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Die Lesertreffen in Mannheim

Zellenmaster Timo berichtet

Als ich hier im Blog über die autonomen Zellen gelesen habe, war mir sofort klar, dass ich da auch hin muss. Jeden Tag habe ich geschaut, ob nicht auch eine Zelle im Rhein-Neckar-Gebiet angeboten wird – vergebens.

Nach einer Weile habe ich dies dann einfach selbst in die Hand genommen, und wie ich an den Anmeldungen gesehen habe, war dies die richtige Entscheidung. Vor allem nach den Newslettern vom Finanzwesir sind die Einladungen nur so reingeflogen, sodass es aktuell knapp 20 Interessierte für die Zelle gibt.

Das erste Treffen hat gestern Abend stattgefunden und dieses möchte ich kurz zusammenfassen:
Wir waren am Ende 6 Teilnehmer und hatten einen offenen Austausch und haben uns über die eine oder andere Anlageerfahrung ausgetauscht. Wie bereits bei den anderen 1. Treffen waren die Themen bunt gemischt und entsprachen einem ersten Kennenlernen.
Wie bereits aus den anderen Lesertreffen hervorgeht, sind auch wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir uns quartalsweise treffen wollen und versuchen die Treffen dann mit Themen zu versehen.

Das zweite Treffen

Das 2. Treffen der Mannheimer Zelle hat am 11.09.2017 statt gefunden. Bei diesem Treffen ist die Teilnehmeranzahl von 6 auf 13 gestiegen und davon waren nur 3 Leute bereits bei dem ersten Treffen. Somit war es für den Großteil das erste Treffen, sodass wir wieder mit einer Vorstellungsrunde begonnen haben.
Durch diese ist man in das eine oder andere Thema etwas eingetaucht. Da man diese aber nur an der Oberfläche angekratzt hat, ist für das nächste Treffen eine Agenda von wenigen Themen geplant, sodass diese vertieft werden können.

Bisher gibt es auch über 30 Anmeldungen - ich bin schon sehr gespannt wieviele zum nächsten Treffen erschreinen werden. Dieses ist für den Januar 2018 geplant.

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Finanzwesir autonome Zelle Mannheim

Mannheim – Stadt der Quadrate


Florian: Immobilienkauf mit System

Würdest du dich kurz vorstellen.

Gerne! Mein Name ist Dr. Florian Roski; ich arbeite als Immobilieninvestor, Multi-Co-Founder, Autor, Dozent und Wirtschaftsberater und bin selbst finanziell unabhängig.
Des Weiteren bin ich Geschäftsführer der four-quarters Gruppe, die mit über 500 Gründungsprojekten und 35 Kollegen als Nummer eins in Sachen Gründungsberatung in Deutschland positioniert ist.
Aktuell studiere ich an der Stanford University und habe mein neues Booklet mit dem Titel: "Warum Immobilien King sind" veröffentlicht.

Einige Worte zur Person und natürlich die Frage: Welche praktischen Erfahrungen hast du seit wann mit welchen Immobilien-Typen?

Ich bin leidenschaftlicher Unternehmer, liebe Herausforderungen und versuche Routine so weit wie möglich zu vermeiden.
Um mir das zu ermöglichen, war finanzielle Unabhängigkeit schon von Beginn meines Arbeitslebens an mein höchstes Ziel. Dabei stehen für mich nicht Luxus und Konsum, sondern Freiheit und die damit verbundenen erweiterten Handlungsmöglichkeiten im Zentrum meiner Bemühungen.
Ich investiere seit 15 Jahren fast ausschließlich in Wohnimmobilien; vorzugsweise Jugendstilbauten. Auch bin ich ein großer Verfechter der langfristigen Buy-and-Hold-Strategie.

Wie bist du dazu gekommen, dich auf Immobilien und nicht auf Aktien oder andere Wertpapiere zu konzentrieren?

Ich habe mich zu Beginn in den verschiedensten Assetklassen erprobt und für mich am Ende herausgefunden, dass ich am effektivsten das Verhältnis zwischen Rendite und Risiko optimieren kann, wenn ich selbst das Unternehmen oder die Immobilie besitze.
Risiko ist für mich auch ein anderes Wort für keine oder nur begrenzte Einflussmöglichkeiten auf den Investitionsgegenstand zu haben. Umso weniger Einfluss ich auf die Entwicklung eines Investments habe, umso größer das Risiko.
Entsprechend hat eine Immobilie in meinem eigenen Wohnort für mich ein kleineres Risiko, als wenn ich die Immobilien 500 Kilometer weiter weg erwerbe. Genauso verhält es sich für mich mit Aktien.
Einmal gekauft kann ich quasi nur noch beten, dass es gut läuft, aber in der Rergel sehr wenig aktiven Einfluss nehmen. Entsprechend bevorzuge ich es zu gründen und somit eigene Ideen selbst in die Tat umzusetzen, mich an Firmen mit mindestens 10% zu beteiligen oder Immobilien zu kaufen.
So kann ich mitsteuern und bin auch optimal nah an der Informationsquelle positioniert.
Da man bei einer Immobilie letztlich die drei wesentlichen Faktoren Objektauswahl, Mieterauswahl und Finanzierung selbst konfigurieren kann, ist das Risiko hier meiner Meinung nach wesentlich kleiner als bei anderen Investments.
Bei einem ETF kann ich einen Index kaufen und bin sofort an mehreren Tausend Firmen beteiligt. Bei Immobilien ist das anders. Jede Immobilie stellt einen erheblichen Wert (Klumpenrisiko) dar und muss deshalb sorgfältig ausgewählt werden. Es ist richtig, dass es wesentlich leichter ist mit ETFs, Aktien oder Fondinvestments zu streuen.
Das Problem beim Streuen ist nur, dass das erheblich zu Lasten meiner Rendite geht. Wenn ich jede existierende Aktie einmal kaufe, habe ich im Endeffekt optimal gestreut und nur noch das Assetklassenrisiko, aber im Endeffekt auch kaum noch Rendite.
Mal davon abgesehen, dass es nicht so leicht ist ETFs mit Fremdkapital zu hebeln, um damit hohe Eigenkapitalrenditen zu erwirtschaften. Auf meiner Seite: www.immobilien-millionär.de habe ich dazu ein paar Beispielrechnungen von aktuellen Immobilieninvestitionen eingestellt. Hier sind 30 % nur der Anfang!
Ich selbst bin ein großer Freund der Fokussierung, also dem Gegenteil von Streuung. Der Vorteil der Fokussierung ist, dass ich dadurch meine Rendite maximiere.
Das Risiko begrenze ich dabei durch Fachwissen. Wenn Du gut informiert bist und dementsprechend auf das Objekt einwirkst, dann kannst Du dadurch das Risiko enorm begrenzen und das bei Renditen von weit über 30 %. Wenn Du also vorhast, ein wirklich großes Vermögen aufzubauen, dann macht man das am Besten selbst. Ich denke durch den Kauf eines Finanzproduktes der Anlageindustrie ist das nicht ganz so einfach.
Hier beißen ja auch noch diverse Intermediäre ein gutes Stück von der Rendite ab.
Fokussierung, Wissen und Tun/ Einflussnahme sind meiner Meinung nach die Erfolgsstrategien für einen zügigen Vermögensaufbau.

Wie aufwendig ist das? Gibt es eine Lernkurve, das heißt: Sinkt der Aufwand, wenn ich eine zweite oder dritte Immobilie kaufe? Oder ist jede Immobilie so einzigartig, dass ich bei der Auswahl kaum Zeit sparen kann?

Definitiv. Ich selbst arbeite mit einem persönlichen Suchraster.
Dieses Suchraster habe ich für mich über die Jahre hinweg optimiert. Entsprechend bin ich also mit einem zeitsparenden Suchraster unterwegs und nur das, was in mein Förmchen passt, wird auch verbacken.
Dadurch erhöht man die eigene Effizienz enorm. Heute kann ich im Internet 300 Objekte in 2-3 Stunden scannen und eine Vorauswahl treffen. Man kann natürlich je nach Gusto auch neue Dinge probieren, was dann natürlich wieder zu Zeitverzögerungen führen kann.
Aber so ist das mit neuen Themen: sie sind spannend aber auch zeitaufwendiger.

Für mich hat der Immobilienkauf große Ähnlichkeit mit dem Pferde- oder Gebrauchtwagenhandel. Muss man nicht Handwerker, Bauingenieur oder sonst wie vom Fach sein, um eine auf Hochglanz polierte Schrottimmobilie zu erkennen?

Da gehe ich mit. Der Vorteil einer Immobilie ist, dass diese viel weniger wichtige Teile und auch eine geringere technische Komplexität hat als ein Auto.
Auch ist es wesentlich schwieriger und teurer eine Immobilie oberflächig hübsch zu machen als ein Auto. Da brauchst Du dann schon mehr als eine Flasche Politur, eine Motorwäsche und eine Sitzreinigung.
Außerdem geht es auch nicht darum, ein komplettes Mehrfamilienhaus zu kaufen, sondern zum Start vielleicht eine kleinere Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit 8 bis 15 Eigentümern.
Dadurch verteilt sich das Risiko auf mehrere Schultern. Und ja, es gibt natürlich auch beim Wohnungskauf das Risiko eine Wohnung in einem Schrotthaus zu kaufen.
Hier beschreibe ich aber in meinem Buch „Das 1*1 des Immobilien Millionärs“, worauf man achten sollte. Des Weiteren kannst Du natürlich auch, wie beim Autokauf, eine sachkundige Person zur Besichtigung mitnehmen. Du siehst, hier gibt es viele Möglichkeiten, um gerade als Anfänger keinen Schrott zu kaufen und sich abzusichern.

Welche drei Fehler darf man beim Kauf einer Immobilie auf keinen Fall begehen, um nicht Schiffbruch zu erleiden? Ich meine hier nicht offensichtliche Fehler wie zu geringes Eigenkapital, sondern die Fehler, die erst dann auftauchen, wenn man schon auf hoher See ist.

Fehler 1: Negativen Cashflow: Es gibt nichts Besseres, als direkt nach dem Kauf der Immobilie einen monatlichen Überschuss zu haben.
Das heißt: Egal ob Du arbeitslos wirst oder sonstige finanzielle Engpässe in Deinem Leben entstehen: die Immobilie leistet ihren monatlichen Beitrag und hilft Dir, ein besseres Leben zu führen. Immobilien mit negativem Cashflow sind zu vermeiden und bewirken das genaue Gegenteil.

Fehler 2: Verliebe Dich nicht in das Objekt, denke! Wenn Du eine Immobilie rein aufgrund emotionaler Erwägungen kaufst, ist das Ergebnis nur allzu oft ebenso emotional.
Wenn Du hingegen rein Cashflow- und renditeorientiert investierst, ist auch das Endergebnis entsprechend profitabel.

Fehler 3: Kaufe nicht in Städten die schrumpfen. Wer hat nicht schon mal davon gehört, dass Vermieter keine Mieter finden oder sich auf schlechte Mieter einlassen müssen und Verkäufer keine Käufer finden bzw. sich mit sehr niedrigen Kaufpreisen begnügen müssen.
Kaufe dementsprechend nur in wachsenden oder zumindest nicht schrumpfenden Städten und Regionen und Du wirst sehr selten enttäuscht sein.

Wenn ein gewerblicher Vermieter einen ganzen Straßenzug aufkauft, kriegt er Mengenrabatt und er hat auch ganz andere steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten als ein privater oder kleingewerblicher Vermieter. Wie kann ich diese strukturellen Kostennachteile gegenüber gewerblichen Vermietern ausgleichen?

Ich sehe hier kaum konkurrierende Märkte. Es gibt einen Markt für Straßenzugkäufer, und es gibt einen Markt für MFH-Käufer und es gibt einen Markt für Paket- und Einzelwohnungskäufer.
Dann unterscheidet man sicherlich auch noch Wohnimmobilien, Ferienanlagen und Gewerbeobjekte, und so weiter.
Diese Märkte laufen unabhängig voneinander, mit unterschiedlichen Anbieter- und Nachfragerstrukturen und unterschiedlichen Beweggründen. Mir selbst ist kein Fall bekannt, indem eine Fondsgesellschaft eine kleine 2-Zimmer-Wohnung gekauft hätte. Hier werden andere Volumina bewegt und hier gibt es andere Vorteile, aber auch andere Zwänge.
Fondgesellschaften müssen beispielsweise mit dem Problem der Fristeninkongruenz kämpfen, denn hier stehen langfriste Anlagegüter Anlegern gegenüber, die flexibel Ihr Geld anlegen möchten. Das passt nicht wirklich ideal und führt sicherlich immer wieder dazu, dass Objekte nicht optimal verkauft werden können.
Gerade als Privatperson, die hier früh anfängt und sich eine gute Rente aufbauen will, ist man mit der Immobilie als langfristiges Anlagegut top aufgestellt.
Auch gibt es immer wieder mal die Möglichkeit, dass der private Immobilieninvestor an ein Schnäppchen gerät. Wichtig hierbei ist der Faktor Geduld, denn Geld wandert immer von den Ungeduldigen zu den Geduldigen.

Ist es eigentlich sinnvoll, nur eine Immobilie zu besitzen oder sollte man ein kleines Imperium anstreben, um Skaleneffekte zu nutzen und das Klumpenrisiko zu verringern? Wenn ja, wie viele Objekte sollten es deiner Meinung nach sein?

