Leser M. bespart monatlich die Kombination 70 % MSCI World / 30 % MSCI Schwellenländer mit 1.800 Euro.
Er will wissen:
Frage 1: Wie rebalance ich richtig?
Macht es einen systemischen Unterschied, ob ich
- beim regelmäßigen Investieren nach festen Sparplänen verfahre und einmal alle zwölf Monate Rebalancing mache oder
- stattdessen monatlich schaue, wie das World/EM-Verhältnis an meinem üblichen Investitionstag im Monat sich so darstellt und dann entsprechend mein investierbares Einkommen so anlege, dass es in die Richtung des gewünschten Verhältnisses geht?
Ich verfahre bislang nach dem zweiten Muster, deshalb musste ich noch nie rebalancen.
Der Finanzwesir antwortet
"… deshalb musste ich noch nie rebalancen."
Hm, der Finanzwesir meint: Leser M. rebalanced monatlich. Was bedeutet den Rebalancing? Ich habe eine Zielallokation und wenn mir das Leben eine Ladung Entropie dazwischen schmeißt, zerre ich solange am Depot herum, bis ich mein geliebtes 70/30 wieder habe. Genau das macht M. jeden Monat.
M. ist nicht Jungfrau sondern Serientäter. ;-)
Zur Sache:
Einzig und allein die erste Variante ist sinnvoll.
Warum?
Erstens
Weil sie zu M. passt. Er schreibt
"… mangels Zeit wegen hoher Arbeitsbelastung und privater Verpflichtungen…"
Ja, dann bitte: Automatisieren!
Zweitens
Nur die erste Variante ist die artgerechte Haltung für Buy&Hold. Breit diversifiziertes Indexing liefert die Marktrendite. Irgendwelche spektakulären Verzehnfachungen sind nicht drin. Dafür lässt sich Buy&Hold automatisieren wie keine andere Strategie und liefert so ein unschlagbares Rendite-pro-Zeitaufwand-Verhältnis. Mit seinem Rebalancing-Gefummel zerstört M. die Hauptstärke des Indexings.
Drittens
M. hat bis jetzt nur die Corona-Krise als Crashtest mitgemacht. Aber die zählt nicht richtig. Das war ja eher so eine "Wie, was, wo, Krise? Oh, Huppsi, schon vorbei"-Situation.
- Die Sparplanrate Anfang März: leichter Einbruch. Da klopft man sich doch auf die Schulter: "Mutiger Anleger, kaufe jetzt billiger ein."
- Sparplanrate April: Kurse unten, aber der Vektor zeigt schon wieder nach oben. Auch hier: "Mutiger Anleger, kaufe in die Erholung hinein. Markttiming klappt eben doch!"
Ich meine die Krise, bei der das Depot auf 50.000 € steht und dann kommt die Krise.
- Monat 1: Depot 49.800 € + 200 € Sparplanrate, puh, wieder auf 50.000 €
- Monat 2: Depot 49.700 € + 200 € Sparplanrate, Depot mit 49.900 immer noch rot
Und das wiederholen wir dann neun Monate lang. Neun mal 200 € sind 1.800 € und das Depot steht trotzdem bei 45.000 €.
Neun mal habe ich heroisch ins fallende Messer gegriffen. Neun mal musste ich swiffern. Bin ich ein Maso oder was? Das kann doch bitte der Sparplan für mich übernehmen.
Ein Stressor kommt selten allein. Börsenkurse fallen nicht einfach so; sie sind eine Reaktion auf realwirtschaftliche Vorgänge. M. in Kurzarbeit, Mieter, die nicht mehr zahlen können, ein geliebter Mensch hat finanzielle Probleme… Wer sagt denn, dass es bei M. nicht auch an anderen Stellen brennt, wenn die Börse crasht?
Wie viele Brände will M. löschen? Ich habe lieber noch freie Kapazitäten, wenn die Krise kommt. Das bedeutet: Ich muss mir in ruhigen Zeiten alles vom Hals schaffen, was geht.
Zwischenfazit
Wer monatlich manuell rebalanced, statt automatisiert zu sparen setzt die falschen Prioritäten.
