Quantcast
Viewing all articles
Browse latest Browse all 678

Geständnisse eines Traders

Anfang April: Ein Blogger namens Ingmar Folk schreibt mir eine Mail. Sagt, er sei Trader und ob ich Interesse an einem Gastartikel zum Thema Trading hätte? Ein Bericht aus dem Maschinenraum des Tradings - warum nicht. Ums Trading ranken sich viele Mythen (Trading macht reich, Trading ist Schuld an allen Übeln dieser Welt).
Da sollte auch ein Buy&Holder mal genauer hinschauen. Wer könnte uns besser in die Welt des Tradings einführen, als ein Mann, der seit einer Dekade handelt? Bevor ich die Tastatur an Herrn Folk übergebe, möchte ich ihn kurz vorstellen:

Image may be NSFW.
Clik here to view.
Ingmar Folk, geboren 1980 startet vor mehr als zehn Jahren mit dem aktiven Trading und hat sich als Trader auf zwei Eurex-Futures-Märkte (Bund- und Eurostoxx50 Future) spezialisiert. Sein Tradingansatz setzt auf eine umfassende Risikokontrolle. Schon vor einigen Jahren hat er ein längerfristiges, transparentes Experiment zum Zufallseinstieg beim Trading durchgeführt. Sein Blog ist der CoinFlip Trading-Blog. Hier dokumentiert Herr Folk seine Trades.

Was hat Herr Folk uns zu sagen?

Wenn du Geld brauchst, geh arbeiten!

Traden: (K)eine Alternative zu Buy and Hold
Ja, mir ist klar, ich schreibe einen Gastartikel für einen Finanzblog, der einen Buy-and-Hold-Ansatz vertritt. Ich selbst bin ein aktiver Trader. Begebe ich mich also wohl wissend in die Höhle des Löwen? Jawohl, und zwar sehr gerne. Ich möchte niemanden belehren oder vom Trading überzeugen. Aber ich glaube, es schadet nicht, wenn diese zwei Lager von Finanzmarktakteuren sich mal näher kennenlernen.

Viele Leute denken, Traden ist Action und Adrenalin, cool und flippig. Buy and Hold dagegen langweilig und konservativ.

Was letzteres angeht, stimme ich zu. Allerdings hat langfristig erfolgreiches Traden wenig mit der ersten Aussage gemein. Gleich erfährst du den Grund dafür. Also dranbleiben!

Das Ding mit den effizienten Märkten

Kurz zum Verständnis:
Unter aktivem Trading verstehe ich nicht, wenn du dein Aktiendepot bei deiner Hausbank regelmäßig umschichtest. Es geht in diesem Artikel um hochgehebeltes, kurzfristiges Trading mit spekulativen Finanzmarktprodukten.

Spotlight on!

Zuerst möchte ich ein wenig Licht ins Dunkel bringen – und zwar in das Dunkel der Finanzmarkttheorie.
Eugene Fama ist ein amerikanischer Ökonom aus Chicago.
In jüngster Zeit fiel ein Schlaglicht auf diesen Mann, weil er den Nobelpreis für Wirtschaft bekommen hat. An sich nichts Ungewöhnliches, schließlich werden diese Auszeichnungen jedes Jahr vergeben. In diesem Fall war die Entscheidung der Jury allerdings provokant.

Wieso das?
Provokant, weil zwei Forscher aufgrund gleicher Daten zu zwei konträren Kernaussagen gelangt sind und beide dafür ausgezeichnet wurden. Aber auch deshalb, weil Fama behauptet, Finanzmärkte seien rational. Und das nach der Finanzkrise von 2008. Bei vielen Menschen löste das nur Kopfschütteln aus. Sein geistiger Kontrahent Robert Shiller bekam – platt ausgedrückt – seinen Nobelpreis für die gegenteilige Behauptung.

Was das mit Trading zu tun hat?
Eine Menge, denn Famas These führt zu dem Schluss: Eine Überrendite zum langjährigen Marktdurchschnitt sei für einen einzelnen Akteur langfristig nicht möglich.
Das Problem von Leuten, die eine Überrendite nachweisbar hinlegen: Meistens sind die Fallzahlen ihrer eingegangenen Trades nicht groß genug, um als statistisch signifikant gelten zu können. Und nur eine winzige Minderheit ist tatsächlich dauerhaft erfolgreich.
Diesen Umstand nutzen weiterhin sehr viele Unterstützer der Theorie der effizienten Märkte, um herausragende Performer als Glückspilze zu entlarven.
Ich behaupte: Märkte können durchaus mal effizient sein, aber längst nicht immer. Und Rationalität ist, gerade im Zusammenhang mit der Börse, sehr subjektiv zu sehen.
er an rationale Märkte glaubt, der muss auch an den Homo oeconomicus glauben. Und damit tun sich heutzutage immer mehr Experten schwer – verständlicherweise.