Hier sind verschiedene Dimensionen zu berücksichtigen. Die erste Frage, die sich der Immobilieninvestor stellen sollte, lautet: Wie hoch soll mein passives Einkommen durch Mieteinnahmen sein?
Das ist immer eine individuelle Geschmacksfrage. Der Eine möchte einfach nur eine kleine abgezahlte 2-Zimmer-Wohnung in der Innenstadt besitzen, um hier im Alter einziehen zu können.
Der andere möchte gerne einen monatlichen positiven Cashflow von 5.000,00 € oder 15.000,00 €.
Hier sollte man zu Beginn seine eigenen Wünsche und Ziele definieren. Dann sollte man sich überlegen, wie hoch der monatliche Cashflow sein muss, um diese finanziellen Ziele zu erreichen.
Und dann muss man ermitteln, welcher Cashflow pro Einheit zu erwarten ist und wieviele Objekte somit für das Erreichen des Ziels benötigt werden.
Umso mehr Immobilien ich in verschiedenen Lagen besitze und umso höher mein monatlicher Cashflow ist, umso einfacher kann ich mich einzelnen objektbezogenen Aufgabenstellungen umgehen.
Wenn ich im Monat über 10.000,00 € positiven Cashflow verfüge, dann berührt mich eine Sonderumlage in Höhe von 3.000,00 € sicherlich weniger, als wenn ich diese Sonderumlage aus meinem aktiv erarbeiteten Einkommen abdrücken muss.

Sollte man sich als zukünftiger Immobilien-Tycoon auf eine Art von Immobilie spezialisieren? Beispielsweise nur kleine Wohnungen in Uni-Städten, die man an Studenten vermietet, oder ist es besser, sein Beton-Portfolio zu diversifizieren?

Gerade Immobilienanfängern würde ich raten, klein und vorsichtig anzufangen und sich Schritt für Schritt an die Materie Immobilien heranzutasten.
Meine Empfehlung ist auf jeden Fall die 2-Zimmer-Wohnung in einer guten B-Stadt.
Meine Erfahrung ist, dass sich die meisten Immobilieninvestoren mit der Zeit auf eine bestimmte Immobilienart spezialisieren, da sie durch Gelegenheiten und Ausprobieren ihre eigene Erfolgsstrategie entwickelt haben.
In jedem Fall würde ich aber einen Start mit Wohnimmobilien empfehlen, da hier die Mieternachfrage in der Regel erheblich größer ist, als bei Spezialimmobilien.

Meiner Meinung nach sind Immobilien keine Geldanlage im klassischen Sinn, sondern ein Business, das durchaus lukrativ sein kann. Aber man muss sich kümmern. Kaufen und liegen lassen im Sinne einer passiven Aktienanlage geht nicht. Stimmt diese Einschätzung? Wenn ja, wie hoch ist der operative Zeitaufwand? Ich meine damit den normalen operativen Aufwand. Die Mietnomaden-Horrorstorys überlasse ich RTL2.

Die Gretchenfrage ist, was ist zeitaufwendiger: die Suche und die Überwachung von Aktien, sprich die Unternehmensbewertung oder der Ankauf und die Verwaltung einer Immobilie.
Meiner eigenen Erfahrung nach, sind Unternehmen wesentlich schwerer und zeitaufwendiger zu bewerten als Immobilien.
Ich selbst investiere in Beides. Ich habe tausende von Businessplänen beurteilt und erstellt.
Da Banken Immobilien günstiger als Unternehmen finanzieren, sieht also auch die Bank bei Unternehmensfinanzierungen ein größeres Risiko und hat mehr Aufwand.
Angenommen man bewegt gleiche Investitionsvolumina, dann gehe ich davon aus, dass man hier wahrscheinlich ein ähnliches Zeitinvestment vornehmen muss. Der große Unterschied ist nur, dass Immobilien eine wesentlich größere Eigenkapitalrendite erzeugen können als Aktien und damit auch mehr Zeitaufwand beanspruchen dürfen.
Ich habe Objekte, da höre ich von meinem Mieter jahrelang gar nichts. Andere Objekte, gerade kleine Apartments, sind aufwendiger.
Dafür erwirtschaften sie aber auch eine höhere Rendite. Ich denke die Idee, absolut gar nichts zu tun müssen und im Austausch für eine Nullleistung große Summen zu kassieren, gibt es wohl nur in der Werbung.
Es gibt schon mal Fälle, die sind äußerst komfortabel, aber in der Regel bedeutet Eigentum auch einen gewissen Grad an Arbeit. Nach dem Motto: "Ohne guten Gärtner, keinen schönen Garten!"
Eigentum in jeglicher Form verpflichtet. Dennoch kann man sagen, dass sich der Aufwand enorm auszahlt und dass mit der Größe des Immobilienbestandes so ziemlich jede Arbeit outgesourct werden kann. Hier gibt es definitiv große Skalierungsmöglichkeiten und -vorteile.

Thema Langfristigkeit: Immobilien sind staatlichem Dirigismus weit stärker ausgesetzt als Aktien. Eine Immobilie ist schutzlos staatlichen Steuern sowie kommunalen Gebühren und Abgaben ausgesetzt. Die Weitergabe dieser Kosten an die Mieter wird womöglich durch eine Mietpreisbremse unmöglich gemacht.

Es ist natürlich richtig, dass der Staat ein Nimmersatt ist und man Aktienvermögen sicherlich leichter umschichten kann, als Immobilienvermögen.
Die letzten Jahre haben allerdings eine andere Entwicklung gezeigt. Die steuerliche Behandlung von Einkünften aus Kapitalvermögen unterlag gerade in den letzten Jahren immer wieder gravierenden Veränderungen.
Auch ist die Besteuerung dieser Erträge gerade beim Thema Verteilungskampf permanent in der politischen Diskussion.
Das Thema Tobin-Steuer wird sicherlich auch noch mehrmals an die Tür des Kapitalanlegers klopfen.
Dadurch, dass z.B. Aktienbesitz in Deutschland eher ein Thema von wenigen ist, günstiges Wohnen allerdings jeden betrifft, geht meine Vermutung eher in die Richtung, dass Kapitalvermögen noch vor den Immobilienvermögen eine "Spezialbehandlung" durch den Staat erfahren wird. Aber das ist wie der bekannte Blick in die Glaskugel.
Kommunale Gebühren, Abgaben und diverse andere Themen wie EEG-Umlage, Abwasser und der Mindestlohn von Reinigungskräften und Hausmeister, sowie eine Anhebung der Grundsteuer werden direkt auf den Mieter umgelegt.
Da hilft auch keine Mietpreisbremse, denn diese setzt an der Kaltmiete an und nur in Städten in denen es enormen Mangel an Wohnraum gibt.
In Städten wie München und Hamburg gab es aus der Vermietung, auch schon in der Zeit vor der Mietpreisbremse, keine riesigen Gesamtkapitalrenditen. Hier legt man eher sein Geld an, wenn man Geld durch Immobilienflips verdienen will. Man spekuliert also auf einen Preisanstieg.
Ich selbst kenne kein Beispiel, in dem das künstliche Setzen eines Angebotspreises zu einer Verbesserung in Sachen Qualität und Angebot geführt hätte.
Die Folge der Mietpreisbremse ist einfach zu prognostizieren. In den Gebieten mit Mietpreisbremse baut man primär noch Luxusbauten für Eigennutzer. Bestandsimmobilien werden halt einfach oder gar nicht mehr renoviert und aufgrund des enormen Mangels an Wohnraum trotzdem vermietet. Unter dem Strich sind die Leittragenden Menschen mit niedrigem Einkommen.
Ein besserer Weg wären steuerliche Anreize für den Bau, statt eine Ertragsgrenze die dem Bau entgegenwirkt. Auch das Thema "Schöne Innenstädte" kann man mit der Mietpreisbremse eher vergessen. Denn schön bauen, kostet auch schön Geld.

In 15 bis 20 Jahren gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente. Dann braucht der Staat viel Geld. Wie beurteilst du das Risiko, dass der Staat "reiche" Hausbesitzer aufgrund der Immobilität ihres Vermögens als lohnende Geldquelle sieht?

Das Thema Vermögenssteuer wird immer wieder in die Diskussion eingebracht und auch vom Thema Zwangsenteignung haben wir viel gelesen. Die Frage ist, wie der Staat damit Wohnraummangel in Ballungsgebieten bekämpfen will.
Aktuell gibt in den Ballungsgebieten einen Mangel an Wohnraum. Hier denkt man in der Politik gerade laut über steuerliche Anreize für Investoren nach. Sobald man Investoren die Chance nimmt Geld zu verdienen wird nicht mehr gebaut und die Wohnungsnot steigt.
Des Weiteren dürfen wir nicht vergessen, dass wir aktuell Wohnungsmangel (in den Städten) und Leerstand (auf dem Land) zur selben Zeit haben und es enorm schwer sein dürfte, hier eine sozialverträgliche Besteuerung der Immobilienvermögen zu konzipieren. Entsprechend sehe ich sehr entspannt in die Zukunft.

Das Buch zum Interview

Ein schmales Büchlein von rund 100 Seiten in dem aber alles drinsteht, was man für den Anfang wissen muss und zwar auch als Mieter. Warum? Wegen Kapitel acht: "Die Auswahl des richtigen Mieters". Doc Roski geht hier der Frage nach: "Wie sieht er denn nun aus, der optimale Mieter?"
Sehr interessant für Mieter zu sehen, durch welche Brille sie der Vermieter sieht. Alles sehr nachvollziehbar. Aber ich habe mir spontan überlegt, dass der Röntgenblick der NSA doch sanfter ist.
Das Buch hat zwar einen zahlenlastigen Titel, aber zum Glück verschwendet der Autor seine Seiten nicht mit endlosen Berechnungen, sondern konzentriert sich auf darauf Ihnen zu erklären, wie es grundsätzlich gelingt strukturiert und mit System ein Vermögen mit Immobilien aufzubauen.

Das 1x1 des Immobilien Millionärs von Dr. Florian Roski
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Das 1x1 des Immobilien Millionärs

Zum Weiterlesen

Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 40 / 2017)

Diese Artikel sind mir diese Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen

Fonds-Manager

Sehr schönes Interview mit Guy Spier vom Aquamarine Fonds.

Alltag eines Fondsmanagers – Interview mit Daniel Kroeger von Acatis.

Aufklärung

Einmal Historienstunde mit Jan Böhmermann: War war noch mal dieser Carsten Maschmeyer?

Der Finanzkoch klärt auf: Welcher Versicherungsfuzzi ist der Richtige?

Ein Finanz-Journalist bekennt: Wie wir Kausalitäten erfinden.

Wie legt Apple eigentlich seine riesigen Barbestände an?

Wie viele Strategien braucht man im Leben? Besprochen am Beispiel Optionshandel. Gilt aber auch für Aktien, ETFs, P2P, Lebenspartner.

Was tun, wenn ich nicht rechtzeitig sterbe?

Das Langlebigkeitsrisiko in zwei Minuten abschätzen.

Von den Zinsen leben – Entnahmestrategien unter der Lupe (Teil 1).

Auf Englisch

ETF Product Development: Past, Present, and Future.

The Frustrating Law of Active Management: For a strategy to outperform in the long run, it must underperform in the short run. You can do everything right and still get everything wrong.

Alpha or Assets?

Podcast: Robo-Advisors – Der Finanzwesir rockt, Folge 46

Robo-Advisor, ein Begriff so trennscharf und exakt wie "Auto". Hinter dem Begriff Robo-Advisor verbirgt sich ein buntes Angebot. Manche Angebote sind vollständig automatisiert, andere begreifen sich als "die perfekte Symbiose aus Mensch und Maschine". Fast alle setzen auf ETFs als Komponenten. Aber manche Anbieter wie Fintego sind vollkommen passiv und rebalancen nur regelmäßig. Andere wie Scalable oder Liquid sind stolz auf ihr aktives Management und versuchen, ihren Vergleichsindex zu schlagen.
Auch rechtlich unterscheiden sich die Anbieter erheblich. Unter den mittlerweile 31 Robos gibt es

  • Finanzanlagenvermittler nach § 34f Absatz 1 der Gewerbeordnung (der Robo macht Ihnen einen Vorschlag, Sie entscheiden),
  • von der BaFin lizenzierte Vermögensverwalter gemäß § 32 Kreditwesengesetz (Sie geben dem Robo Ihr Geld, der Robo entscheidet).

Das bedeutet: Erst mal klären, mit wem man es zu tun hat.

Wir sezieren im Podcast die Kosten der Robos und schauen uns die Renditen an. Die meisten Robos sind noch sehr jung – kaum dem Windelalter entwachsen. Wer erst seit 2014 auf dem Markt ist, hat natürlich noch keinen zehnjährigen Track Record vorzuweisen, den man eigentlich für eine seriöse Beurteilung braucht.
Die Renditespreizung der 2016er Performance ist deshalb mit Vorsicht zu genießen. 2020 kann das Ranking schon wieder ganz anders aussehen.

Kategorie Sieger Verlierer
Geringes Risiko Vaamo: 6,9 % Quirion: 1,8 %
Mittleres Risiko VisualVest: 10,4 % fintego: 3,8 %
Hohes Risiko Ginmon: 14,3 % Scalable Capital: 5,8 %

Quelle: Robo-Advisor: Zeit für den Performance-Check

Wir diskutieren auch Alternativen wie den Vermögensstrategie-ETF von Comstage und den Arero-Fonds. Beide sind eine Art Proto-Robo. Noch nicht ganz Robo-Advisor, aber auch nicht mehr 100 % Affe.

Dafür und dagegen

Wir beleuchten die ganzen Vorteile der Anbieter, fragen dann aber ganz ketzerisch: "Sind das nicht bloß alles aufgemotzte Dachfonds?"
Was uns ein wenig Sorge bereitet: Bis jetzt haben die Anbieter nur Peanuts eingesammelt. Die 31 Robos verwalten rund 850 Millionen Euro. Das Zinsportal Weltsparen alleine kommt auf vier Milliarden Euro Anlegergelder. Zinspilot als Nummer zwei schmeißt noch einmal 2 Milliarden an Kundengeldern in den Pott. Das ist das Siebenfache von dem, was die Robos bis jetzt einwerben konnten.
Robo-Advisory ist – genau wie das ETF-Business – ein Skalengeschäft. Wer in den nächsten 5 Jahren nicht mindestens 500 Millionen einsammeln kann, wird auf der Strecke bleiben. So meine Vermutung.