M. ist ein intelligenter Mann, er versteht das. Mit dem Kopf.
Aber das Ingenieursherz sagt: "Muss man das wirklich auf dieser strategischen Ebene lösen? Können wir nicht ein klitzekleines bisschen taktische Mathe machen?"
Kommen wir nun also zum interessanten Teil dieses Artikels.
Taktische Rebalancing-Mathe
Die Parameter
- M. spart seit gut 2 Jahren: Erste Sparplanrate Ende Juli 2019, letzte Sparplanrate Ende August 2021.
- Sparplanraten 1.260 € MSCI World, 540 € MSCI Schwellenländer
- "Depot stur": Einfach jeden Monat die Sparplanrate rein, fertig,
- "Depot rebalanced": Der Auftrag: Punktlandung 70/30. Dazu berechne ich jeden Monat die Abweichung und verteile die 1.800 € dann entsprechend.
Rebalanced oder stur - wer liegt vorne?
Die gute Nachricht: Rebalanced liegt vorne. Die mittelgute Nachricht: Es geht um 56 €.
- Wert des rebalancten Depots: 58.549 €
- Wert des sturen Depots: 58.493 €
- Delta: 56 €
- Plus in Prozent: 0,096 %; das sieht sehr mickrig aus, eine Zehnerstelle holen wir noch raus
- Plus in Promille: 0,96 ‰ - sorry, aber von dem Erfolg wird man nicht besoffen
Bedenken Sie bitte, dass M. ein Wal ist, ein Highroller, ein Mover & Shaker, ein Mann dessen Sparplanrate zehn Mal so hoch ist wie die Durchschnittssparrate. Der Durchschnittssparer liegt dann in zwei Jahren mit 5,60 € vorne. Im Sport nennt man das Photofinish.
Datum | Depot Rebalancing | Depot stur | Delta | absolut |
---|---|---|---|---|
31.07.2019 | 1.800 € | 1.800 € | 0,00% | 0 € |
30.08.2019 | 3.567 € | 3.567 € | 0,00% | 0 € |
30.09.2019 | 5.478 € | 5.478 € | 0,00% | 0 € |
31.10.2019 | 7.316 € | 7.316 € | 0,00% | 0 € |
29.11.2019 | 9.344 € | 9.343 € | 0,00% | 0 € |
31.12.2019 | 11.376 € | 11.374 € | 0,02% | 2 € |
30.01.2020 | 13.112 € | 13.108 € | 0,03% | 4 € |
28.02.2020 | 14.037 € | 14.031 € | 0,04% | 5 € |
31.03.2020 | 13.901 € | 13.896 € | 0,04% | 5 € |
30.04.2020 | 17.173 € | 17.168 € | 0,03% | 5 € |
29.05.2020 | 19.321 € | 19.319 € | 0,01% | 2 € |
30.06.2020 | 21.711 € | 21.698 € | 0,06% | 13 € |
31.07.2020 | 23.665 € | 23.650 € | 0,06% | 15 € |
31.08.2020 | 26.448 € | 26.427 € | 0,08% | 21 € |
30.09.2020 | 27.993 € | 27.970 € | 0,08% | 23 € |
30.10.2020 | 29.549 € | 29.527 € | 0,07% | 22 € |
30.11.2020 | 33.949 € | 33.914 € | 0,10% | 35 € |
31.12.2020 | 36.707 € | 36.675 € | 0,09% | 32 € |
29.01.2021 | 38.851 € | 38.833 € | 0,05% | 18 € |
26.02.2021 | 41.473 € | 41.442 € | 0,07% | 30 € |
31.03.2021 | 45.435 € | 45.376 € | 0,13% | 59 € |
30.04.2021 | 47.936 € | 47.874 € | 0,13% | 62 € |
31.05.2021 | 49.801 € | 49.738 € | 0,13% | 63 € |
30.06.2021 | 53.707 € | 53.641 € | 0,12% | 66 € |
30.07.2021 | 55.100 € | 55.047 € | 0,10% | 53 € |
31.08.2021 | 58.549 € | 58.493 € | 0,10% | 56 € |
Was fällt auf?
- Die Kurven driften nicht auseinander, sondern das Rebalancing-Delta fluktuiert.
- Zwischen Juni 2020 und November 2020 hat das Rebalancing was "gebracht". Das Delta hat sich von 13 auf 35 Euro knapp verdreifacht.