Auch Rationalität ist relativ

Die handelnde Person trifft ihre Entscheidung in einem bestimmten Moment immer so rational, wie es ihr gerade möglich ist.
Aber ist diese Entscheidung auch objektiv rational?
Jeder Mensch blickt durch seine eigene Brille auf die Ereignisse um ihn herum. Entsprechend unterschiedlich bewertet er diese, und letztlich führt dies zu verschiedenen Entscheidungen der Marktteilnehmer, obwohl es sich um das gleiche Ereignis handelt.
Wie eine Entscheidung ausfällt, hängt erheblich mit deiner subjektiven Wahrnehmung, deiner individuellen Stimmungslage und deinen konkreten Zielsetzungen zusammen.
Dadurch können Einzelentscheidungen konträr ausfallen, wenn sie theoretisch ähnlich ausfallen müssten und umgekehrt.
Dies führt zu ‚irrationalem‘ Verhalten der Finanzmarktakteure, und Kursbewegungen können massiv in eine Richtung getrieben oder unerwartet ausgebremst werden. Manchmal kommt es dadurch auch zu keinem Effekt bei der Preisbewegung, obwohl es in der Theorie zu erwarten gewesen wäre.
Dieser Standpunkt ist für mich aber nicht das Wichtigste, wenn es um eine Überrendite an den Märkten geht.
Eines Tages las ich nämlich ein ausführliches Interview von Eugene Fama in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und musste für mich feststellen: Sogar Famas Sichtweise auf die Finanzmärkte schließt eine Überrendite durch Traden nicht zwingend aus. In meinem Trading-Blog findest du die ganze Geschichte dazu.
Nur so viel: Technisch geht es um das Risiko, welches du an der Börse bereit bist einzugehen. Doch auch du selbst in der Person als Trader spielst in diesem Zusammenhang eine alles entscheidende Rolle.

Famas Theorie hielt mich lange zurück

Ich muss zugeben, die Theorie der effizienten Märkte hielt mich fast davon ab, eine Laufbahn als Trader einzuschlagen. Damals hatte ich keinerlei praktische Erfahrungen in der Tasche und kannte lediglich diese weit verbreitete Meinung und an allen Hochschulen gelehrte Theorie über die Finanzmärkte.
Es dauerte etwa sieben Jahre, bis ich konstant profitabel traden konnte.
Da musste ich ein wahrlich dickes Brett bohren. Und lange Zeit dachte ich: Vielleicht hat dieser Fama mit seiner Behauptung doch recht und eine Outperformance ist nicht möglich.

Zwei Dinge drehten den Spieß für mich um

Irgendwo schnappte ich auf, dass ein Trader innerhalb kürzester Zeit sehr viel Geld verloren hatte. Sofort kam mir dabei der Gedanke: Wenn jemand so viel Geld in so kurzer Zeit mit Trading verlieren kann, muss es auch jemanden geben, der die gleiche Summe in derselben Zeit gewinnt.
Schaffst du es dann, wenigstens einen ordentlichen Teil dieses Gewinns zu behalten, sollte es machbar sein, noch mehr zu gewinnen. Du weißt nur nicht wann! Denn wirklich kein Trader der Welt weiß, ob sein nächster Trade ein Gewinner sein wird oder nicht.
Die Marschrichtung lautete für mich seitdem: Verwalte deine Gewinne mit einem strikten Risikomanagement, sodass du bis zum nächsten dicken Gewinntrade noch genug davon übrig hast.

Ein Langzeittest mit grandiosem Ergebnis

Aus dieser Erkenntnis heraus setzte ich ein Experiment auf. Ich nannte es das CoinFlip-Experiment. So entstand der Name meines Trading-Blogs.
Sind wirklich das Risikomanagement und mein Verhalten als Trader die ausschlaggebenden Punkte für erfolgreiches Traden, müsste ich sogar Geld gewinnen, ohne Einfluss auf die Richtung eines Trades zu haben. So war wenigstens meine Vermutung.
Technisch geht es dabei vor allem um eine Frage: Ist es möglich, trotz Verlustbegrenzung (Stop Loss) bei jedem Trade regelmäßig an ausreichend großen Kursbewegungen partizipieren zu können?
Gesagt, getan.
Ich handelte jeden Tag einen einzigen Trade im Simulationsmodus. Damit war der psychologische Druck weg und verfälschte das Ergebnis nicht.
Nach genau einem Jahr schaute ich mir das Resultat an.
Es war unglaublich und überraschte mich selbst: Ohne Einfluss auf die Richtung eines einzigen Trades gehabt zu haben, machte ich mehr als 80 % Rendite p.a. bei akzeptablen Risiken.
Dieser Test veränderte meine Sichtweise auf die Märkte endgültig und verhalf mir letztlich zur Profitabilität beim Traden mit echtem Geld.
Mir war nun klar: Im Trading geht es nicht um exakte Kursprognosen, wie viele glauben. Der Knackpunkt ist tatsächlich ein cleveres, umfassendes Risikomanagement und dein Verhalten als Trader.