Fazit

  1. Drum prüfe, wer sich bindet. Ist mein Wunsch-Robo ein Fondsvermittler oder ein Vermögensverwalter? Arbeitet er aktiv oder passiv? Investify mit seinen Sektorwetten und Liquid mit seinem Family-Office-Ansatz sind schon sehr nah an der klassischen aktiven Privatbank-Vermögensverwaltung. Kostengünstiger halt, weil sie auf ETFs statt auf aktive Fonds mit einer Kostenquote von 2 % setzen.
  2. Rechtfertigt die gebotene Leistung die Kosten? Je nach Anbieter und Depotgröße werden zwischen 0,25 % und 1,5 % des Vermögens als Gebühr erhoben. Dazu kommen noch die ETF-Kosten, die im Schnitt bei 0,25 % liegen.
  3. Glaube ich daran, dass mein Robo die Konsolidierungswelle überstehen wird?
  4. Die berüchtigte Frage nach dem Mehrwert: Was genau hält mich davon ab, die Sache selbst in die Hand zu nehmen? Und: Ist ein Robo wirklich in der Lage, diese Defizite auszugleichen?

Sie finden den Podcast auf folgenden Plattformen:

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Links zum Thema der Woche

Buchempfehlung des Finanzwesirs

Wenn Ideen Sex haben: Wie Fortschritt entsteht und Wohlstand vermehrt wird* von Matt Ridley.
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Wenn Ideen Sex haben: Wie Fortschritt entsteht und Wohlstand vermehrt wird

Wenn Ihnen unser Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung oder einen Kommentar auf iTunes freuen.


(*)Affiliate-Link: Das Buch wird für Sie nicht teurer, aber wir erhalten eine kleine Provision.

Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 41 / 2017)

In eigener Sache

Wer redet ist nicht tot - mein Podcast-Interview mit Holger Klein. Unter anderem mit protestantischer Arbeitsethik, Manfred Krug und "the position of Fuck You".

Diese Artikel sind mir diese Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen

Neues vom Finanzestablishment

Morningstar: Bei Fonds kommt es auf die Kosten an. Vertriebskosten in Gestalt von Kickbacks bremsen die Erfolgsaussichten von Fonds massiv.

Toxischer Mix: Journalist plus Aktienanalyst.

Negativzinsen für Privatanleger vor Gericht.

Der Ausverkauf der Lebensversicherungen. Versicherungsgesellschaften verkaufen das unrentable Geschäft an Finanzinvestoren oder Hedge Fonds.

Bitcoin top oder Flop?

Reichwerden jetzt! Bitcoin: Super, wenn das Geld nur so aus der USB-Schnittstelle quillt.
Gegenrede: Alles nur Hype.

Panik in der Höhenluft

DAX bei 13.000 Punkten – Was nun? Hilfe für Kleinanleger! oder wie der Rabbi sprach: "Kaufet nicht verkaufet". Komma bitte selbst einfügen.

Und ewig crasht die Börse.

BU oder Hartz IV?

Die große Welt der Berufsunfähigkeitsversicherung.

Auf Englisch

Für alle Smart-Beta-Begeisterten: Why the return premiums flatter to deceive.

Die Treffen der Zelle Stuttgart

Marc berichtet aus dem Ländle

Am Freitag, den 11.8.2017 hat sich die Finanzwesir-Zelle Stuttgart das erste Mal getroffen. Alle waren pünktlich und nach dem jeder das erste Bier bestellt hatte, ist man nach der Vorstellungsrunde gleich eingestiegen in die tiefe Thematik.
Von jung bis alt war alles dabei. Ein bunt gemischter Haufen aus 11 Personen, unter anderem Lehrer, Kripobeamte, Beraten, Informatiker, Ingenieure und vieles mehr.

Es wurde diskutiert, wer welche Strategie fährt und was man zukünftig noch so vorhat. Welche Fehler man schon begangen hat und was noch so kommen könnte.
Diskutiert wurde von ETFs und Podcasts über Finanzen und Steuern so ziemlich alles. Auch Immobilien wurden diskutiert und dass Aktien im Vergleich zu diesen steuerlich benachteiligt sind. Auch Autoanschaffungen (aufgrund älterer Diesel) wurden diskutiert, das ist gerade in Stuttgart ein heißes Pflaster …

Zukünftig will sich die Zelle alle zwei Monate treffen und heiß die neuesten Themen aus der Finanzwelt diskutieren. Und mit dabei sein wird auch das Erkennungsmerkmal der Zelle Stuttgart.
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Finanzwesir Autonome Zelle Stuttgart

Das zweite Treffen

Der mittlerweile zweite Stammtisch in Stuttgart hat am 6. Oktober 2017 statt gefunden. Die Liste des E-Mail-Verteilers für die Stuttgarter Finanzwesir Zelle wird immer größer.
Super Sache, dadurch wird die Diversifikation der Erfahrungen deutlich erhöht. Dieses Mal waren wir zu 12., vom letzten Termin war ein weiterer Teilnehmer da (der Rest hat sich aufgrund von Urlaub und der "Aufzucht" von neuen Finanzwesirlesern entschuldigt 😃 ).
Bei Speis und Trank war es hervorragend neue Leute und deren Erfahrungen kennen zu lernen. Im Vergleich zum letzten Mal war die Automobilbranche deutlich stärker vertreten, das Thema "Compliance" wurde allerdings nur mal erwähnt. Dafür war dieses mal auch ein Ehemaliger aus dem Bankenwesen anwesend und konnte hier interessantes berichten. Toll war auch dass es einen Neuling gab, der am Freitagmittag sein Depot bei einem Broker beantragt hat und nun mal starten möchte.
Insgesamt wurde viel über ETFs und die Strategien dazu diskutiert, ebenfalls ging es um Führung und die Arbeitskräfte in der Zukunft. Im Dezember steht das nächste Treffen an und viele Dinge wie ein gemeinsamer Besuch der Invest nächstes Jahr sind in Planung. Auf jeden Fall freuen sich alle auf die nächsten Treffen… Grüße aus dem sparsamen & und ETF-anlegenden Ländle!

Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 44 / 2017)

Diese Artikel sind mir diese Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen

Job

Der erste Job – Die Chance Deines Lebens!

Mehr Minimalismus wagen.

Lars baut sich nebenberuflich ein Geschäft auf Im Podcast mit dem Finanzrocker gibt er seine Erfahrungen weiter.

Börse

Interview mit Ali Masarwah, Chefredakteur für die deutschsprachigen Seiten von Morningstar: ETF-Dachfonds: Entscheidend ist, was hinten rauskommt.

Options-Trader aufgemerkt: Den richtigen Broker finden.

Mein Depot – Zeit für was Neues?

Anfänger: Erst mal ein ruhiges Investmentdepot.

Rezension & Gratisskript – Die Lehr- und Wanderjahre eines Value-Investors.

Leben

Der Finanzmaschinist: Die Lebensbeichte.

Jenny gönnt sich was - oder lieber doch nicht?

Habe ich erfolgreiche Leser? Wenn ja, dann mitmachen bei den Millionär-Interviews.

Freitagsfrage: Tipps gesucht - wie ruiniert Hauke seine Ehe am schnellsten?

Reiche sind an allem schuld.

Scheitern

Heute schon gescheitert?

Wegen der "spontanen Anzeigepflicht": Vielleicht doch lieber keine Berufsunfähigkeitsversicherung, sondern ein solides Aktien-Paket.

Fehlschlag: Frau Klunkerchen auf der Jagt nach dem "unendlichen Reichtum".

Ein Vater macht sich Gedanken: Die Unmöglichkeit der Altersvorsorge.

Die Treffen der Autonomen Zelle Wien

Die Österreicher fackeln nicht lange. Kaum gegründet, schon das erste Treffen. Gratulation! Ich habe Zellenmaster Harald um einen kleinen Bericht und Fotos gebeten. Ein großer Dank an Harald für die Orga und an alle, die gekommen sind. Man weiß ja nie, was einen da so erwartet. Es freut mich, dass ihr euch alle gut amüsiert habt.
Hier nun Haralds Bericht.

Harald schreibt

Am 27.6.2017 fand das erste Treffen der autonomen Finanzwesir-Zelle Wien statt. Hoch über den Dächern des heißen Wiens genossen acht von angemeldeten zwölf Personen den angenehmen Luftzug auf einer Dachterrasse mit kühlen Getränken und vorzüglichen Speisen.

Gleich, nachdem die ersten Teilnehmer eingetroffen waren, begann das erste Abtasten: ob man selbst schon passiv investiert, wie man zum Finanzwesir gefunden hat (einige können sich nicht mehr erinnern ;-) und was man von diesem oder jenem Blog-Eintrag bzw. Podcast hält.
Gegen 19:30 fand dann die "kurze" Vorstellungsrunde statt. Dem Organisator des Treffens fiel es selbst schwer, sich kurz zu halten.

Als die Speisen serviert wurden und die Münder der Teilnehmer mit Essen beschäftigt waren, war es ein guter Zeitpunkt, die formellen Themen der Agenda durchzugehen:

  • Treffen 1 x pro Quartal, vorerst wieder im Brandauer im Gerngross
  • Foto für Finanzwesir: ja (der Fotograf wollte nicht im Bild sein)
  • Wunsch nach einer anderen Kommunikationsform als E-Mail wurde vorgebracht – vorzugsweise interaktiv – eine Art von Forum war der Vorschlag.
  • Vor dem nächsten Treffen soll eine Themensammlung durchgeführt und ausgeschickt werden, damit sich alle darauf vorbereiten können.
  • Bezüglich des Umgangs mit Vertrieblern möchte man auf den ersten Anlassfall warten.

Nach dem formellen Teil ging es munter weiter mit ETFs, Asset Allocation, Urlaubsdestinationen, Urlaubsunfällen und Versicherungen, medizinische Versorgung in diversen Reisezielen, Familiengründung bzw. -trennung u.v.a. mehr.
Am Ende waren alle begeistert vom gelungen Treffen und freuen sich schon auf das nächste.

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Autonome Finanzwesir-Zelle Wien

Über den Dächern von Wien – so tagt es sich kommod

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Autonome Finanzwesir-Zelle Wien

Die Gründungsmitglieder der autonomen Zelle Wien

Wien – das zweite Treffen

Am 26.9.2017 schlugen die Wiederholungstäter aus Wien zu und veranstalteten das 2. Finanzwesir-Treffen der autonomen Zelle Wien. Nun, es waren nicht alle Wiederholungstäter, denn für gut 50 % der 9 Anwesenden war dies das erste Treffen ;-)
Da es in letzter Zeit etwas kühler war, wurde uns beim Brandauer ein großer Tisch in Inneren zur Verfügung gestellt und wir genossen wieder die ausgezeichneten Getränke und Speisen :-)
Dieses mal sind alle Angemeldeten gekommen und es ging im Vergleich zum 1. Treffen lockerer und direkter zu. Jeder brachte sich selbst ein und erzählte etwas über sich. Damit hatte sich eine formelle Vorstellungsrunde erübrigt.
Nach dem Essen gelang es mir dann doch, die wichtigsten Agendapunkte durchzubringen:

  • nächstes Treffen erst Jänner 2018
  • ZelleWien-Board soll beibehalten und mit den neuen Anwesenden erweitert werden

Danach ging es weiter mit diversen Gesprächen und Erzählungen zu Passivem Investieren, anderen Anlageerfahrungen, Buchtipps, steuerlichen Aspekten und positiven Erfahrungen mit dem österreichischen Finanzamt, Buffett-Wette und vieles anderes mehr.
Am Ende waren wieder alle begeistert vom gelungen Treffen und freuen sich schon auf das nächste.


Die Treffen der autonomen Zelle Ulm

Bericht von Sonja, der Zellenmasterin

Es war ein ziemlich cooles und interessantes Treffen. Wir waren 13 Teilnehmer. Und ich weiß ziemlich sicher, dass ich in meinem Leben diese Menschen sonst nie treffen würde, und deshalb an dieser Stelle nochmals meinen Dank an Albert!

Wir sind alsdann sofort eingestiegen. Der Konsens war ETF. Keiner folgt Gerd Kommer strictly, aber ETFs sollen es sein. Fast alle sind auch aktive Anleger – also Aktien –, viele machen das schon sehr lange und haben mehr Erfahrung als ich.

Wir sind übereingekommen, dass in der 1. Septemberwoche das zweite Abendtreffen stattfinden wird. Aber in einer anderen Location, weil die Teilnehmer mit der QMUH nicht zufrieden waren.
Thema des nächsten Treffens: Steuer und Aktien

Ich werde noch einen Sonntagmorgentermin, von 10–12 Uhr anbieten. Wann, weiß ich noch nicht. So können die Leser, die nicht kommen konnten, vielleicht noch dazukommen.
Alle Teilnehmer erhalten eine Zusammenfassung der Ergebnisse dieses ersten Treffens.
Ansonsten sind mir 2 Sätze von Teilnehmern im Gedächtnis geblieben:

  • Einer sagte: Diese Sache muss wachsen – dem stimme ich zu.
  • Ein anderer: Wir werden ja wohl nicht das Rad nochmals erfinden – dem stimme ich auch zu: Das ist auch nicht der Grund für unsere Treffen. Dank des offenen Austauschs – diesem offenen Brainstorming – werden wir alle voneinander profitieren. Das Thema Finanzen ist so riesig, dass man es "alleine" fast nicht bewältigen kann.