- Zwei Monate später hat sich der Vorsprung in etwa halbiert. 18 Euro statt 35 Euro.
- Da M. immer mehr spart, werden die absoluten Zahlen tendenziell immer größer werden. Aber die relative Abweichung bleibt stabil.
Und weil ich sie habe, hier noch ein paar schicke Grafiken
Wenn man stur bleibt - wie groß ist dann der Korridor, in dem sich das Depot tummelt?
Der Rebalancing-Korridor beträgt +/- fünf Prozent. Alles zwischen 65/35 und 75/25 ist gut genug.
Mit einem Delta von +/- 1,99% im Juli 2021 nutzt unsere Kombi noch nicht mal die Hälfte der erlaubten Schwankungsbreite. Und die Zeichen stehen schon wieder auf Kontraktion (August-Delta = 1,9 %).
Wenn ich Geschenkpapier zuschneide sieht das so ähnlich aus wie die Trennlinie zwischen blau und petrol. Könnte gerader sein, geht aber.
Die Rebalancing-Geldströme
Wie lese ich diese Grafik? Das EM-Budget sind 540 €.
- Im Oktober 2019 muss der Schwellenland-ETF erstmals Geld abgeben. 19 Euro wandern vom EM-ETF zum World-ETF und M. zahlt nur 521 € ein.
- Im Juli 2021 räumt der Schwellenland-ETF groß ab. Er bekommt 960 € extra. So werden 540 € zu 1.500 €
- Wie gewonnen, so zerronnen: Im August müssen die Schwellenländer wieder 15 € herausrücken.
Grundsätzlich ist das ein wildes Hin und Her. Zwischen Oktober 2020 und März 2021 jongliert M. jeden Monat dreistellige Ausgleichsbeträge hin und her. Was bleibt netto? Der EM-ETF kriegt 40 Euro mehr als ohne Rebalancing.
Ja, wo laufen Sie denn?
Gesamte Zeit
Snapshot Juli 2019 - August 2021 | |
---|---|
Eingezahlt | 46.800 € |
Rebalancingsumme | 4.341 € |
Rebalancing-Anteil | 9,3% |
Rebalacing-Netto | 1.305 € |
Rebalancing-Netto an Rebalancingsumme | 30,1% |
Nettoanteil Rebalancing an Gesamtsumme | 2,8% |
Ein Rebalancingnetto von 30% der Rebalancingsumme ist einer der höchsten Werte in der ganzen Historie.
Snapshot Juli 2019 - Oktober 2020 | |
---|---|
Eingezahlt | 28.800 € |
Rebalancingsumme | 1.816 € |
Rebalancing-Anteil | 6,3% |
Rebalacing-Netto | 50 € |
Rebalancing-Netto an Rebalancingsumme | 2,7% |
Nettoanteil Rebalancing an Gesamtsumme | 0,2% |
Das ist einer der niedrigsten Werte der letzten zwei Jahre. Das Rebalancing ist nicht konstant über die Zeit. Es kann gut sein, dass der Snapshot Juli 2019 - März 2022 einen ähnlich niedrigen Wert haben wird. Das Ganze mäandriert so durch die Gegend.
Deshalb reicht es auch einmal im Jahr nach dem Rechten zu sehen.
Kritik
Der Zeitraum zu kurz!
Ich denke nicht. Solange sich die beiden Indizes nicht von einander abkoppeln, wird sich am Rebalancing nicht viel ändern. Es muss erst strukturell anders werden.
Fazit
Was wir hier sehr schön sehen: Wir leben in einer globalisierten Welt. Wenn ein Sack Reis in China umfällt, löst das einen Shitstorm auf Facebook aus.
Der Profi drückt das natürlich gewählter aus: Egal ob Schwellenland oder Industrieland: Die Korrelation zwischen den einzelnen Ländern ist hoch. Das ganze Zeug bewegt sich mehr oder minder im Gleichtakt. Ob M. heute ein paar Bröckchen ins Schwellenlandtöpfchen wirft, nur um dann morgen die Industrieländer überzugewichten spielt keine Rolle.