Cleveres Risikomanagement folgt einem Grundprinzip

Und dieses ist sehr simpel: Das größte Risiko solltest du zu Beginn eines Trades auf dich nehmen. Danach geht es nur noch darum, dein Risiko angemessen schnell abzubauen, ohne dich dadurch aller Chancen zu berauben, vielleicht doch noch oder mehr gewinnen zu können.
Der Hintergrund dieses Prinzips: Schätzt du den Markt richtig ein, laufen sehr viele Gewinntrades schnell ins Plus. Sonst würdest du ja gar nicht zu diesem Zeitpunkt einsteigen. Kein guter Trader möchte sich mit einer hochgehebelten, offenen Position unnötig lange der Unsicherheit der Finanzmärkte aussetzen.
Laufen die Kurse also längere Zeit nicht zu deinen Gunsten, hast du meistens den Markt falsch eingeschätzt. Du solltest dann sofort die Konsequenzen ziehen und damit beginnen, Risiko von der aufgebauten Position zu nehmen.
Bei all deinen Entscheidungen zur Risikosteuerung während eines Trades nutzt du neue Informationen der Kursbewegung aus, die du erst nach deinem Einstieg erhältst. Der Markt spricht quasi fortlaufend mit dir. Deine Aufgabe als Trader ist es, seine Sprache zu beherrschen und ihm genau zuzuhören.
Dabei bist du nicht auf zielsichere Prognosen aus, sondern es reicht schon, wenn du nur eine Veränderung der ursprünglichen Tendenz erkennen kannst und dein Risiko in einem Trade entsprechend anpasst.

Striktes Risikomanagement und seine Werkzeuge

Die technischen Mittel der Wahl, um Ergebnisse wie in meinem Experiment zu erreichen, sind eine konsequente Verlustbegrenzung (Stop Loss) zu Beginn eines jeden Trades. Diese Verlustbegrenzung kann an wichtigen Preispunkten oder in Abhängigkeit der gerade vorhandenen Kursschwankungsbreite erfolgen. Je höher diese ist, desto größer muss der Stop Loss gewählt werden.
Außerdem brauchst du klare Regeln zum Aus- und Einstieg für einen Trade sowie eine eindeutig geregelte Positionsgrößenbestimmung (gehandelte Stückzahl pro Trade z. B. Aktien, Kontrakte).

Das Powertool zur Risikokontrolle

Die Positionsgröße hat den mit Abstand größten Einfluss auf dein Risiko beim Traden. Und das schon, bevor du einen Trade eingehst.
Du musst sie niedrig genug wählen, um auch zähe Verlustserien ohne zu starke Kapitaleinbußen überstehen zu können. Zusätzlich schützt dich diese Herangehensweise davor, dein Selbstvertrauen zu ruinieren, weil du heftige Verluste einstecken musstest.
Ohne Selbstvertrauen ist erfolgreiches Trading unmöglich.
Praktisch heißt das: Setze maximal 2 % deines Risikokapitals in einem einzigen Trade aufs Spiel – besser weniger als 1 %.
Wieso gerade diese Zahlen? Ganz einfach: In diesem Bereich ist das Bankrottrisiko für dein Konto noch im Rahmen.
Stell dir vor, du verlierst fünfmal in Folge dein Anfangsrisiko in einem Trade und dieses hast du jeweils mit 10 % bemessen. Dein Tradingkonto steht dann mit 50 % im Minus. Es ist also halbiert worden.
Dank Adam Riese benötigst du in diesem Fall aber keine 50 % Gewinn, um dein Konto wiederherzustellen, sondern das Doppelte! Um das zu schaffen, musst du noch mehr riskieren und dein Bankrottrisiko (Risk of Ruin) steigt weiter extrem an.
Clevere Trader riskieren hingegen umso weniger, je schlechter es für sie läuft.
ine Verlustserie von fünf Trades wird dich immer mal wieder treffen. Egal, wie gut du bist! Betreibst du sehr kurzfristiges Daytrading, ist das sogar innerhalb eines Tages möglich.
Riskierst du dagegen nur 1 %, hast du gerade mal 5 % Kontoverlust zu verbuchen und musst auch nur wieder gut 5 % Gewinn machen, um dein Konto auf Plus Minus Null zu bringen.
Was für ein Unterschied, alleine für deine emotionale Ausgangssituation. Stimmst du mir da zu?
Dieses überhebelte Tradinggebaren ist der Grund, warum so viele Möchtegern-Trader innerhalb kürzester Zeit pleitegehen. Ihr Fokus liegt auf maximaler Rendite. Durchdachte Risikokontrolle Fehlanzeige.