Das zweite Treffen

Das Treffen am 5.9. im Barfüsser war leider sehr wenig besucht und die Absagen kamen hauptsächlich während des Treffens an.
Wir waren 6 Teilnehmer und dafür liefen die Gespräche besser und detaillierter als beim ersten Mal.
Wir kamen alle überein, dass die Treffen alle 2 Monate stattfinden sollten, aber bei 2 Stichproben nach dem Treffen war das Feedback über die Häufigkeit nicht mehr so, wie an dem Treffen selbst.
Deshalb wird das nächste Treffen erst im nächsten Jahr stattfinden, weil ich überzeugt bin, dass wir die Sache als das sehen müssen, was sie ist: eine sehr exklusive Sache, bei der wir alle profitieren, aber nur, wenn auch alle kommen.
Die Einladungen werden das nächste Mal mit einem verbindlichen Feedback wegen der Tischreservierung vonstattengehen.
Ich bedanke mich bei allen, die dabei waren, und freue mich jetzt schon auf unser nächstes Treffen.

Die Treffen der Autonomen Zelle Wien

Die Österreicher fackeln nicht lange. Kaum gegründet, schon das erste Treffen. Gratulation! Ich habe Zellenmaster Harald um einen kleinen Bericht und Fotos gebeten. Ein großer Dank an Harald für die Orga und an alle, die gekommen sind. Man weiß ja nie, was einen da so erwartet. Es freut mich, dass ihr euch alle gut amüsiert habt.
Hier nun Haralds Bericht.

Harald schreibt

Am 27.6.2017 fand das erste Treffen der autonomen Finanzwesir-Zelle Wien statt. Hoch über den Dächern des heißen Wiens genossen acht von angemeldeten zwölf Personen den angenehmen Luftzug auf einer Dachterrasse mit kühlen Getränken und vorzüglichen Speisen.

Gleich, nachdem die ersten Teilnehmer eingetroffen waren, begann das erste Abtasten: ob man selbst schon passiv investiert, wie man zum Finanzwesir gefunden hat (einige können sich nicht mehr erinnern ;-) und was man von diesem oder jenem Blog-Eintrag bzw. Podcast hält.
Gegen 19:30 fand dann die "kurze" Vorstellungsrunde statt. Dem Organisator des Treffens fiel es selbst schwer, sich kurz zu halten.

Als die Speisen serviert wurden und die Münder der Teilnehmer mit Essen beschäftigt waren, war es ein guter Zeitpunkt, die formellen Themen der Agenda durchzugehen:

  • Treffen 1 x pro Quartal, vorerst wieder im Brandauer im Gerngross
  • Foto für Finanzwesir: ja (der Fotograf wollte nicht im Bild sein)
  • Wunsch nach einer anderen Kommunikationsform als E-Mail wurde vorgebracht – vorzugsweise interaktiv – eine Art von Forum war der Vorschlag.
  • Vor dem nächsten Treffen soll eine Themensammlung durchgeführt und ausgeschickt werden, damit sich alle darauf vorbereiten können.
  • Bezüglich des Umgangs mit Vertrieblern möchte man auf den ersten Anlassfall warten.

Nach dem formellen Teil ging es munter weiter mit ETFs, Asset Allocation, Urlaubsdestinationen, Urlaubsunfällen und Versicherungen, medizinische Versorgung in diversen Reisezielen, Familiengründung bzw. -trennung u.v.a. mehr.
Am Ende waren alle begeistert vom gelungen Treffen und freuen sich schon auf das nächste.

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Autonome Finanzwesir-Zelle Wien

Über den Dächern von Wien – so tagt es sich kommod

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Autonome Finanzwesir-Zelle Wien

Die Gründungsmitglieder der autonomen Zelle Wien

Wien – das zweite Treffen

Am 26.9.2017 schlugen die Wiederholungstäter aus Wien zu und veranstalteten das 2. Finanzwesir-Treffen der autonomen Zelle Wien. Nun, es waren nicht alle Wiederholungstäter, denn für gut 50 % der 9 Anwesenden war dies das erste Treffen ;-)
Da es in letzter Zeit etwas kühler war, wurde uns beim Brandauer ein großer Tisch in Inneren zur Verfügung gestellt und wir genossen wieder die ausgezeichneten Getränke und Speisen :-)
Dieses mal sind alle Angemeldeten gekommen und es ging im Vergleich zum 1. Treffen lockerer und direkter zu. Jeder brachte sich selbst ein und erzählte etwas über sich. Damit hatte sich eine formelle Vorstellungsrunde erübrigt.
Nach dem Essen gelang es mir dann doch, die wichtigsten Agendapunkte durchzubringen:

  • nächstes Treffen erst Jänner 2018
  • ZelleWien-Board soll beibehalten und mit den neuen Anwesenden erweitert werden

Danach ging es weiter mit diversen Gesprächen und Erzählungen zu Passivem Investieren, anderen Anlageerfahrungen, Buchtipps, steuerlichen Aspekten und positiven Erfahrungen mit dem österreichischen Finanzamt, Buffett-Wette und vieles anderes mehr.
Am Ende waren wieder alle begeistert vom gelungen Treffen und freuen sich schon auf das nächste.

Die Treffen der autonomen Zelle Ulm

Bericht von Sonja, der Zellenmasterin

Es war ein ziemlich cooles und interessantes Treffen. Wir waren 13 Teilnehmer. Und ich weiß ziemlich sicher, dass ich in meinem Leben diese Menschen sonst nie treffen würde, und deshalb an dieser Stelle nochmals meinen Dank an Albert!

Wir sind alsdann sofort eingestiegen. Der Konsens war ETF. Keiner folgt Gerd Kommer strictly, aber ETFs sollen es sein. Fast alle sind auch aktive Anleger – also Aktien –, viele machen das schon sehr lange und haben mehr Erfahrung als ich.

Wir sind übereingekommen, dass in der 1. Septemberwoche das zweite Abendtreffen stattfinden wird. Aber in einer anderen Location, weil die Teilnehmer mit der QMUH nicht zufrieden waren.
Thema des nächsten Treffens: Steuer und Aktien

Ich werde noch einen Sonntagmorgentermin, von 10–12 Uhr anbieten. Wann, weiß ich noch nicht. So können die Leser, die nicht kommen konnten, vielleicht noch dazukommen.
Alle Teilnehmer erhalten eine Zusammenfassung der Ergebnisse dieses ersten Treffens.
Ansonsten sind mir 2 Sätze von Teilnehmern im Gedächtnis geblieben:

  • Einer sagte: Diese Sache muss wachsen – dem stimme ich zu.
  • Ein anderer: Wir werden ja wohl nicht das Rad nochmals erfinden – dem stimme ich auch zu: Das ist auch nicht der Grund für unsere Treffen. Dank des offenen Austauschs – diesem offenen Brainstorming – werden wir alle voneinander profitieren. Das Thema Finanzen ist so riesig, dass man es "alleine" fast nicht bewältigen kann.

Das zweite Treffen

Das Treffen am 5.9. im Barfüsser war leider sehr wenig besucht und die Absagen kamen hauptsächlich während des Treffens an.
Wir waren 6 Teilnehmer und dafür liefen die Gespräche besser und detaillierter als beim ersten Mal.
Wir kamen alle überein, dass die Treffen alle 2 Monate stattfinden sollten, aber bei 2 Stichproben nach dem Treffen war das Feedback über die Häufigkeit nicht mehr so, wie an dem Treffen selbst.
Deshalb wird das nächste Treffen erst im nächsten Jahr stattfinden, weil ich überzeugt bin, dass wir die Sache als das sehen müssen, was sie ist: eine sehr exklusive Sache, bei der wir alle profitieren, aber nur, wenn auch alle kommen.
Die Einladungen werden das nächste Mal mit einem verbindlichen Feedback wegen der Tischreservierung vonstattengehen.
Ich bedanke mich bei allen, die dabei waren, und freue mich jetzt schon auf unser nächstes Treffen.

Endlich: Der Index-Aldi jetzt auch in Deutschland

Frohlocket - St. John und seine ETF-Avantgarde sind nun endlich auch in Deutschland am Start.
vanguard (engl.) = Vorhut, Vortrupp, Vorausabteilung, Avantgarde
Die VDSL50-Verbindung kann die Leser-Mails gar nicht so schnell downloaden wie sie hereinfluten. Der Tenor: Das goldene Index-Zeitalter ist angebrochen, der ganze ETF-Abschaum mit dem wir uns bis jetzt herumschlagen, kann einpacken.
So lasset uns denn zum Skalpell greifen und sezieren.

Der große Unterschied

Das ganze Elend des Finanzestablishments lässt sich auf ein Wort reduzieren: Interessenkonflikt.

  • Anleger: Hoher Profit = geringe Gebühren
  • Anbieter: Hoher Profit = hohe Gebühren

Das hat John Bogle schon 1975 erkannt und Vanguard deshalb eine - in der Fondsindustrie - einzigartige rechtliche Konstruktion verpasst.

Normale Fonds sind strukturiert wie der Lebensmittel-Laden um die Ecke: Es gibt einen Besitzer und Sie sind Kunde. Der Besitzer will so teuer wie möglich verkaufen, Sie wollen so billig wie möglich kaufen.

Vanguard entspricht eher einer Genossenschaft. Aber auch in einer Genossenschaftswohnung wohnen Sie nicht gratis. Mit Ihrer MIete bezahlen Sie Verwaltung und Handwerker. Aber alle sind sich einig: Die Miete muss nur so hoch sein, dass diese Kosten gedeckt sind. Es gibt keine Investoren, die ihren Profit maximieren wollen.
Vanguard funktioniert so ähnlich. Ihre Vorteile:

  1. Der Interessenkonflikt ist weitestgehend eliminiert
  2. Die Kosten sind geringer

Das Angebot

Vanguard bietet sowohl ETFs, als auch klassische Indexfonds an.

Kauf eines Vanguard-ETFs

Das volle europäische ETF-Programm von 23 Aktien-, Renten- und Strategie-ETFs ist seit dem 26. Oktober 2017 an der Börse Frankfurt gelistet.

Aus der Pressemeldung der Deutschen Börse, Frankfurt:

"Das ETF-Angebot von Vanguard setzt sich aus zwölf Aktienindex-, sechs Rentenindex-, vier Active-ETFs sowie einem Smart Beta-ETF zusammen. Alle ETFs bilden ihren Referenzindex physisch ab.
Das Angebot an Strategie-ETFs von Vanguard umfasst vier Active-ETFs, die Investoren Zugang zu Investmentstrategien basierend auf den Faktoren Value, Momentum, Liquidity und Minimum Volatility bieten sowie einen Smart Beta ETF mit Fokus auf Dividendendenrendite.
Mit einem durchschnittlichen monatlichen Handelsvolumen von rund 11 Milliarden Euro ist Xetra der führende Handelsplatz für ETFs in Europa.

Sie kaufen diese ETFs wie gehabt über Ihren Broker. Mehr Details liefert die ETF-Suche des Extra-Magazins.

Kauf eines Vanguard-Indexfonds

  1. Schritt Kontoeröffnung bei der irischen Vanguard Investment Series plc.
  2. Schritt: Eine Menge Papierkram. So richtig oldschool mit Postversand.
  3. Fondsanteile zeichnen.

Wie das genau geht, beschreibt Vanguard auf der Seite "Investieren mit Vanguard".

Soll ich wechseln?

Zuerst stellt sich die Frage: Warum setzt Vanguard auf FTSE und nicht auf MSCI? Hat FTSE die besseren Indizes? Das kommt darauf an, wie man "besser" definiert.
Für ETF-Anbieter bemisst sich die Attraktivität eines Index auch nach merkantilen Kriterien: Wie hoch ist die Lizenzgebühr?

Hier ein interessanter Reuters-Artikel aus dem Jahre 2012. "MSCI earning lower licensing fees on new BlackRock ETFs"
Fazit des Artikels: Wenn einer der Fonds-Giganten Preisstress hat, geraten auch die Index-Anbieter ins Schlingern:

"The shares [gemeint sind die MSCI-Aktien, Anm. Finanzwesir] have still not recovered from a 30 percent crash on Oct. 2 when Vanguard Group said it was dumping MSCI indexes from 22 of its funds."

Der Preiskrieg der ETF-Anbieter wird immer mehr auf dem Rücken der Index-Konstrukteure ausgetragen. Klingt nach Automobilindustrie und Zulieferern…

Ein kleines Rechenbeispiel für den iShares MSCI World ETF (WKN A0HGV0)

  • Fondsvolumen: 4.637.000.000 Euro
  • TER 0,5%
  • Anteil des Indexanbieters am TER: 6% - 12 %, siehe "What’s An Index Worth?"
  • Jährlicher Blackrock-Scheck für MSCI: Zwischen 1,4 und 2,8 Millionen Euro für Assets im Wert von 4,6 Milliarden (109) Euro.

Die 22 Vanguard-Fonds waren 2012 mehr als eine halbe Billion (1012) Dollar schwer. Kein Wunder, dass der MSCI-Kurs in die Knie ging. Wie Aldi nutzt Vanguard seine Einkaufsmacht um die Preise zu drücken - und wie Aldi gibt Vanguard diese Kostenvorteile an seine Kunden weiter:

"Vanguard said the move is "expected to result in considerable savings for the funds’ shareholders over time."
Quelle

Wer steckt hinter den FTSE-Indizes?

Die "Hier spricht der Preis"-Strategie ist ja schön und gut. Aber will ich eine vom Geiz ruinierte Index-Qualität im Depot haben und dann ist die Performance nur so mittelgeil?
Also: Wer oder was ist Futzie? Die Abkürzung FTSE steht für Financial Times Stock Exchange. Der FTSE 100 Index ist der wichtigste britische Aktienindex und ist damit schon mal akustisch gefälliger als sein französisches Pendant, der CAC 40 und breiter diversifiziert als der deutsche Erdmarder.