Position | Wert |
---|---|
Depot | sechsstellig |
Sparrate | vierstellig |
Rebalancingnetto | ein- bis zweistellig |
Vom Depot bis zum Rebalancing verlieren wir vier bis fünf Zehnerpotenzen. Deshalb bin ich strikt dagegen einen 200 €-Sparplan auf 4 bis 5 ETFs aufzuteilen. Da landet man beim Rebalancing dann ganz schnell im Kreuzworträtselland: "Vorsilbe für Bruchteile", 4 Buchstaben, letzter ein "o".
Kann "Nano", "Piko" oder "Atto" sein - kommt drauf an, wie viele ETFs sich den Sparplan teilen.
Frage 2: Was taugt die 70/30-Kombi?
M. schreibt:
Dies bringt mich zu einer zweiten Frage, inwiefern das Schema 70/30 sich heute noch empfiehlt oder nicht vielleicht ein geringerer Anteil EMs? Vor allem die sich abzeichnende Rivalität der USA und China, abschreckende politische Entwicklungen wie in Brasilien oder wie momentan China seine Internet-Tycoone zurechtstutzt, beziehungsweise die anhaltenden Sanktionen gegen Russland in Verbindung damit, dass ich auf eine Statistik
stieß, wonach US-Amerikaner ihr Vermögen im Schnitt zu gerade mal 6% in die EMs anlegen, lassen mich überlegen, ob den guten Gründen für eine klassische Überbetonung der EMs mittlerweile nicht ein "finanzwirtschaftliches Foulplay" gegenübersteht.
Dies in dem Sinne, dass rational vieles für eine langfristig gute Entwicklung der EMs spricht aber dass es börsentechnisch nicht mehr so dazu kommt, weil einflussreiche Investoren die EMs tendenziell hemmen wollen beziehungsweise emotional den EMs nicht mehr wohlgesonnen sind und daher
vor EM-Investitionen zurückschrecken.
Weiß man denn, wer die börsentechnischen Treiber der EM’s waren/sind, wenn z.B. die finanzwirtschaftlich regen US-Amerikaner die EM’s eher
zurückhaltend behandeln? Nach meinen Recherchen scheinen auch Investoren anderer börsenfreundlicher Länder wie Großbritannien und Australien den EMs skeptischer zu begegnen. Dazu kann man natürlich fast nur Kaffeesatzleserei betreiben aber hat der Finanzwesir hierzu vielleicht qualifiziert verwerfende Gedanken?
Der Finanzwesir antwortet
Diese Frage stellt sich nicht. Passives Buy&Hold bedeutet: Ich weiß, dass ich nichts weiß, aber et hätt noch immer jot jejange.
Profundes Nichtwissen mit einem Achselzucken hingenommen, so geht Passiv-Man durchs Leben.
Ok, können wir jetzt wieder ein bisschen Mathe machen?
Das Mathe-Szenario
- Index-Variante: Netto in Euro, das bedeutet die Zeitreihe startet bei MSCI mit dem 29. Dezember 2000. Teile des Dotcom-Crashs, die Subprimer-Krise und Corona haben wir damit am Start.
- Wir starten mit einer Einmalanlage von 10.000 €
- Sparpläne: 50 €, 100 €, 200 €, 500 €
- Mischung: 100% World, 90/10, 80/20, 70/30, 60/40, 50/50
- Rebalancing: monatlich, lässt sich halt in Excel am einfachsten rechnen.
Sparplan | World | 90/10 | 80/20 | 70/30 | 60/40 | 50/50 | max. Delta | Delta in % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
50 € | 65.556 € | 66.975 € | 68.395 € | 69.814 € | 71.234 € | 72.653 € | 7.098 € | 10,8 % |
100 € | 101.781 € | 102.601 € | 103.421 € | 104.241 € | 105.061 € | 105.881 € | 4.100 € | 4,0 % |
200 € | 174.231 € | 173.852 € | 173.473 € | 173.093 € | 172.714 € | 172.335 € | 1.896 € | 1,1 % |
500 € | 391.582 € | 387.605 € | 383.628 € | 379.651 € | 375.675 € | 371.698 € | 19.884 € | 5,1 % |
Wir können den Fächer auch andersherum aufziehen. 200 Euro in den Sparplan und dann die Einmalanlage variieren.