Der Markteinstieg sorgt für die gesunde Basis eines Trades

Erfahrene Spekulanten möchten mit einem Trade immer mindestens genauso viel gewinnen, wie sie ursprünglich bereit waren zu verlieren.
Sie kalkulieren konservativ und gehen nicht davon aus, bei angemessener Verlustbegrenzung, langfristig mit einer Wahrscheinlichkeit von deutlich über 50 %, signifikante Gewinne einfahren zu können.
Mit einem gut ausgesuchten Einstieg in den Markt legst du die Basis für ein gesundes Verhältnis zwischen der Größe von Verlusten und Gewinnen.
Durch einen gut überlegten Startzeitpunkt ist es machbar, dein Stop Loss möglichst klein zu halten (niedrigeres Risiko), und du vermeidest damit Einstiege in weit fortgeschrittene Kursbewegungen (schlechteres Kurspotenzial für deinen Trade).
Das sogenannte Chance-zu-Risiko-Verhältnis steigt dadurch.
Geht deine Tradingidee auf, hast du dann gute Karten, deutlich mehr als dein ursprünglich eingesetztes Risiko zurückzugewinnen.
In der Praxis sieht das freilich oft anders aus. Die Mehrheit der Trader schafft es mental nicht, einmal aufgelaufene Gewinne direkt zu reinvestieren, um so noch mehr gewinnen zu können.

Im Ausstieg liegt der Gewinn

Ein gekonnter Ausstieg (nachgezogener Stop oder direkte Gewinnmitnahme in einem vorher definierten Kursbereich) aus einem spekulativen Trade ist ebenfalls extrem wichtig. Durch diesen sicherst du deine wertvollen Gewinne ab oder du nimmst mit ihm Einfluss auf die Positionsgröße während eines Trades, indem du Teilpositionen im Gewinn oder Verlust abstößt und das Risiko somit verringerst.
Viele unerfahrene Trader denken, der Einstieg ist für den Gewinn verantwortlich. Es ist ein Trugschluss! Es ist der Marktausstieg, der tatsächlich über Gewinn oder Verlust und die endgültige Höhe entscheidet.
Normalerweise werden alle hier aufgezählten Komponenten in Traderkreisen als unterschiedliche Werkzeuge angesehen. Für mich drehen sie allerdings letztlich alle an der gleichen Schraube: dem Risiko.

Die eiserne Regel für Trader

Vergrößere niemals deinen vor einem Trade geplanten Stop Loss. Wenn du das machst, begehst du einen schwerwiegenden Fehler.
Warum?
Du hattest sehr gute Gründe, genau diesen Stop Loss auszusuchen und das, noch bevor du im Markt involviert gewesen bist (weniger Emotionen im Spiel).
Wer seinen Stop Loss nachträglich vergrößert (mehr Risiko), tut das in aller Regel nur aus einem Grund: Nämlich um einen drohenden Verlust zu umgehen. In diesem Szenario kontrollieren dich deine Emotionen. Umgedreht sollte es aber sein.
Im obigen Beispiel steckst du dann zusätzlich gutes Geld in eine offensichtlich schlechte Tradingidee. Hört sich das wirklich sinnvoll an? Eben …

Was das Risikomanagement umfassend macht

Persönlich zähle ich auch mein eigenes Verhalten beim Trading, die Absicherung der Technik (Broker, Internetverbindung, Strom) und die Planung der gesamten Laufbahn zum privaten Trader noch zum Risikomanagement hinzu. Deshalb bezeichne ich mich selbst auch als Risikomanager und benutze in diesem Zusammenhang die Begrifflichkeit "umfassend".
Aus Erfahrung weiß jeder Trader: Du kannst technisch noch so versiert sein, wenn du dein Verhalten nicht unter Kontrolle hast, bist du zum Scheitern verurteilt, weil du deinen Tradingplan nicht umsetzen wirst.
Dein Verhalten bekommst du mithilfe von Automatismen/Gewohnheiten und der richtigen Einstellung (Glaubenssätze/Überzeugungen) zu bestimmten Ereignissen (Verlust, verpasste Chance et cetera) in den Griff. Dies erfordert allerdings viel Übung, Ausdauer und intensive Arbeit an dir selbst.
Für die meisten – auch fortgeschrittene – Trader ist dieses unbequeme Themengebiet deshalb so attraktiv wie eine Zahnwurzelbehandlung und sie wenden sich lieber unwichtigen technischen Dingen zu wie dem neuesten, trendigen Indikator der Handelssoftware, um ihr Trading damit zu "verbessern".
Unterschätze auch nicht die emotionalen Qualen, wenn du massive Verluste erleiden musstest, weil dir die Technik einen Streich gespielt hat und du keine passende Antwort darauf hattest.
So ein Ereignis kann gerade unerfahrene Trader komplett aus der Bahn werfen und in eine nicht enden wollende Verlustspirale ziehen. Und die Technik versagt früher oder später immer.

Der Sinn des Ganzen

Alle gerade vorgestellten Werkzeuge zur Risikokontrolle dienen unter dem Strich nur einem Zweck: Verluste klein halten, wenn du verlierst, und Gewinne möglichst groß machen, wenn ein Trade für dich läuft. Die goldene Trading-Regel.

Ein alter Traderspruch dazu lautet: Willst du recht behalten oder lieber Geld gewinnen?