Ein FTSE kommt selten allein

Der FTSE 100 ist Teil der großen FTSE-Indexfamilie, die sich - wie wir das von MSCI kennen - über die ganze Welt erstreckt. Sektorenwetten und Very-dumb-Alpha (aka Smart Beta) eingeschlossen. Für MSCI-Dissidenten interessant:

  1. FTSE All-World, Factsheet als PDF, MSCI Pendant ist ACWI
  2. FTSE Developed World, Factsheet als PDF, MSCI Pendant ist World
  3. FTSE Emerging Markets, Factsheet als PDF, MSCI Pendant ist Emerging Markets
  4. FTSE Developed Europe, Factsheet als PDF, MSCI Pendant ist Europe
  5. FTSE North America, Factsheet als PDF, MSCI Pendant ist North America
  6. FTSE Japan, Factsheet als PDF, MSCI Pendant ist Japan
  7. FTSE Developed Asia Pacific ex Japan, Factsheet als PDF, MSCI Pendant ist Pacific ex Japan

Die FTSE Group wurde 1995 als Joint Venture der Financial Times und der Londoner Börse gegründet und ist heute ein Tochterunternehmen der London Stock Exchange. 2014 wurde der US-amerikanische Indexanbieter Russell gekauft. Seitdem firmiert das Unternehmen als FTSE Russell.

Wie unterscheiden sich die MSCI und die FTSE-Indizes?

Grundsätzlich ähneln sich die Indexfamilien. Beide gewichten nach Marktkapitalisierung (streubesitzadjustiert) und bemühen sich um eine sehr breite Marktabdeckung. Der FTSE All World deckt 90 % - 95 % der investierbaren Märkte ab. Der vergleichbare MSCI ACWI deckt nur 85% ab. Ist mehr hier besser? Keine Ahnung.
Ich würde aber beiden Indizes den Orden "breit diversifiziert" an die Brust heften.

Im Detail unterscheiden sich die Indexfamilien dann aber doch. Bevor Sie einen Vanguard-Fonds kaufen, werden Sie sich den entsprechenden FTSE-Index genau ansehen müssen.
Für den ersten Überblick im Folgenden einige Kursgraphen (Quelle JustETF).
Kritische Anmerkung: Vanguard hat 2012 die Indizes umgestellt. In der aktiven Welt wäre das ein Fondsmanagerwechsel gewesen. Die Charts zeigen eine Tendenz auf, sind aber alle viel zu kurz, um valide Einschätzungen im Hinblick auf die Altersvorsorge zu liefern.

Die ganze Welt

Fünf Jahre Kopf-an-Kopf-Rennen. Zwischen den FTSE Developed All World und den ACWI passt kein Blatt Papier und das obwohl der FTSE-Index 3.154 Firmen umfasst, während MSCI nur 2.469 Firmen auf dem Radar hat.
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ftse developed all world msci acwi

Die Industrieländer

Der FTSE Developed Markets enthält 2.310 Firmen, der MSCI World nur 1.652. Trotzdem 2,5 Jahre im Gleichschritt nach oben.
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ftse developed world mscii

Die Schwellenländer

Südkorea macht den Unterschied. 23 Länder sind bei MSCI und FTSE identisch. Bei MSCI ist Südkorea als 24stes Land Teil des Index. Der FTSE-EM hat nur 23 Länder, denn nach FTSE-Kriterien ist Südkorea ein Industrieland.
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ftse msci emerging markets

Europa

Sehr geringes Performance-Delta über vier Jahre. Kein Wunder, die gleichen Firmen und die gleichen Rankingkriterien.
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ftse developed europe msci

Nordamerika

Anderer Kontinent, ansonsten Copy&Paste von Europa Image may be NSFW.
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ftse msci north america

Japan

502 Firmen im FTSE-Index, versus 321 Firmen im MSCI Japan.
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ftse msci japan

Pazifisches Becken ohne Japan

Der MSCI Pacific ex Japan deckt die vier Territorien: Australien, Hong Kong, Singapur und Neuseeland ab, während der FTSE Developed Asia Pacific ex Japan zusätzlich noch in Korea, Malaysia, Taiwan und Thailand investiert.
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ftse developed asia pacific msci ex japan

FTSE versus MSCI

Mir kommt das aus Anlegersicht sehr vor, wie diese Vergleiche in Autozeitschriften. Der BMW hat ein paar PS mehr, dafür dreht der Audi einen Tick bissiger hoch. Am Ende gehen sie dann doch Kühler an Kühler über die Ziellinie.
Sie sind einer von den Typen, die in der Autobild tatsächlich die Details lesen? Bitte sehr, hier für Sie: Das Vanguard-PDF "Evaluating global benchmarks".

Kann ich FTSE- und MSCI-Indizes mischen?

Klar. Sie können auch Apple- und Nicht-Apple-Produkte in einem Netzwerk betreiben. Geht alles, aber Sie müssen sich mit mancher Nickeligkeit herumschlagen, die sie nicht hätten, wenn Sie sich für eine Systemwelt entscheiden.
Aber bevor Sie jetzt losrennen und MSCI gegen FTSE tauschen: Dieser Artikel von 2015 ist immer noch aktuell "ETF: Die Mischung ist egal".

Heute und bis in alle Ewigkeit gilt:

  1. Kostengünstig
  2. Breit diversifiziert
  3. Durchhalten

Sagt der Kostenfux: 0,5% für einen MSCI-ETF versus 0,12% für ein FTSE-Produkt - das sind aber 416,6667 % mehr!

Sagt der Finanzwesir:

An alle Rendite-Onanisten im elfenbeinernen Excelturm

Rendite nach Lebensjahrzehnt

  1. 0 - 10 Jahre: Die Geburtslotterie. Mama liebt und kümmert sich. Papa sagt: "Klar schaffst Du das. Und jetzt rauf auf den Baum." Oder: Mama säuft und hurt und Papa - äh, welcher Papa?
  2. 10 - 20 Jahre: Humankapital 1.0: Gute Schule, gute Noten, gutes Elternhaus
  3. 20 - 30 Jahre: Humankapital reloaded - Ausbildung zügig beendet, Berufseinstieg gelungen
  4. 30 - 40 Jahre: Rushhour des Lebens: Familie, Karriere, Hausbau, maximaler Renditekiller: Scheidung.
  5. 40 - 50 Jahre: Das Erreichte klug arrondieren. Im Berufsleben so planen, dass man man 50 den Posten hat, auf dem man pensioniert wird. GAU: Arbeitslos mit 48.
  6. 50 - 60: Der Mensch als biologische Fehlkonstruktion: Die Bauch-Beine-Po-Zeit ist unwiederbringlich dahin. Jetzt heißt es Rücken, Schulter, Knie. Aber Muckibude muss sein. Der olle Spruch: "Gesundheit ist nicht nicht alles, aber alles ist nichts ohne Gesundheit" grinst höhnisch.
  7. 60 - 70: Blick in Richtung Kinder: "Wärt ihr dann soweit? Ich würde gerne Opa werden". Im Beruf wird die finale Sau durchs Dorf getrieben. Größtes Problem: Die Sinnfrage - was kommt nach der Sau?
  8. 80+: Von FRA nach LPA? Klar geht das ohne Thrombosestrümpfe!

Ich kann Sie beruhigen. Sie werden auf den Totenbett nicht jammern: "Hätt’ ich doch 2017 meinen elenden iShares-ETF mit der mörderischen TER von 0,5% gegen den 0,12-Prozenter von Vanguard eingetauscht."

Oder kurz und bayrisch: "Kostenfux, schleich di!"

Das Masterfazit

  1. Sie wollen einen Vanguard-Fonds kaufen? Dann tun tun Sie das.
  2. Sie wollen keinen Vanguard-Fonds kaufen? Auch Sie werden profitieren. Bogle ist ein strenger Zuchtmeister. Seine Preispeitsche diszipliniert den Mitbewerb.

Leser! Opfert nicht dem Götzen Diversifikation

Leser F. schreibt

In deinem Buch empfiehlst du, dass die Kaufkostenquote bei ETFs nicht höher als 1% sein sollte. Nun habe ich einen Sparplan, der mich 1,5% Orderprovision kostet. Meine monatliche Sparrate beträgt 470 €, ich bespare zur Zeit fünf ETFs. Der Far east-ETF wird erst auf dem Verrechnungskonto angespart und dann in 1.000-Euro-Tranchen geordert. Der Sparplan besteht seit dem 01.03.2017, bis jetzt habe ich rund 3.700 Euro investiert.

Anteil Index Kaufsumme
37,5 % World 176,25 €
25 % Emerging Markets 117,50 €
16,5 % Europe Small Cap 77,55 €
15 % S&P Small Cap 70,50 €
6 % Far east ex Japan Small Cap 28,80 €

Zur Person: Ich bin 28 Jahre alt und verfüge über eine unbefristete Arbeitsstelle. Mein Anlagehorizont beträgt mindestens 10 Jahre.

Ist es sinnvoll das momentane Depot zu verkaufen, den Wertpapiersparplan zu kündigen und stattdessen das Geld quartals- bzw.- halbjährlich in die von dir empfohlene billigste World/ EM-Kombi (TER 0,18%) zu investieren?
Meine Überlegung war: Zukünftig Kosten sparen, dafür aber auf die Small-Cap-Übergewichtung und die Sparplanfähigkeit verzichten. Ich bin ständig am hin und her überlegen und kann mich nicht recht entscheiden. Was würdest du mir empfehlen?

Der Finanzwesir sagt

Erst einmal Gratulation an Leser F. Die Rahmenbedingungen stimmen

  1. Jung
  2. Macht sich Gedanken über seine finanzielle Situation
  3. Einstieg in die Arbeitswelt ist geglückt (unbefristete Stelle)
  4. Das Gehalt erlaubt eine gute Sparrate

Mit anderen Worten: Das ganze Finanzwesir-Gemecker, das gleich kommt fällt unter die Kategorie Luxusproblem.

Meine Meinung zum Depot

Nicht schlecht, vom MSCI World bis Small Cap ist alles drin. Was ich mir allerdings zur Abrundung noch gewünscht hätte, wäre ein 2% Anteil auf den burmesischen Wasserbüffel-Index. Der würde dem Depot noch diesen gewissen grünen Touch geben.
Wovon ich abraten würde: Einfach naiv die Gewichtung aller 5 ETFs um je 0,4% zu reduzieren oder gar einfach die gesamten 2% vom World zu nehmen.
Ich denke ein progressives Vorgehen ist bei den Summen, die hier im Spiel sind durchaus angebracht. Die neue Gewichtung ergibt sich aus

alte Gewichtung - alte Gewichtung * 2% = neue Gewichtung
Für den MSCI World: 37,5 % - 37,5 % *2% = 36,75 %

  • Vorteil 1: Praktisch keine glatte Gewichtung mehr im Depot. Zwei Nachkommastellen - das sieht gleich viel diversifizierter aus.
  • Vorteil 2: F. kann seine seine Mad Excel Skillz voll ausleben - je mehr Blut, Schweiß und Tränen in einem Depot stecken, umso besser wird es.

Jetzt mal Ironie off

F. hat nur das Pech, das ich bei ihm die Geduld verloren habe. Vorher schrieben mir schon die Leser M. und G., die Leserin B. und noch etliche andere. Immer die gleiche Diagnose: Diversifikationsdelirium.

Excel wird mit faustischer Besessenheit gequält:

"Habe nun, ach! Den Kommer, den Finanzwesir
Und leider auch den ARD-Börsenbrennpunkt
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Will diversifizieren, ich armer Tor,
Und bin so klug als wie zuvor!"

Und dann werden die Peanuts kleinstgeraspelt und monomolekular verstrichen, um das Exposure zu maximieren.

Die Fakten

  • F. hat 8 Monate gespart, es geht um 3.700 €.
  • Er verteilt 470 € auf 5 ETF.
  • Er muss 35 Monate (3 Jahre = 36 Monate) sparen, um sich die erste 1.000 €-Tranche Far east ex Japan Small Cap ins Depot zu legen.
  • Er ist vom Smart-Beta-Virus befallen. 37,5% verteilt auf drei SC-ETFs.

Die Masterregeln

  1. Das Depotvolumen ist kleiner als 50.000 €? Dann werden maximal zwei ETFs bespart.

    "Ein Vermögen von rund 50.000 EUR und weniger sollte aus Effizienz- und Kostengründen in nicht mehr als zwei ETFs angelegt werden"
    Quelle Morningstar

  2. Keine Depotposition unter 10%. Wenn sich eine 10%-Postion verdoppelt, also um 100% wächst, dann steigert sich das Gesamtvermögen um 10%. Wenn sich eine 5%-Position verdoppelt, dann steigt das Gesamtvermögen um 5%. Nur leider wächst eine Assetklasse nicht um 100%. In den letzten 10 Jahren waren die Schwellenländer nach dem Crash von 2009 mit einem 79%-Plus die absoluten Spitzenreiter. Das zweitbeste Plus hatten die Small Caps im Jahr 2013 mit plus 39,8%. Das bedeutet: F.s 6%-Position hätte sein Depot 2013 um 2,4% gepusht. Quelle

So viele ETFs kann ich mir leisten

monatliche Sparrate Zahl der ETFs
unter 333 € 1
333 € - 500 € 2
500 €- 1.000 € 3
ab 1.000 € 4

Die Sparregeln

  • Ab 2 ETF gilt: Keine ETF-Position unter 100 €. Bei 70/30 bedeutet das: Mindestens 100 € müssen in den MSCI EM. 70% World entsprechen 233 €, macht in Summe 333 € monatlich.
  • Untergrenze bei 3 ETFs: 20% Europa entsprechen 100 €.
  • Untergrenze bei 4 ETFs: 10% pazifisches Becken entsprechen 100 €.

Was sollt F. tun?

Das Koordinatensystem neu eichen

Knapp 500 € monatlich sind eine schöne Sparrate zu der ich von Herzen gratuliere. Aber die Kirche muss im Dorf bleiben: Letztlich sind das nur Peanuts, für die der Broker einen Mindermengenzuschlag verlangt.