Einmalanlage | Delta in % |
---|---|
0 € | 8,3 % |
5.000 € | 4,4 % |
10.000 € | 1,1 % |
15.000 € | 1,7% |
20.000 € | 4,0 % |
Das maximale Delta für diese Periode beträgt 18,1 % (20.000 € Einmalanlage und 50 €-Sparplan).
Es vergehen 400 Monate, also gut 33 Jahre, bis ich mit meinem 50 €-Sparplan ebenfalls 20.000 Euro eingezahlt habe.
20.000 € Einmalanlage und 500 €-Sparplan: Da überwiegt dann wieder der Sparplan, das maximale Delta beträgt 2,3 %.
Na klar, das ist ja logisch. Ich starte mit einem Klumpen Markttiming und der Sparplan nivelliert das Ganze dann.
Leider nein.
Schauen Sie sich die erste Tabelle an. Das kleinste Delta hat der 200 €-Sparplan. Der 500 €-Sparplan sollte doch noch viel besser nivellieren und statt dessen produziert er ein knapp fünf Mal größeres Delta.
Wir halten fest: Die Rendite hängt von den folgenden Kriterien ab
- Wann gibt es los mit dem Geld anlegen?
- Wie lange mache ich das schon?
- Wie hoch war die Einmalanlage?
- Wie hoch ist die monatliche Sparplanrate?
- Welche Indizes werden in welchem Verhältnis bespart?
Diese fünf Zutaten packt Mr. Market in seinen Shaker, rüttelt und schüttelt und kippt Ihnen dann einen vollkommen erratischen Rendite-Cocktail ins Glas.
Na ja, nicht vollkommen erratisch.
Fürs nicht arm sterben reicht es in jedem Fall.
Finden Sie es nicht auch erstaunlich, wie eng die Ergebnisse zusammenliegen. Mr. Market serviert nicht erst einen Bloody Mary, dann einen Hugo und dann eine Pina Colada, sondern er haut eigentlich nur Mojitos raus. Je nach dem wie locker sein Handgelenk ist, sind es mal 4 und mal 6 cl Rum.
Über 20 Jahre sparen und dann beträgt der Renditeunterschied zwischen 100 % MSCI World und 50/50 irgendwas von um und bei 5 %.
Wer hätte das gedacht.
Das zeigt, wie stark die Märkte aktuell korrelieren. Zwischen 2007 und 2014 hatten wir ja eine Renditespreizung. Es kann sein, dass diese Zeiten wieder kommen, muss aber nicht.
Worauf ich hinaus will: Aktie ist Aktie. Das Zeug steigt zusammen, das Zeug fällt zusammen und jede Kombi ist recht. Wenn Ihre geostrategischen Überlegungen das Ergebnis haben: "Dem Chinesen kann man nicht trauen", gut: dann eben 80/20. Man kann ihm ganz und gar nicht trauen? 100 % World.
Wenn Ihr Thinktank sagt: China rockt die Zukunft, dann 60/40.
Hey Mann, ich sagte: "ROCKT die Zukunft" => 50/50
Solange ihr geostrategischer Thinktank nicht sagt: "Wir kommen in eine Phase des Protektionismus", werden die Märkte globalisiert im Gleichtakt hin und her schwappen. Und am Ende hat dann die eine oder die andere Kombi die Nase vorn.
Die Korrelation muss runter, erst dann sind die Indizes nicht mehr an einander gekettet.
"Korrelation runter" bedeutet: Das, was in New York, London, Tokio passiert, wirkt sich nicht auf Rio, Peking oder Moskau aus.
"Nicht auswirken" bedeutet: Keine Finanz- oder Warenströme.
Befragen Sie geoglobalstrategischvisionär das Bigdata-Orakel: Steigt dieses Szenario aus den Nebeln auf? Wenn nein, dann sollten sie die 80/20-Regel anwenden und die 70/30-Frage ad acta legen.
Die gelbe 50/50-Kombi
- 15 Jahre führend
- 5 Jahre so so la la
- Nach dem Corona-V: Letzter
Die Position 2030? Werden wir sehen. Aber auf jeden Fall deutlich über der Tagesgeldkurve.
Fazit
Das Härteste am ETF-Depot ist nicht die ETF-Auswahl, sondern das in Ruhe lassen.