Er zielt auf die Tendenz der meisten Trader ab, welche das vorübergehend gute Gefühl vieler Gewinntrades lieben. Was natürlich menschlich ist.
Eine hohe Zahl an Gewinntrades kannst du als Trader produzieren, wenn du viel Geld für wenig Gewinn riskierst. Doch das widerspricht der goldenen Trading-Regel für beständigen Erfolg an der Börse. Irgendwann fällst du damit auf die Schnauze. Dein Konto muss dann nicht zwangsläufig platt sein, aber die Gewinne sind es. Und du betreibst den ganzen Aufwand nicht, um plus minus Null zu traden.
Trader, die so agieren, sind nicht bereit den Preis dafür zu zahlen, am Ende des Jahres zu den dauerhaft profitablen Gewinnern zu gehören.
Der Preis ist: Regelmäßige Verluste und ständige Unsicherheit beim Trading zu akzeptieren. Diese Notwendigkeit für Tradingerfolg läuft unseren Instinkten völlig zuwider.
Trading erfordert die ständige Disziplinierung deiner Emotionen. Genau das macht das ganze Spiel an der Börse – für jeden – so extrem schwierig. Umso schwieriger, je größer die eingesetzten Geldbeträge werden.
Jetzt möchte ich dir vermitteln, aus welchem Holz ein echter Trader geschnitzt ist.

Trader – nimmersatte Gierschlunde und gefühlskalte Psychopathen?

Falsch und falscher! Gute Trader können loslassen, auch ihr Geld. Ohne diese Fähigkeit ist es nicht möglich, wie eben angerissen, ständige Verluste mental zu verkraften.
Gute Trader sind Mentalbestien im positiven Sinne, aber gefühlskalt keineswegs. Sie haben lediglich gelernt, ihre Gefühle die meiste Zeit zu kontrollieren, nicht abzuschalten, wie es einige Amateure zu wissen glauben.
Denn das funktioniert einfach nicht.
Trading ist nichts anderes als ein Wettspiel. Es folgt sehr ähnlichen Erfolgsprinzipien wie zum Beispiel No Limit Cash Game Poker.
Ja, verdammt, wir Trader sind tatsächlich Spieler. Es ist kein Klischee – es ist die nackte Wahrheit. Und ich stehe dazu.
Ob das jeder Trader tut?
Da habe sogar ich meine Zweifel. Einige, so glaube ich, wollen das nicht wahrhaben, weil es mit ihrem Selbstverständnis eines soliden Berufs frontal kollidiert.

Gute Trader sind zäh wie Kaugummi

Trader sehen Rückschläge nicht als Hindernis, sondern als Herausforderung und als Chance zu lernen und sich zu verbessern. Sie wissen: Trading ist eine reine Performance-Disziplin. Je kurzfristiger du tradest, desto ausgeprägter ist dieser Faktor spürbar.
Trader handeln absolut selbstsicher, hören beim Traden nicht auf die Meinung anderer und machen niemanden für Fehlschläge verantwortlich.
Warum?
Weil sie wissen: Nur sie selbst tragen die Verantwortung für ihre Tradingergebnisse. Wer die Verantwortung beim Traden von sich schiebt, muss zwangsläufig verlieren, denn mit so einem Verhalten hast du keine Chance, aus Krisen und Höhen zu lernen und dich weiter zu verbessern.

Selbstvertrauen ist DAS Merkmal eines erfolgreichen Traders

Erfolgreiche Trader haben ein extrem ausgeprägtes Selbstvertrauen in ihre Person als Trader und sind von ihren Fähigkeiten überzeugt.
Ja, Trader sind auch mutig und gehen bewusst kalkulierte Risiken ein. Aber sie sind nicht übermütig oder arrogant. Vielmehr durchzieht sie eine Art der Demut, denn sie wissen: Der Markt hat immer, immer, immer, immer recht.
Wie du in den letzten Absätzen lesen konntest, sind erfahrene Trader also in Wahrheit Risikominimierer und keine Risikojunkies – handeln jedoch konsequent immer nach dem Motto: entweder richtig oder gar nicht.
Für die Praxis heißt das: Entweder kaufe ich aus gutem Grund oder verkaufe aus ebenso gutem Grund. Halbherzige Aktionen kannst du dir im aktiven Trading einfach nicht leisten.
Hast du Zweifel, wirst du dich als guter Trader nicht im Markt positionieren.
Diese Option ist übrigens der Riesenvorteil von privaten Tradern gegenüber großen Institutionen, denen diese Möglichkeit – aus diversen Gründen – sehr oft gar nicht zur Verfügung steht.

Binäre Optionen oder Bitcoin – Was macht mich schneller reich?