Anteil Index Kaufsumme 1,5% Gebühren
37,5 % World 176,25 € 2,64 €
25 % Emerging Markets 117,50 € 1,76 €
16,5 % Europe Small Cap 77,55 € 1,16 €
15 % S&P Small Cap 70,50 € 1,06 €

Der Broker kriegt 6,60 € für vier Käufe.
Schnell soll er sein, die Abrechnung muss stimmen und die die ganzen Steuertöpfe sollen auch korrekt befüllt werden. Und dann soll noch etwas übrig bleiben, schließlich wollen die Aktionäre eine Dividende.
Klar, alles läuft vollautomatisiert ab. Aber irgendjemand hat diese Systeme mal für viel Geld gebaut und für 2018 müssen da wieder etliche Balkönchen angeflanscht werden. Macht sich auch nicht von alleine.
Wertpapiere im Wert von 70 € für nur einen Euro ins Depot buchen? Vor 20 Jahren unvorstellbar. Trotz Mindermengenzuschlag: Wir sind schon sehr, sehr weit gegangen auf dem Limes "Kosten gegen Null".

Ballast über Bord werfen

F.s Depot ist ein reinrassiges Kommer-Depot (4. Auflage, S. 292). Auch wenn ich Herrn Kommer sehr schätze und die Assetallokation über jeden Zweifel erhaben ist (so wie jede Assetallokation, die breit und systematisch diversifiziert): Die Kommer-Allokation ist was für Depots ab 100.000 € und für Leute "die noch einen Schnaps mehr verdienen möchten" (so spricht der Meister).
F. und M. und G. und B. und alle, die mir eine ähnliche Mail geschrieben haben sollten folgendes tun:

  1. Den MSCI World und den EM behalten.
  2. Das SC-Rudel verkaufen. Dabei werden 1.400 € frei. Die Transaktionskosten liegen in der Größenordnung von 30 €.
  3. Das Geld wird dann via Sparplan in die Kombi World / EM oder ACWI (Vanguard) gesteckt. Die TER muss auch nicht die billigste sein. Hinreichend preiswert genügt. Apropos Sparplan: F. schreibt

"… dafür aber auf die Small-Cap-Übergewichtung und die Sparplanfähigkeit verzichten"

Pfeif auf die Small Caps, aber vergiß nie, niemals, never Dich zuerst zu bezahlen! Und zwar auch wenn die Kurse abstürzen. Sparplan rocks! Je weniger ETFs, umso mehr Freiheiten beim Sparplan (Wunsch-ETF, Wunsch-Broker, Wunsch-Konditionen).

2026 sehen wir uns dann wieder. In neun Jahren hat F. bei einer Sparrate von 470 € monatlich seine 50.000 € voll.

Und ewig lockt die Börse: Kauf Value, kauf Small Caps, kauf Momentum, mach mir den Wasserbüffel…
Statt diesen Sirengesängen zu verfallen, sollte F. sich lieber um sich selbst kümmern. Er ist hier das Top-Asset. Wenn seine Karriere richtig losgeht, sehen wir uns womöglich schon 2024 wieder oder gar 2023.

Fazit

  1. Egal ob Sie 28, 38 oder 48 sind: Verfallen Sie nicht dem Götzen Diversifikation! Mit dem Kauf eines All-World (Industrieländer & Schwellenländer) oder eines World (nur Industrieländer) sind Sie erst einmal ausreichend diversifiziert.
  2. Wenn Sie mit einem 15%-Nachbrenner Ihre Rendite pimpen wollen, dann verschieben Sie diese 15% nicht vom MSCI World in einen Small-Cap-ETF, sondern vom Tagesgeldkonto in einen World-ETF. 90% der Rendite machen Sie über die Master-Allokation risikoarm versus risikobehaftet.

Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 45 / 2017)

Diese Artikel sind mir diese Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen

Meine ETF-Sparpläne kosten bald etwas – was nun?

Die partnerschaftliche Ausgabenliste - nicht vollständig ohne Gandalf.

Der Finanzfisch wird erwachsen und erkennt: Finanzielle Bildung als Pflichtprogramm in Schulen wird nichts ändern.

Kinder? Kann sich doch heut keiner mehr leisten!

It’s the Business modell, stupid! Wie generiert ein Unternehmen Cash? (Working Capital, Cash Conversion Cycle…)

Warum Gold ins Portfolio gehört.

Schön: Langsam greift das Thema finanzielle Vernunft auch ausserhalb der Finanzblogger-Blase. Nix Neues im Artikel, aber sprachlich brillant zusammengefasst.

Schicke Webtools

Investieren wie Hedgefonds.

SimFin - der US-Aktien-Screener.

Auf Englisch

Bill Miller: What’s luck got to do with it?

Wenn der Broker beim Sparplan abzockt

Unheiliger Konsens in den Finanzblogs: 1,5% zahl ich nicht! Das ist Sparplanwucher.
Wirklich?

Sparplan-Konditionen

JustETF hat das im Sparplanvergleich gut aufbereitet.

  • Onvista: Alles gratis
  • Comdirect und Consors: 1,5%
  • Ing-Diba: 1,75%
  • flatex: 1,50 € plus ca. 0,2% zusätzliche Handelskosten, abhängig vom ETF
  • DKB: 1,50 € flat
  • maxblue: 2,5 €plus 0,4%
  • 1822direkt: 2,95 €

ETF-Sparplanrate

  • Mindestrate: Je nach Broker 25 € oder 50 € monatlich.
  • Im Durchschnitt beträgt die monatliche ETF-Sparplanrate 147,30 €. Stand: August 2017, Quelle

Ausführungskosten für den Broker

Ich habe mich auf dem Finanzbarcamp der Comdirect mal ein bisschen umgehört. Die Ausführung einer Order kostet den Broker zwischen 80 Cent und einem Euro. Das sind die reinen Kosten. Da hat der Broker noch nichts verdient und keine Rückstellungen gemacht.
Nehmen wir als Hausnummer Kosten von 90 Cent pro Order an. Die Tabelle zeigt, welche Ordergröße kostendeckend ist.

Broker kostendeckende Ordergröße
Onvista nie
Comdirect, Consors 60 €
Ing-Diba 52 €
flatex immer profitabel
DKB immer profitabel
maxblue immer profitabel
1822direkt immer profitabel

Na ja, um die Broker muss man sich keine Sorgen machen. Wenn die Gebühren nicht genug hergeben, verdienen sie halt anderweitig. Zum Beispiel an schlechten Kursen.
An großen Spreads verdient der Broker per se erst einmal nicht. Aber die einzelnen Börsenplätze konkurrieren um die Deals. Jeder will möglichst viele Transaktionen abwickeln. Da liegt es nahe dem Broker Kickbacks anzubieten, wenn er ein entsprechendes Routing aufsetzt. Dann schickt er Sie nicht zum liquidesten Marktplatz, sondern zu einer Preferred-Partner-Börse. Wenn dort Orks die Preise stellen… Ihr Pech!
Hoffen wir, dass der Artikel "Wie Banken beim Aktienhandel doppelt abkassieren" von 2015 mittlerweile überholt ist.
Die Kosten sind da. Der Broker muss sie irgendwie herein wirtschaften. Entweder offen und ehrlich indem er die Preise entsprechend ansetzt. Wenn das vom Publikum nicht honoriert wird, dann eben über "Hintenrum"-Deals oder Sternchentext im Preisverzeichnis.
In den Preisen ist nicht mehr viel Luft. Vor allem wenn man sich ansieht, wie teuer die Neukundengewinnung ist. Recht gut nachzuvollziehen ist die Neukundengewinnung über Affiliate-Links.
Ein Blogger empfiehlt das Comdirect-Depot. Dafür zahlt die Comdirect

  • 60 € an den Blogger (Blogger, die sich richtig Mühe geben und busweise vermitteln bekommen 80 € pro Neukunde)
  • 18 € an Affili.Net als Netzwerk (die zählen die Klicks, filtern den Betrug aus, verteilen das Geld an die Blogger und nehmen dafür 30% vom Blogger-Netto)
  • x € an die betreuende Agentur (die Werbebanner designen sich nicht von alleine)
  • x € an internen Verwaltungskosten für das eine oder andere Meeting mit den Agenturen und das Controlling
  • x € für den Papierkram bis der neue Kunde tatsächlich im System ist und Umsatz macht

Es würde mich nicht wundern, wenn ein neuer Depotkunde die Bank gut 100 € kostet. Der legt dann einen Sparplan von monatlich 147,30 € an und meckert als erstes über die horrenden Kosten! Obwohl er noch mit einen Wechselbonus in dreistelliger Höhe verwöhnt wurde und sein Depot selbstverständlich kostenlos geführt wird.
Der Sparplan bringt der Bank monatlich 1,5% = 2,21 € ein. Davon gehen 90 Cent als Kosten ab, bleiben 1,31 € übrig. Nach 77 Monaten hat der werte Neukunde dann seine Akquisekosten abgestottert.
Nach 6 Jahren und 4 Monaten bringt der Bursche endlich was ein…
Selbst als pures, genormtes Massengeschäft: Wie rechnet sich das? Vor allem bei ETF-Sparplänen. Einen aktiven Aktienanleger kann man vielleicht noch zum Trading verführen. Aber einen drögen Sparplaner?

Wie schädlich sind 1,5%?

Was wäre, wenn Sie am 1. Mai 2003 mit einem Sparplan auf den S&P 500 von iShares (WKN 622391) angefangen hätten? Was hätten Sie heute (November 2017) im Depot, wenn Sie sich wie folgt entschieden hätten:

  1. Kostenfreier Sparplan: monatliche Sparrate: 1.000 €, Kaufkosten: 0 €
  2. 1,5%-Sparplan: monatliche Sparrate: 1.000 €, Sparplankosten 1,50%, macht pro Ausführung 15 €, jährliche Kaufkosten 180 €, Kostenquote: 1,5% (infam!)
  3. Monatlich wird "per Hand" für 1.000 € gekauft, Kaufkosten: rund 10 €, jährliche Kaufkosten 120 €, Kostenquote 1% (na ja)
  4. Alle zwei Monate wird "per Hand" für 2.000 € gekauft, Kaufkosten: rund 10 €, jährliche Kaufkosten: 60 €, Kostenquote 0,5% (menno, die Profis zahlen 0,05%)

Warum der S&P von iShares? Weil das der erste Brot&Butter-ETF war, den Google mir vor die Flinte getrieben hat (historische Kurse von boerse.de).
Ich brauche für meine Abschätzung nur einen breit diversifizierten ETF und eine hinreichend lange Zeitreihe mit den verschiedensten Börsenklimaten.

Das Ergebnis

Mai 2003 - November 2017: 175 Monate gespart, 175.000 Euro eingezahlt, eine große Finanzkrise überstanden.

Szenario Endsumme Delta absolut Delta prozentual
Sparplan kostenfrei (Messlatte) 406.320 € 0 € 0%
Sparplan 1,5% 400.225 € - 6.095 € - 1,50%
manuell 1.000 € 402.452 € - 3.868 € - 0,95%
manuell 2.000 € 407.023 € 703 € 0,17%

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Sparplan versus manuelle Anlage

Es ist vollkommen egal, ob Sie beim Sparplan auf Gratis geiern oder die Kosten manuell drücken wie weiland José Ignacio López de Arriortúa. Sie werden den entspannt serviceorientierten Anleger ("Hier Broker haste 1.000 €, mach mal") nicht signifikant schlagen.

Beim Sparplan kaufen Sie auch gebrochene Stücke. Beim Einzelkauf geht das nicht. Ich habe die Cash-Reste deshalb immer auf den nächsten Kaufmonat übertragen.
Wenn man das nicht macht, ist die Endsumme des 1000er-Plans praktisch identisch mit dem 1,5%-Sparplan. Da geht es dann nur noch um ein paar Hundert Euro. Der 2.000er-Plan verliert ebenfalls rund 1.000 € und liegt dann mit dem Gratissparplan gleichauf.
So wird es in der Praxis wohl auch aussehen. Ich habe in dieser Simulation jeden Monat eine Punktlandung hingelegt. In der Praxis werden die wenigsten ihren Cash-Bestand auf dem Verrechnungskonto wirklich bis auf 0,95 € herunterfahren.
Der 2000er-Plan profitiert von den stetig steigenden Kursen der letzten Jahre. In den letzten Jahren war es besser heute 2.000 € anzulegen und dann 60 Tage still zu halten, als heute 1.000 € und nächsten Monat noch einmal 1.000 € einzuzahlen.

Das Problem mit den manuellen Plänen

Sie haben keinen Puffer. Wenn Sie einmal aus dem Tritt kommen, ist es aus mit der Performance. Das hier darf nicht vorkommen:

  1. Gut drei Jahre nach dem Start, im im Frühjahr 2006 haben Sie die einmalige Möglichkeit eine Expeditionsreise in die Antarktis mitzumachen. Sie plündern ihr Konto und setzen dreimal mit der Sparrate aus, um das Geld zusammenzubekommen (keine Sparplanraten im Mai, Juni, Juli 2006). Aber für eine einmalige Chance kann man das doch mal machen! 1. Wie einmalig ist diese Chance wirklich? 2. Wenn ihr Broker das Geld am Monatsersten in ETFs umgesetzt hätte, wären Sie dann nicht trotzdem zu den Pinguinen gefahren, weil Sie Dinge auf Ebay verhökert hätten, noch doller gespart hätten oder Tante Erna um einen Vorschuss angebettelt hätten? Es geht immer mehr als man glaubt und das Aussetzen der Sparraten ist der Weg des geringsten Widerstandes.
  2. 2008 sind Sie 5 Jahre dabei und haben gut 60.000 € im Depot. Dann kommt die Subprime-Krise. Am Monatsersten zahlen Sie 1.000 € ein und haben trotzdem am Monatsende 1.000 € weniger im Depot. Das verkraften sie knapp. Sie verkaufen nicht. Aber bis Ende 2010 wollen Sie nichts von der Börse wissen. Von Mai 2008 und bis Ende Dezember 2010 keine Sparplanraten. Dann legen Sie wieder mit 1.000 € monatlich los.

