinstellungen sichtbar – hier legen wir das Minimum auf den 01.01. des aktuellen Jahres und stellen das Hauptintervall auf 12 Monate ein.

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Die Wertpapierliste und die aktuellen Kurswerte

Damit haben wir die Festgeldleiter fertig gestellt und widmen uns jetzt den Wertpapieren, hier also dem Anleihen-ETF und den Aktien-ETFs.
Der Beispielanleger hat Anteile der folgenden drei ETFs mit den angegebenen Wertpapierkennnummern (WKN) bereits erworben:

  • 70 Anteile vom iShares eb.rexx (R) Government Germany 5.5-10.5 (DE) (WKN 628949)
  • 445 Anteile vom ComStage ETF MSCI World TRN I (WKN ETF110)
  • 250 Anteile vom db x-trackers MSCI Emerging Markets Index UCITS ETF 1C (WKN DBX1EM)

Wie bereits erwähnt, ist dies KEINE Kaufempfehlung und nur ein Beispiel für die Erstellung unseres Finanzcockpits.

Wir tragen diese Werte übersichtlich, wie in der folgenden Abbildung in das Tabellenblatt ein und reservieren dabei bewusst für jedes Wertpapier (und auch für den Festgeldbereich) eine zusätzliche Zeile.

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Nun wollen wir den Gesamtwert der Anteile möglichst automatisch über Kursdaten aus dem Internet ermitteln. Mein persönlicher Favorit für die Datenquelle ist die Seite von Ariva; die Werte ließen sich aber auch von anderen Finanzseiten beziehen.
Warum Ariva mein Favorit ist, wirst Du später noch sehen. Ich möchte Dir hier das grundsätzliche Vorgehen zeigen, wie sich von dort Kurswerte importieren lassen, Du kannst das dann auf Deine Vorlieben übertragen.

Auf der Seite von Ariva kann man nach der WKN suchen und landet auf der entsprechenden Übersichtsseite beim Anleihen-ETF mit der WKN 628949. Dort findest Du die aktuellen Kursdaten.

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Ich bevorzuge jedoch den Bereich, in dem die historischen Kurse der letzten vier Wochen zu finden sind.
Ein entsprechender Klick auf "Kurse" führt zunächst auf die Übersicht der Handelsplätze. Da wir uns für die historischen Kurse interessieren, wählen wir zunächst auf der rechten Seite "Hist. Kurse" und im Anschluss den gewünschten Handelsplatz aus.
Ich habe mich für "Xetra" entschieden und lande somit auf dieser Seite

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Hier sehen wir nun den aktuellen Kurs (vom 06.04.2016) mit dem aktuellen Schlusswert von 145,20 €. Das Sternchen hinter dem Eurozeichen verrät uns, dass der Handelsplatz an der Frankfurter Börse im Moment noch geöffnet ist.

Hyperlink einfügen

Dies ist nun die Webseite, von der wir die Kurse in Calc importieren möchten. Da wir diese Seite später gegebenenfalls auch direkt finden wollen, sollten wir den Link zu dieser Seite in der Zelle direkt unter dem ETF-Namen einfügen. Wir fügen ihn aber nicht als normalen Text ein, sondern wählen aus dem Menü "Einfügen" den Eintrag "Hyperlink…".

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In dem sich öffnenden Fenster tragen wir die Web-Adresse ein und vergeben im Feld "Text" eine sinnvolle Beschreibung, z.B. "Historische Kursdaten (Xetra)". Dann klicken wir zunächst auf "Übernehmen" und anschließend auf "Schließen".

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Fahren wir nun mit dem Mauszeiger über die Zelle, in der wir den Link eingefügt haben, ändert sich die Form des Mauszeigers zu einer Hand, und ein Klick mit gedrückter Strg-Taste öffnet die Internetseite mit den Kursdaten in einem Browser.
Diese Prozedur, den ETF in Ariva zu suchen und den Link zu den historischen Xetra-Kursen in Calc einzufügen, wiederholen wir jetzt für alle weiteren ETFs und haben somit immer die passenden Kurse zur Hand.