Kleiner Tipp, falls du womöglich doch mal spekulativ tätig werden möchtest: Lass die Finger weg von binären Optionen. Suche dir stattdessen handfeste, faire Tradinginstrumente aus. Eines wirst du gleich noch kennenlernen.
Und glaub es oder nicht: Meine Motivation, ein Trader zu werden, war wirklich nicht das Geld. Von Anfang an ging es mir persönlich um die ultimative Unabhängigkeit von anderen und der Konjunktur. Außerdem war ich einfach von der Börse an sich fasziniert.
Als guter Trader darf Geld keinen zu hohen Stellenwert für dich haben. Dies wurde mir allerdings auch erst im Laufe der Zeit klar.
Grotesk?
Ich denke schon, denn die meisten Leute verbinden mit Trading lediglich maximal viel Geld zu verdienen und das möglichst einfach und in kürzester Zeit.
Ich garantiere dir: Mit eben dieser Geisteshaltung wirst du als Trader keine Chance haben, langfristig erfolgreich zu traden.
Wie jetzt?
Es ist ganz einfach erklärt: Sobald Geld für dich eine zu große Rolle spielt, weil du beispielsweise einfach zu wenig davon hast, verkrampfst du beim Traden mental und kannst nicht mehr dein eigentliches Potenzial abrufen.
Mit kleinen Abstrichen gilt das dummerweise auch für automatisches Systemtrading mithilfe programmierter Algorithmen, die der Computer am Markt ausführt.
Dummerweise aus dem Grund, weil nicht wenige Tradinginteressierte in Richtung Systemtrading gehen, von der Hoffnung getragen, die mentale Komponente ausschalten zu können.

Traden: Warum tut sich das jemand überhaupt an?

Ich habe es im Abschnitt über Risikokontrolle schon angeschnitten: Es gibt beim Traden eine fiese Wahrheit: Wenn du nicht mit ständiger Unsicherheit klarkommst und bereit bist, Verluste vorübergehend hinzunehmen, hast du keine Chance, am Jahresende als Gewinner dazustehen.
Als hoch gehebelter aktiver Trader kannst du es dir nicht leisten, eine Bewegung gegen dich auszusitzen. Ganz im Gegensatz zum Buy-and-Holder, der lediglich auf seine Buchverluste schaut und dann müde mit den Schultern zuckt oder sogar nochmal nachkauft.
Für einen echten Trader gibt es das Wort Bucherverlust oder Gewinn nicht. Ein Klick auf den Sell- oder Buy-Knopf und du blickst der Wahrheit ins Auge.
Warum sich jemand das antut?
Ganz ehrlich: Als Anfänger weißt du sowieso nicht, auf was du dich da tatsächlich eingelassen hast.
Wer dabei bleibt, macht das sehr oft wegen der immensen Herausforderung, die dich zwangsläufig zu einer positiven Persönlichkeitsentwicklung zwingt und natürlich dem schon erwähnten Freiheitsdrang.
Einige bleiben vielleicht auch wegen ihres Egos dabei. Scheitern tun die wenigsten Menschen gerne.
Wenn du es als privater Trader schaffst, erreichst du maximale Unabhängigkeit und wirst dazu noch maximal fair bezahlt. Bist du gut, verdienst du gut und selbstverständlich umgekehrt.
Letzteres ist allerdings eine nicht zu unterschätzende Gefahr für jeden Vollzeit-Trader, weil du einfach als Mensch nicht immer auf höchstem Niveau agieren kannst und dich deine Kosten gnadenlos jagen.
Abhängig bist du als privater Trader dann doch wieder von etwas, und zwar von deiner eigenen Arbeitskraft. Für mich ist es deshalb nicht mehr die erste Wahl, alles auf die Karte Trading des eigenen Kontos zu setzen und das ein Leben lang.

Trading und die Frage nach der Moral

Nun wird es richtig heikel, denn es scheinen Welten aufeinanderzutreffen. Auf der einen Seite die guten Investoren und auf der anderen die bösen Zocker.
Und in der Tat: Der gesellschaftliche Nutzen eines Traders – ich sag es ganz offen – dürfte nicht ganz an den des Langfristinvestors heranreichen. Egal, wie schön du es dir als Trader zu reden versuchst.
Wann ist Trading für mich persönlich ethisch vertretbar?
Diese Frage kann ich ohne zu zögern beantworten: Trading ist für mich moralisch bedenkenlos, solange keine illegalen Mittel eingesetzt werden und noch viel wichtiger: solange Rendite und Risiko verknüpft bleiben.
Leider, leider wird gerade in Deutschland jeder private Trader gerne pauschal mit den institutionellen Zockerabteilungen der großen Banken und Finanzinstitutionen gleichgesetzt.
Wer dort eine Karriere anstrebt, hat oftmals sicherlich tatsächlich andere Beweggründe als viele private Trader.
Persönlicher Freiheitsdrang hat in diesem Umfeld nicht mehr unbedingt oberste Priorität. Du bist ein einfacher Angestellter oder zumindest Sklave deiner Klienten.
Ständig stehen sie dir auf den Füßen und wollen Rendite, und zwar Monat für Monat. Bloß kein Minus machen.
Diese Tatsache und auch einige Vergütungsmodelle solcher Institutionen verleiten dazu, übertriebene Risiken einzugehen. Was nicht wenigen Institutionellen sicherlich zupasskommen dürfte, denn: bereits ein Jahr mit guter Rendite kann ausreichen, um dich als Trader gesundzustoßen.
Zu nachhaltig muss da nicht unbedingt vorgegangen werden.
Ist es dann noch möglich, mit der sogenannten impliziten Staatsgarantie im Rücken zu spekulieren, wird die marktwirtschaftliche Selbstbereinigungskomponente der Aktionen dieser Marktakteure hier geradezu ausgehebelt.
Narrenfreiheit endet bei der menschlichen Natur und, im Zusammenhang mit Geld, selten zum Vorteil der Gesellschaft.
Selbstverständlich gilt diese Kritik nicht grundsätzlich für alle institutionellen Akteure.
Doch gerade die Medien picken sich natürlich gerne die spektakulären Fälle aus der Branche raus, um die Stimmung anzuheizen und gute Schlagzeilen zu produzieren.
Von Narrenfreiheit – im Hinblick auf das Risiko – kann bei einem privaten Trader dagegen keine Rede sein. Er muss für alles geradestehen und sein Handeln hundertprozentig an langfristigem Erfolg ausrichten, sonst braucht er gar nicht erst anzutreten. Daher ist es in meinen Augen angebracht, genauer hinzusehen, bevor die Moralkeule ausgepackt wird.