Die Psycho-Perspektive

Wer ist denn so irre, einen 1,5%-Sparplan überhaupt in Betracht zu ziehen? Ich zum Beispiel.
Warum?
Weil ich groß denke. Ich habe noch eine Menge vor im Leben - und mit diesem Blog. Aber leider verfüge ich nur über eine sehr begrenzte Hirnkapazität.

"Willenskraft ist ein Muskel, der bei häufiger Benutzung ermüdet. Die nachlassende Fähigkeit, Handlungen, Emotionen und Gedanken zu regulieren, nennt man Ego-Depletion.
Diese Erschöpfung ist ein Resultat der Anzahl und Qualität der Entscheidungen, die wir jeden Tag treffen. Dabei geht es um tatsächlich alle Entscheidungen – und nicht nur um die für uns relevanten. Es geht darum, ob Sie einen Nachtisch bestellen, oder den Aufpreis für die schönen Alu-Felgen akzeptieren. Es geht um das Paar Schuhe, das zur noch nicht gekauften Handtasche passen soll und den eigenen Partner, der nun doch nicht so gut aussieht wie der Single-Nachbar.
Quelle

Deshalb muss ich auslagern was geht. Diese ganzen "Dauert-doch-nur-5-Minuten"-Vampire kosten viel zu viel Kraft.

Außerdem: Jemand, der wirklich die Willenskraft aufbringt ETFs aufzukaufen, wenn Blut auf den Straßen fließt, ist zu Höherem bestimmt. Löwenherz gründet sein eigenes Geschäft oder treibt seine Karriere energisch voran. Aber er verschwendet seine Zeit nicht mit 1,5%.

Fazit

Liebe Leut’ macht Euch klar: Ihr spielt in der Erdnuss-Liga. Alles unter 1.000.000 € sind Peanuts. Zumindest aus Sicht eines Vermögensverwalters.

Ein Profi (egal ob festangestellt oder freiberuflich) hat einen Tagessatz von 2.000 €. Bei einer Verwaltungsgebühr von 2% pro Jahr bedeutet das

Mein Vermögen VV-Gebühren Zeit des Vermögensverwalters
10.000 € 200 € 48 Minuten
100.000 € 2.000 € Ein Tag
500.000 € 10.000 € Eine Woche
1.000.000 € 20.000 € Zwei Wochen
10.000.000 € 200.000 € Einer ganz für mich allein
30.000.000 € nach Vereinbarung Family Office

Und wer - wie ein Robo-Advisor - billiger ist, muss richtig viel Geld verwalten, um auf seine Kosten zu kommen.

"Ein digitaler Vermögensverwalter kann mit einem verwalteten Vermögen von über einer Milliarde Euro schwarze Zahlen schreiben."
Erik Podzuweit, Scalable-Mitgründer

Also ihr 1,5-Prozenter: Hört auf zu jammern und dankt dem Herrgott, dass überhaupt jemand euer Geld nimmt.
Der Siegeszug der IT in Kombination mit demokratischen Produkten wie einem ETF lässt uns in der besten aller Finanz-Welten leben.
Mehr Macht als heute hatte der Privatanleger noch nie. Vor 20 Jahren wäre das Ganze keine Kostenfrage gewesen, sondern schlicht unmöglich.


Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 46 / 2017)

Diese Artikel sind mir diese Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen

Für die Börse

Auch für Passive sinnvolle: Drei Ratschläge eines aktiven Anlegers.

Ab 2018: Bei Anruf Mitschnitt - so verlangt es die Finanzmarktrichtlinie MiFID II.

Robo-Advisors: Zukunft oder Unsinn?

Aus dem Leben eines Crowdinvestors: Tagebuch – November 2017

Mal was anderes als Kommer. Vorstellung: Ray Dalios "All Seasons Portfolio".

Aktiv versus passiv: Wenn aktive Manager es nicht einmal geschafft haben, die explosionsartige Verbreitung von passiven Investments zu antizipieren, wie sollen sie dann in der Lage sein, die Richtung der Finanzmärkte zu prognostizieren?

Für das Leben

Ausgepimmelt! Ein Sommer ohne Arbeit – und wie es beim Frugalisten weiter geht.

Karl Marx und Ihr Geld.

Für Versicherte

Der Freiheitsmaschinist lebt schon zu lange in den USA. Er hat keine Zahnersatzzusatzversicherung und ist auch sonst eher versicherungsskeptisch.

Der Penningfuxer ist auch skeptisch. Er rechnet, die Ergo Versicherung rechnet auch. 2 Ergebnisse. Jetzt braucht er Ihre Hilfe: Was läuft da schief bei der Ergo Versicherung?

Für Crypto-Freunde

ICO Initial Coin Offering einfach erklärt.

BaFin warnt vor Risiken bei ICOs.

Bitcoin: Eine Blase, wie sie im Lehrbuch steht.

Podcast: Pöse Purschen diese ETFs - Der Finanzwesir rockt, Folge 47

Ein Podcast im Minenfeld. Warum warnen mache Menschen so vehement vor ETFs? Sind das Propheten, die im eigene Lande nichts gelten oder doch nur Frösche, die empört quaken, weil der Provisionssumpf austrocknet?
Wir haben recherchiert, viel gelesen und mit Gerd Kommer, Markus Jordan, Herausgeber ExtraMagazin und Arne Scheehl (verdient seinen Gehalt mit dem Bau von ETFs) die Probleme diskutiert.
Hm, drei Leute, die ihr Geld mit ETFs verdienen. Haben wir da nicht die Böcke zu Gärtnern gemacht?
Ich glaube nicht. Ich habe die Probleme angesprochen und von allen drei Interview-Partnern plausible und in etwa gleichlautende Erklärungen erhalten.

Wir sprechen im Podcast unter anderem über die Kritikpunkte

  • ETF-Käufer identifizieren sich nicht mit ihrem Produkt
  • ETFs nehmen die Stimmrechte nicht wahr
  • ETFs haben eine zu große Marktmacht
  • Alle investieren nur noch in ETFs
  • ETF als Brandverstärker
  • Ob gut, ob schlecht: ETFs müssen alle Aktien des Index kaufen
  • Systemisches Risiko, oder " Sind ETFs too big to fail"?

Sie finden den Podcast auf folgenden Plattformen:

Jetzt anhören

Links zum Thema der Woche

Finanzbegriff der Woche

Die Filterblase. Die Filterblase (englisch filter bubble) oder Informationsblase ist ein Begriff, der vom Internetaktivisten Eli Pariser in seinem gleichnamigen Buch von 2011 verwendet wird. Fast jeder Finanzblog berichtet über ETFs und empfiehlt sie, Verbraucherschützer auch. Selbst im Finanzteil der örtlichen Tageszeitung titelt die Redaktion: "Marktbreit mit Indexfonds investieren".
Medial gesehen sind ETFs überall. Aber eben nur medial. Da, wo die Umsätze gemacht werden, sucht man sie vergeblich. Jede Filialbank ist ETF-freies Gebiet und auch die Vertreter der Drei-Buchstaben-Finanzvertriebe haben keinen ETF im Musterköfferchen.

Buchempfehlung des Finanzwesirs

The Little Book of Common Sense Investing: The Only Way to Guarantee Your Fair Share of Stock Market Returns (Little Books. Big Profits)* von John C. Bogle.
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The Little Book of Common Sense Investing: The Only Way to Guarantee Your Fair Share of Stock Market Returns (Little Books. Big Profits)

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(*)Affiliate-Link: Das Buch wird für Sie nicht teurer, aber wir erhalten eine kleine Provision.

Leser verunsichert: Mein Berater mag keine ETFs

Leser M. schreibt

Ich bin Neuling in der Welt der Wertpapiere und Fonds und habe das Gefühl meine Entscheidungen immer schwerer treffen zu können, je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze. Um was geht es: Wertpapiersparen, ETF oder Fonds, lohnt sich Wertpapiersparen bei 50 € pro Monat

Ich bin 19 Jahre alt und besuche zur Zeit ein Wirtschaftsgymnasium. Ich interessiere mich sehr für wirtschaftliche Zusammenhänge und für Aktien und dergleichen. Seit längerem suche ich nach einer Möglichkeit langfristig Geld beiseite zu legen, da ich mein Geld nicht einfach bei der Bank liegen lassen möchte. Schnell wurde mir klar, dass sich eine Einmalinvestition in Aktien bei einem Vermögen von weniger als 5.000 € nicht lohnt.

Nachdem ich mich in letzter Zeit etwas intensiver mit meinem Geld und meiner Kontostruktur auseinander gesetzt habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen Geld mit einem Wertpapiersparplan anzulegen.
Ich bin vor Kurzem zur Commerzbank gewechselt und habe dort nun auch mein Depot eröffnet. Mit diesem Depot habe ich die Möglichkeit 3 Jahre lang ohne Ausgabeaufschlag in einen Wertpapiersparplan einzuzahlen. Danach habe ich vor zu einem anderen (günstigeren) Anbieter zu wechseln.

Ein langes Beratungsgespräch ergab folgende Resultate:
Der Berater empfahl mir ausschließlich gemanagte Fonds. Sein Argument gegen ETFs war, dass diese nie besser als der Index sind.
Aufgrund meiner geringen Sparrate von 50 € pro Monat sprach er folgende Empfehlungen aus:

  • DWS Top Dividende (WKN: 984811)
  • Vermögensmanagement Chance (WKN: A0M16U)

Nun stellen sich mir die Fragen ob sich ein Sparplan überhaupt lohnt bei anfänglich geringer Sparrate, welches Produkt, gemanagter Fonds oder ETF langfristig die bessere Wahl ist. Mein Ziel ist es langfristig (10 Jahre) zu sparen, und die Rate in kleinen Stücken zu erhöhen (sofern dies das Schüler/Studendenleben zulässt).

Ich habe viele Bekannte, Freunde, meine BWL- und VWL-Lehrer gefragt, und jeweils immer verschiedene Meinungen bekommen. Auch im Internet ist es schwierig sich eine klare Meinung zu diesem Thema zu bilden, da jeder von sich behauptet es am besten zu wissen.

Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, und über einige Empfehlungen ob ETF, Fonds oder doch besser was anderes? Auch über konkrete Beispiele (ETFs oder Fonds) würde ich mich sehr freuen. Grundsätzlich interessiert mich jedoch am meisten ob der aktiv gemanagte Fonds welcher mir von meinem Berater empfohlen wurde wirklich so gut ist wie behauptet wird. Argumente für einen solchen Fonds seien ja eine bessere Stabilität in einer Krise. Doch ist nicht genau das der Punkt in dem ein ETF seine Kraft entfaltet, indem er in der Krise mit dem Index fällt?
Erst dann profitiert man doch von dem so angepriesenen "cost average effect" weil man dann sehr günstig einkauft. Ein Fonds der nur steigt, wie ein gemanagter in der Theorie, wirft doch einen viel geringeren Profit ab. Oder verstehe ich das alles falsch?!

Der Finanzwesir antwortet

Eine Leserfrage wie aus dem Lehrbuch. Das perfekte Anfänger-Drama. Daraus kann ich das machen, was die Online-Marketer einen "Cornerstone"-Artikel nennen. Eine Antwort, die man immer wieder hervorziehen kann, egal ob Leser M. oder Leserin F. schreibt.

Grundsätzlich: Leser M. mag sich unsicher fühlen, aber er ist hervorragend am Start. Gratulation!

  1. Er ist 19 Jahre alt. => viel Zeit um Fehler auszubügeln
  2. Er interessiert sich sehr für wirtschaftliche Zusammenhänge. => Die Basis für finanziellen Erfolg!
  3. Er besitzt 5.000 €. => Nicht schlecht für einen 19jährigen
  4. Er will dieses Geld anlegen und sucht aktiv nach Anlagemöglichkeiten. => Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Diese vier Punkte sind das Fundament für den finanziellen Erfolg mit 49. 19 plus 30 ergibt 49. Wenn man nur früh genug anfängt, kann man seine 30 Jahre Zinseszins vor dem Greisenalter abgerissen haben.

Diese 19 Jahre sind das Pfund mit dem M. wuchern muss. Wenn er jetzt keine gravierenden Fehler macht, wird das was mit der finanziellen Selbstbestimmung.

"Ich bin Neuling in der Welt der Wertpapiere und Fonds und habe das Gefühl meine Entscheidungen immer schwerer treffen zu können, je mehr ich mich mit dem Thema auseinandersetze.

Das ist ganz normal. Jeder muss durch die "Senke des Grauens". Siehe "Die perfekte Geldanlage? Vergiss es!"

Taktische Analyse

"Seit längerem suche ich nach einer Möglichkeit langfristig Geld beiseite zu legen, da ich mein Geld nicht einfach bei der Bank liegen lassen möchte."

Ganz schlechte Begründung. Man investiert sein Geld nicht an der Börse, weil einen die Niedrigzinsen nerven. Es gibt nur einen akzeptablen Grund Aktien oder Fonds zu kaufen: Man sucht eine unternehmerische Beteiligung, um langfristig von der Produktivität der Wirtschaft zu profitieren. Details im Artikel: "Niedrigzinsen sind kein Grund, an die Börse zu gehen"

"Schnell wurde mir klar, dass sich eine Einmalinvestition in Aktien bei einem Vermögen von weniger als 5.000€ nicht lohnt. Ich bin zu dem Entschluss gekommen Geld mit einem Wertpapiersparplan anzulegen.

Wir müssen hier unterscheiden zwischen Aktie / Fonds und Einmalanlage / Sparplan.