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Jedem Wertpapier ein eigenes Blatt

Nun wollen wir aber natürlich nicht die Kurse über diesen Link im Internet nachschlagen und die Anteilskurse selber heraussuchen. Stattdessen sollen die drei Xetra-Kursdatenlisten jeweils in ein eigenes Tabellenblatt importiert werden, und dann kann mit den aktuellen Schlusskursen der Wert des Depots von Calc beziehungsweise Excel ausgerechnet werden.
Bis jetzt hat das Calc- beziehungsweise Excel-Dokument erst ein Tabellenblatt mit dem Namen Tabelle1.
Wir fügen nun drei weitere, zunächst leere Tabellenblätter durch Anklicken des Pluszeichens neben dem Namen des Tabellenblatts ein. Dem Blatt mit der bisher erstellten Übersichtsseite geben wir den Namen "Finanzcockpit" und benennen die drei anderen Blätter nach den WKN der ETFs um. Zum Umbenennen klicken wir zunächst doppelt auf den Namen des Tabellenblatts und tragen dann den gewünschten Namen ein.

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Nun öffnen wir das erste Blatt mit der WKN 628949 des Anleihen-ETFs, klicken die Zelle A1 an und fügen über den Menüpunkt "Einfügen" und den Eintrag "Verknüpfung zu externen Daten…" die Kursdaten ein.

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Ein Fenster "Externe Daten" öffnet sich, in dem wir den Link des Anleihen-ETFs eintragen.

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Dann drücken wir die Eingabe-/Return-Taste und warten geduldig ein paar Sekunden, bis uns ein weiteres Fenster nach "Importeinstellungen" fragt. Dieses schließen wir wieder mit der Standardeinstellung "Automatisch" über den OK-Button und warten erneut geduldig ein paar Sekunden, bis wir im Fenster "Externe Daten" die verfügbaren Tabellen beziehungsweise Bereiche der Anleihen-ETF-Seite sehen. Nanu? Was ist das?

HTML-Bereiche

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Nun, die uns interessierende Seite von Ariva sieht für den Laien aus, als bestünde sie nur aus einer Tabelle. Tatsächlich besteht sie aus mehreren Bereichen, aus denen wir uns hier jetzt mit HTML_1, HTML_2 usw. den Teil herauspicken können, der uns interessiert.
Oder aber wir holen uns mit HTML_all gleich den gesamten Inhalt der Seite. Ich lade Dich ein, an dieser Stelle mit den verschiedenen Auswahlmöglichkeiten mal herumzuspielen. Beim aktuellen Seitendesign von ariva liefert HTML_4 den Bereich mit den Kursdaten der letzten vier Wochen, der uns interessiert.
Sollten die Webdesigner von Ariva das Layout der Seite komplett überarbeiten, musst Du gegebnenfalls einen anderen Bereich auswählen – ich habe das in den letzten 5 Jahren allerdings nur ein Mal erlebt und bin auch deshalb glücklicher Nutzer der Ariva-Daten.
Zusätzlich zum Bereich, der importiert wird, kann man noch festlegen, wie häufig die Daten aktualisiert werden sollen, nachdem das Calc-Dokument geöffnet wurde. Da Du hoffentlich so wie ich kein Daytrader sondern Buy-and-Hold-Anleger bist, kannst Du auf die Aktualisierung getrost verzichten.

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Nach dem Klick auf OK vergehen ein paar Sekunden, die Daten werden in das Tabellenblatt importiert und Du solltest Daten wie diese sehen:

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In der Zelle E2 steht der uns interessierende Kurswert. Eine beachtenswerte Eigenschaft der importierten Daten ist, dass das Eurozeichen und das Sternchen nicht in der gleichen Zelle wie der Zahlenwert stehen und wir diesen somit ohne weitere Tricks gleich weiterverarbeiten können. (Auch das ist ein Grund, weshalb ich glücklicher Nutzer der ariva-Daten bin.)

Blätterübergreifendes Rechnen

Wie verarbeiten wir jetzt den Kurswert? Dazu wechseln wir wieder zurück auf das Blatt "Finanzcockpit".
Beim Anleihen-ETF berechnen wir den Gesamtwert der Anteile über die Multiplikation der Anteile mit dem Kurswert. Dazu geben wir ein Gleichheitszeichen in die Betragzelle (bei mir E11) ein. Dann klicken wir die Anzahl der Anteile an (D11) und geben den Stern für die Multiplikation ein:

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Beachte: Du siehst die bisher eingegebene Formel =D11* sowohl in der Zelle E11 als auch oben in der Bearbeitungsleiste. Nun fehlt noch der Kurswert aus dem zweiten Tabellenblatt.
Daher drücken wir nach der Eingabe des Sterns noch nicht die Eingabe-/Returntaste, sondern klicken auf den Namen des zweiten Tabellenblatts. Damit wechselt die Ansicht auf die Kursdaten und wir wählen dort mit der Maus die Zelle E2 mit dem heutigen Schlusskurs aus:

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In der Bearbeitungsleiste siehst Du dabei, wie sich die Formel zusammengesetzt hat =D11*’628949’.E2

Wenn Du nun die Eingabetaste drückst, springt die Ansicht wieder auf das Finanzcockpit und Du siehst den Wert aller Anteile:
70 * 145,08 € ergibt 10155,60 €.
Damit Eurozeichen auch angezeigt werden, solltest Du über die Symbolleiste noch das Format auf Währung umstellen.