Futures sind kein Finanzhokuspokus

Persönlich handele ich nur Futures. Im deutschen Sprachraum bekannt als sogenannte Terminkontrakte.
Sie wurden schon vor mehreren Jahrhunderten erfunden, um Handel treibenden Geschäftsleuten und Produzenten von Rohstoffen eine Möglichkeit zu geben, sich gegen schwankende Preise dieser Rohstoffe abzusichern.
Dieses Finanzinstrument gibt seinem Eigentümer das Recht, zu einem bereits jetzt festgelegten Preis in der Zukunft eine bestimmte Menge an Ware (zum Beispiel Weizen) zu kaufen oder zu verkaufen (Hedging). An diesem Termin muss das Geschäft verpflichtend abgewickelt werden. Daher der Name Termingeschäfte.
Diese verbrieften Terminkontrakte selbst werden dann wiederum an öffentlichen, transparenten und regulierten Börsen gehandelt und können zu Spekulationszwecken (Trading) eingesetzt werden.
Als Futures Trader übernehme ich kurzzeitig Risiken, die andere nicht immer bereit sind zu tragen. Ich helfe mit meinem Trading, den Markt am Laufen zu halten.
Dies ist wohl der einzige direkte, systemische Nutzen, der von der reinen Tätigkeit des Tradings ausgeht. Ich weiß, einige Leute erkennen nicht mal diesen an. Warum fragt eigentlich keiner, wieso Kurse so weit steigen konnten?
Ja, Trader können Kursbewegungen verschärfen, aber auch abmildern. Nur von diesen Fällen ist in der Öffentlichkeit nie die Rede. Hast du schon mal etwas von bösen Spekulanten in den Medien gelesen, wenn die Kurse steigen? Sicher nicht, aber wehe, sie fallen. Ausnahme: Rohstoffe.
Da müssen die Spekulanten logischerweise auch bei steigenden Kursen als Sündenbock herhalten, denn in diesem Fall sind ja steigende Preise nachteilig für den Rest der moralisch hochgepimpten Gesellschaft.
Glaubst du ernsthaft, alle Trader halten im Aufwärtsmarkt die Füße still, nur um darauf zu warten, mit ihrer fiesen Geldpeitsche die Kurse bei der nächsten Abwärtsbewegung in Grund und Boden zu prügeln?
Trader handeln in alle Richtungen, um ihre Gewinnmöglichkeiten zu erhöhen.
Deshalb können sie Kursbewegungen nicht nur nach unten beschleunigen, sondern auch ausbremsen und nach oben verstärken.
Ich kann es nicht beziffern und belegen, aber wenn es diese Gruppe der rein spekulativen Finanzmarktakteure nicht geben würde, wären die Preisbewegungen mit ziemlicher Sicherheit nicht weniger heftig, als sie es mit uns Tradern sind.
Es wäre allerdings für alle verbleibenden Marktakteure deutlich schwieriger, zu guten Preisen Positionen auf- und abzubauen, weil viel weniger spekulative Kräfte zur kurzfristigen Absorption von Angebot und Nachfrage bereitstünden.

Wenn Kurse richtig fallen, gibt es dafür immer einen triftigen Grund.

Der zugrundeliegende Impuls einer starken, längerfristigen Preisbewegung wird nicht von aktiven Daytradern ausgelöst. Hierfür sind große Finanzinvestoren und damit indirekt auch alle Kleinanleger zuständig. Sobald diese ihre Einschätzung zum Markt ändern, geht’s zur Sache.
Also aufgepasst mit vorschnellen Schuldzuweisungen, wenn es an der Börse mal wieder richtig kracht.
Wo aber auch ich Risiken sehe, sind die Beschleunigung des Kursverhaltens durch die moderne Technik und die Art wie heutzutage Trading – teilweise nahezu gleichgeschaltet –computergestützt betrieben wird.

Trader sind Zocker – gebongt!