So wie beim Anleihen-ETF kannst Du nun auch bei den beiden anderen ETFs die Formeln zusammen-klicken. In meinem Beispiel steht dann in Zelle E16 die Formel =D16*ETF110.E2 und in Zelle E18 die Formel =D18*DBX1EM.E2 .

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Psycho-Spielchen und Aktualisierungen

Abschließend noch ein Tipp vom Hobby-Psychologen: Markiere die ETF-Beträge in einem schönen satten Grün und keinesfalls in einem Signalrot. Du wirst die Tabelle jedes Mal mit einem guten Gefühl betrachten ;-) !

Und nun ganz wichtig: Das erstellte Dokument abspeichern – falls Du das nicht eh schon getan hast.

Wann immer Du jetzt das Dokument öffnest, wirst Du von der Frage begrüßt, ob Du die Verknüpfungen zu den externen Daten (aus dem Internet) aktualisieren willst.

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Wenn Du dieser Frage zustimmst, werden die Daten zu allen ETFs aktualisiert. Das dauert ein paar Sekunden, während derer Du keine Veränderungen am Dokument vornehmen kannst.
Danach sind die Depotwerte auf dem neuesten Stand. Du brauchst also keinen Blick mehr auf die Seite Deines Depotanbieters zu werfen, solange Du keine ETF-Anteile kaufst oder verkaufst, und findest alle aktuellen Werte in dieser einen Tabelle.

Solltest Du die Daten zwischenzeitlich aktualisieren wollen, musst Du das Dokument natürlich nicht jedes Mal schließen und wieder neu öffnen. Im Menü "Datei" gibt es den Menüpunkt "Neu laden". Das erspart Dir diese Schritte – Du solltest lediglich zuvor vorgenommene Änderungen abspeichern.

Resümee

Wow! Wenn Du das jetzt alles problemlos nachvollziehen konntest: Hut ab!
Du hast schon viel über den Umgang mit Calc beziehungsweise Excel gelernt. Neben dem Erstellen eines neuen Diagrammtyps, der vor allem für zeitabhängige Verläufe gut geeignet ist, hast Du gelernt, wie man Daten aus dem Internet importiert. Dabei hast Du noch ein wenig über den Aufbau von html-Seiten erfahren.
Das Prinzip, das wir im zweiten Teil der Serie schon kennengelernt haben, Daten an einer Stelle zu sammeln und an einer anderen Stelle mit ihnen zu arbeiten beziehungsweise zu rechnen, haben wir von der 1-Blatt-Version beim Jahresbudgetplaner nun auf mehrere Blätter beim Finanzcockpit übertragen.

Du hast jetzt eine gute Übersicht erstellt, mit der Du auf einen Blick Dein Tagesgeld, Deine Festgeldleiter und alle Wertpapiere beziehungsweise ETFs erfassen kannst. Sogar die Kursdaten sind ständig aktuell.

Wann musst Du etwas ändern?

Immer wenn Du neue Wertpapiere kaufst oder verkaufst, solltest Du deren Anzahl auf den neuesten Stand bringen.
Ebenso solltest Du den Wert des Tagesgeldkontos bei jeder Einzahlung, Abbuchung oder Zinsgutschrift aktualisieren.
Legst Du neues Feldgeld an, solltest Du eine neue Zeile im Festgeldbereich einfügen, und das Festgeld taucht an der richtigen Stelle im Diagramm auf.

Im nächsten Teil der Serie wollen wir das Finanzcockpit noch etwas erweitern und die Asset-Allocation, also die prozentuale Verteilung des Vermögens auf unterschiedliche Anlageformen, unter die Lupe nehmen.
Für das Thema Rebalancing nehmen wir ein paar hilfreiche Ergänzungen am Dokument vor.

Das in diesem Teil erstellte Finanzcockpit (Basisversion) findest Du hier als ZIP-Datei zum Download.

Alle Teile dieses Kurses

Und was sagt Oma dazu?


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