Wenn jemand Trader als Zocker bezeichnet, ist das für mich keine Schmach, vielmehr trifft es den Kern dieses Geschäftsmodells ganz gut. Wobei mir der Ausdruck zu abfällig klingt.
Trader jedoch über den Kamm als amoralische Gierschlunde zu bezeichnen, halte ich für völlig verfehlt. Diese Leute gibt es beim Traden, natürlich, jedoch findet sich diese Spezies überall in unserer Gesellschaft wieder. Mit prominenten Beispielen halte ich mich jetzt aber zurück.
Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass es unter erfolgreichen Tradern anteilig deutlich weniger gierige Leute gibt als zum Beispiel im Verkaufsraum von Aldi, wenn es mal wieder zum Schnäppchenkrieg mit gezogener Handfeuerwaffe kommt.
Machst du Moral an der Börse nur daran fest, ob jemand langfristig Geld für das Wachstum einer Firma zur Verfügung stellt oder lediglich an kurzen Preisschwankungen profitieren möchte, so musst du Trader wohl tatsächlich als amoralisch betiteln.
Doch das lässt mein Traderblut nicht in Wallung geraten, denn du bekleidest als Mensch nicht nur die Rolle eines Traders. Es gibt genügend Möglichkeiten etwas für die Gesellschaft zu tun.

Nichts geht mehr ohne spekulative Kräfte im System

Spekulation und damit auch Trading sind ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft und des Wirtschaftssystems. Ohne Menschen, die bereit sind, Unsicherheit in Kauf zu nehmen und darauf zu setzen, dass ihre Einschätzung stimmt, würde sich kaum mehr etwas im System bewegen.
Unter dem Strich folgst du als Buy-and-Holder technisch dem gleichen Prinzip. Sicher, du stellst dein Geld länger und in jedem Fall für das Wachstum einer Firma zur Verfügung. Dein Plus an Ethik, ohne Frage.
Dennoch sind wir nicht zu weit auseinander, weil du ebenso eine Wette eingehst, wie ich es als Trader tue. Und du möchtest – genauso wie ich – etwas für dein Risiko zurückbekommen.
Oder etwa nicht?
Deine Wette bei einem optimalen Investment mit einem Index-ETF lautet: Du gehst davon aus, der breite Aktienmarkt ist jetzt stark gefallen und wird in absehbarer Zeit wieder deutlich anziehen.
Genau auf den Ausgang dieses zukünftigen Szenarios setzt du letztlich dein Geld und hoffst, du liegst mit deiner Einschätzung richtig.
In jedem Investment steckt auch etwas Spekulatives.

Sich mit kleinem Konto zum Millionär traden – geht das?

Natürlich geht das!
In der Theorie sogar sehr einfach. In der Praxis kommt es jedoch so gut wie nie vor. Du solltest die wichtigsten Gründe dafür jetzt kennen. Nur wo Geld ist, kommt leicht mehr Geld hinzu. Vorausgesetzt, du weißt, was du tust. Dieser Spruch gilt auch für das Traden.
Aktives Trading ist eine umkämpfte Performance-Disziplin und damit ständige Arbeit auf hohem Niveau. Nur wenige schaffen es deshalb, dauerhaft profitabel zu sein und noch weniger, sogar ihren Lebensunterhalt komplett damit zu bestreiten.
Für Trading musst du eine echte Leidenschaft und überzeugende Motivation mitbringen, ansonsten rate ich dir dringend davon ab. Und verwechsel‘ dieses Gefühl der Motivation in dir nicht damit, möglichst schnell an viel Geld zu kommen.
Wenn du dringend Geld brauchst, gehe arbeiten oder arbeite an deinem Wert, den du anderen liefern kannst, und fange nicht an, planlos an der Börse zu zocken.
Du schmeißt dein Geld unter diesen Bedingungen einfach zum Fenster raus. Und beim Traden ist das so schnell machbar wie in kaum einer anderen Branche.
Bringst du jedoch eine echte Faszination für die Börse mit, misst dich gerne im Wettbewerb mit anderen, hast einen Faible für das Wettspiel und liebst die Herausforderung, bietet dir Trading durchaus eine sehr reizvolle Tätigkeit.

Schlussglocke

Ich empfehle jedem Durchschnittsbürger genau das zu tun, was der Finanzwesir hier in seinem Blog auf vortreffliche Weise beschreibt: Gehe deinen Weg, hinterfrage die "Experten" und sei mutig. Konntest du die ausgeprägte Lernkurve eines Traders erfolgreich hinter dich bringen, ist es zwar eine Option, Trading auch in Teilzeit zu betreiben und damit tatsächlich eine Überrendite zum Festgeld zu erwirtschaften. Ein cleverer Buy-and-Hold-Ansatz bietet jedoch ein deutlich günstigeres Aufwand-zu-Nutzen-Verhältnis.
Kein Teil dieses Textes darf ohne meine ausdrückliche und schriftliche Genehmigung vervielfältigt oder in irgendeiner Weise reproduziert werden.
Copyright 2017 Ingmar Folk


Viewing all articles
Browse latest Browse all 678