Aktie versus Fonds

5.000 € in Aktien ist problematisch. Bei einem Standard-Broker und einer angestrebten Kostenquote von einem Prozent sind maximal fünf Aktien möglich. Soll die Kostenquote unter ein Prozent gedrückt werden, liegen nur noch zwei bis vier Aktien im Körbchen.
M. kann versuchen als Neukunde bei einem Broker Gratiskäufe zu nutzen. Aber mehr als 10 unterschiedliche Firmen wird er schwerlich sein Eigen nennen.
Mit anderen Worten: M. hat ein Diversifikationsproblem. Das hat erst einmal nichts mit Einmalanlage versus Sparplan zu tun.

Das Diversifikationsproblem kann M. grundsätzlich mit Hilfe eines Fonds lösen. Fonds gibt es in allen Formen und Farben. Es gibt auch welche, die sind entsetzlich undiversifiziert (beispielsweise der MSCI Europe Automobiles and Components Index). Damit M. sein Diversifizierungsproblem lösen kann, braucht er einen Fonds, der marktbreit in Standardwerte investiert.

Einmalanlage versus Sparplan

M. muss nicht zwangsläufig Fonds besparen. Es gibt auch Aktiensparpläne. Aber da kommt uns wieder die mangelnde Diversifikation in die Quere.
Warum mache ich einen Sparplan?

  1. Weil ich als normaler Werktätiger nicht das Geld für eine Einmalanlage habe.
  2. Ich habe das Geld für eine signifikante Einmalanlage. Aber ich würde es nicht aushalten, wenn die 50.000 € meiner ausgezahlten Lebensversicherung sich mal so eben halbieren - zwei Wochen nachdem ich sie in einen MSCI-World-ETF gesteckt habe.

Mehr dazu hier: "Soll ich mein Geld Stück für Stück investieren oder in einem Rutsch?"

Für die letzten 40 Jahre galt: All-in hat häufig mehr Rendite gebracht, als stückweises Investieren.

Zurück zu M.

  1. Er ist kein normaler Werktätiger, sondern Schüler. Seine Eltern werden für Kost & Logis aufkommen und ihn womöglich noch weitergehend unterstützen.
  2. Er hat das Geld für eine Einmalanlage.

Wie sieht M.s weiterer Weg aus?

Für junge Leute heißt die Rendite nicht Zinsen, Kursgewinne oder Dividenden, sondern gutes Abitur, Start der Ausbildung bei einem guten Betrieb beziehungsweise Studium eines Faches mit merkantilem Potential. Irgendwann sollen die Kids ja auch mal runter von der elterlichen Payroll.

Wozu dann überhaupt an die Börse?

Stimmt. Eigentlich ist das nicht nötig. Lieber die 5.000 € auf dem Tagesgeldkonto lassen und in die Ausbildung investieren. Die Eltern können nicht alles bezahlen. Es ist schön, wenn die Eltern die Unterkunft während des Auslandssemesters bezahlen und das Kind die Lebenshaltungskosten übernimmt.
Das macht selbständig und entlastet den elterlichen Geldbeutel. Womöglich gibt es ja noch Geschwister, die ebenfalls unterstützt werden müssen.

Gibt es denn keinen Grund Pro-Börse?

Doch. Unser Koordinatensystem sagt: Bei jungen Leuten steht die Ausbildung im Vordergrund. Also muss Börse Ausbildung sein. Was kann M. lernen?

  1. Operativ: So legt man einen Sparplan an, so kauft man einen Fonds, so geht das mit dem Freistellungsauftrag und der Steuer.
  2. Strategisch: So fühlt sich das also an, wenn aus 5.000 € 2.500 € geworden sind.

Wer in der Ausbildung ist, macht mit seinem bisschen Geld keine Rendite, sondern immunisiert sich mit kleinem Geld gegen Kursschwankungen.

  • 19 Jahre: -50% = 2.500 € sind weg. Schock! Aber dann bricht die jugendliche Unbekümmerheit durch. Was soll’s! Zum einen auf Freiersfüssen, zum anderen: Mama & Papa sind das Cash-Backup.
  • 35 Jahre: - 50% = 10.000 € sind weg. Schock, Panik, Verkauf, denn aus den Freiersfüssen ist inzwischen Weib & Kind geworden und Mama & Papa sehen sich eher als Oma & Opa und weniger als Cash-Backup.

Was tun

  1. Die 5.000 € in zwei Häufchen teilen.
  2. Häufchen eins verbleibt auf dem Tagesgeld (Auslandssemester und so).
  3. Häufchen zwei sollte - der Kaufkosten wegen - mindestens 1.000 € umfassen und wird in einem Rutsch investiert. Das Ganze kann dann munter vor sich hinschwanken und M. immunisieren.

Das Operative lernt M. auch bei einer Einmalanlage.

Einige Wort zum Finanz"berater"

"Ein langes Beratungsgespräch ergab folgende Resultate"

Korrektur vom Finanzwesir:

"Ein langes - als Beratungsgespräch getarntes - Verkaufsgespräch ergab folgende Resultate"

M. erwähnt nirgends, dass er die Person, die ihm gegenüber saß bezahlt hat. Aber es war ein langes Gespräch. Lang und kostenfrei für M. Aber lebt der Finanzmensch nur von Luft und Liebe? Es gilt: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

  • Berater: Berät mich, denn ich bezahle ihn.
  • Verkäufer: Wird nicht von mir, sondern von einem Dritten bezahlt und vertritt dessen Interessen.

Das ganze Elend der Finanzbranche lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Interessenkonflikt. In selbigem befindet sich der Finanzmensch

  1. M. erwartet im Mittelpunkt einer neutralen Beratung zu stehen. Entscheidungen sollen zu seinem Besten sein.
  2. Die Familie des Beraters erwartet einen vollen Kühlschrank.

Verwerflich? Nicht im geringsten. Es muss nur allen Beteiligten klar sein, welches Spiel hier gespielt wird. Muss der Verkauf an M. zwangsläufig schlecht sein? Nein. Ist es auszuschließen? Nein. Was sagt die Lebenserfahrung: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr….

Was will der Finanzmensch?

Er will den Sparplan. Das gibt ihm die Chance, M. im Rahmen einer bestehenden Geschäftsbeziehung immer wieder zu stalken: "Lieber M., hier der Jahreskontoauszug ihres Sparplans. Übrigens, ich hätte das noch was Neues für Sie. Ein ganz tolles Produkt. Wir sollten über einen Wechsel der Sparpläne nachdenken."
Der Verkäufer will M. auch nicht wegen seines lumpigen 50-€-Sparplans. Das ist reine Kundenbindung und Vertrauensaufbau.
Es geht um den ganzen Kram, den er M. nach seiner Ausbildung andrehen will: "Lieber M., Sie haben da eine Rentenlücke. Rein zufällig habe ich ein fantastisches Produkt für Sie. Ich schlage vor, ich besuche Sie übermorgen mal. Passt das?"
Dann geht es auf einmal nicht mehr um mickrige 50 Ocken, sondern um Monatsvolumina von 500 € - 1.000 €.
Der Waidmann spricht hier von anludern.
Anludern: Das Wild an einen bestimmten Platz locken und dort ausreichend lange beschäftigen, um es bejagen zu können.

Eine Warnung zum Schluss

"Es ist schwierig, jemanden dazu zu bringen, etwas zu verstehen, wenn er sein Gehalt dafür bekommt, dass er es nicht versteht.
Upton Sinclair

Für Finanzverkäufer wird die Luft immer dünner (die Kunden werden schlauer und die Bafin wird brutaler). Einen potentiell dicken Fisch wie M. lässt man nur sehr ungern von der Angel. Der Verkäufer wird sehr überzeugend argumentieren, warum das hier alles Mist ist und das er ganz anders ist.
Sein Problem: Er mag ja ein ganz Lieber sein, aber er hat die falschen Produkte im Angebot. Alles viel zu teuer.

Konkrete Produkte

Bevor hier die Detailwühlerei losgeht, möchte ich auf die Pyramide "Die fünf Ebenen der Geldanlage" verweisen. Die konkrete Produktauswahl ist die vorletzte Ebene. Unwichtiger ist nur noch die Brokerwahl.

DWS Top Dividende (WKN: 984811)

  • Ausgabeaufschlag: 5%
  • Kostenquote: 1,45%
  • Zusammensetzung: 90% Aktien, 10% Anleihen
  • Länderverteilung Top 3: 35% USA, 9% Deutschland, 7% Schweiz, bis auf Taiwan sind die Top 10 Werte alles Industrieländer
  • Anlagepolitik: Das Fondsmanagement investiert weltweit in Aktien, vorranging hochkapitalisierte Werte, die eine höhere Dividendenrendite als der Marktdurchschnitt erwarten lassen.
  • Laufende Vertriebsprovision: 51,72% der Verwaltungsvergütung, siehe Reiter "Fakten", ganz unten

Vermögensmanagement Chance (WKN: A0M16U)

  • Ausgabeaufschlag: 3,5%
  • Kostenquote: 3,15% (kein Tippfehler)
  • Zusammensetzung: Dachfonds
  • Benchmark: 80% MSCI World TR/15% JP Morgan EMU Bond Inx 3-5 Y/5% Euribor 3 mth
  • Anlagepolitik: Der VermögensManagement Chance investiert breit gestreut in verschiedene Segmente des Kapitalmarktes wie Aktien, Renten und Alternative Investments. Dabei kann eine Vielzahl von Instrumenten wie Fonds, Zertifikate, Derivate und Direktanlagen genutzt werden. Der Fonds zielt darauf ab, über ein chancenorientiertes Portfolio langfristig ein Kapitalwachstum zu erwirtschaften.
  • Laufende Vertriebsprovision: 68% der Verwaltungsvergütung, siehe Reiter "Fakten", ganz unten

Was sagt uns das alles? Letztlich sind das alles verkappte MSCI-World-Fonds. Beide haben noch ein bisschen Anleihen dabei. Der Benchmark des Vermögensmanagement Chance sagt zeigt die Zusammensetzung

  • 80% MSCI World = hochkapitalisierte Werte aus den Industrieländern (Large und Mid Caps).
  • 15% Euro-Anleihen (EMU = European Monetary Union) mit einer Laufzeit von 3 bis 5 Jahren.
  • 5% Tagesgeld, Euribor ist Tagesgeld für Instis.

Warum man einem 19jährigen einen Dividenden-Fonds empfiehlt verstehe ich nicht. M. ist kein Pensionär, der von den Ausschüttungen sein Leben finanzieren möchte.
Dazu kommt, das hohe Ausschüttungen unter dem ab 2018 geltenden Steuerregime eher unvorteilhaft sind.
Wenn unbedingt Dividenden, dann als als ETF mit Kostenquoten zwischen 0,29% und 0,50% pro Jahr, statt 1,45%.

Der Vermögensmanagement Chance bietet dem Vermittler eine Chance auf die Zweityacht: Dachfonds, 68% Vertriebsprovision, bei einer hedgefondsverdächtigen Kostenquote von 3,15%.

Performancevergleich

Jahre MSCI World DWS Top Dividende Vermögensmanagement Chance
1 21,61 % 3,45% 10,25%
3 24,23% 23,24% 19,31%
5 73,81% 60,98% 50,34%
TER 0,2% - 0,5% 1,45% 3,15%

Quelle: Finanzen.net Fondsvergleich

Fünf Jahre sind kein langer Zeitraum. Trotzdem zeigt sich hier bereits:

"Die Kostenquote eines Fonds ist in der Tat der stärkste Indikator für die zukünftige Fondsperformance - stärker als die Rendite der Vergangenheit.
Quelle Morningstar

Leser M. schreibt

"Argumente für einen solchen Fonds seien ja eine bessere Stabilität in einer Krise. Doch ist nicht genau das der Punkt in dem ein ETF seine Kraft entfaltet, indem er in der Krise mit dem Index fällt?
Erst dann profitiert man doch von dem so angepriesenen "cost average effect" weil man dann sehr günstig einkauft. Ein Fonds der nur steigt, wie ein gemanagter in der Theorie, wirft doch einen viel geringeren Profit ab. Oder verstehe ich das alles falsch?!

Die Philosophie des Indexing: Ich weiß, dass ich nichts weiß, deshalb: Gib mir die Marktendite (Indexperformance) und lass mich ansonsten in Ruhe. Der ETF ist nur ein Vehikel. Der Index selbst ist nichts weiter als eine Exceltabelle mit zwei Spalten: Firmenname und Gewichtung. In eine Exceltabelle kann man nicht invertieren. Der ETF ist das Vehikel, das den Index zum Leben erweckt und investierbar macht. Er liefert die Marktrendite abzüglich Kosten.
Der Verkäufer hat recht mit seinem Argument

"Sein Argument gegen ETFs war, dass diese nie besser als der Index sind."

Dieses Argument ist genauso trivial wie die Vermarktung von Salat als vegan. Salat ist von Hause aus vegan und ein ETF kann und soll den Index konstruktionsbedingt nicht schlagen. It’s a feature, not a bug.

Der aktive Ansatz: Ich kann Alpha erzeugen. Alpha = den Index schlagen. Das Problem ist der Sternchentext:

*Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist keine Garantie für zukünftige Erträge.

Es wird viel versprochen, aber wenn es zum Schwur kommt: "Lieber erfahrener Fonds-Manager kannst Du mir das denn garantieren?" verstecken sie sich alle hinter diesem Satz.
Was die Abwärts-Stabilität angeht: Ein Fonds-Manager, der es schafft, Krisen verlässlich vorherzusehen ist kein Fonds-Manager, sondern ein Prophet und Propheten managen im Allgemeinen keine Kleinanleger-Fonds.

"Ein Fonds der nur steigt, wie ein gemanagter in der Theorie, wirft doch einen viel geringeren Profit ab.

Die Kurse aktiver Fonds stürzen genau so ab, wie die der ETFs. Der VermögensManagement Chance hat 2009 von in der Spitze knapp 100 € auf unter knapp 60 € nachgegeben. Sind auch minus 40%.
Ein Fonds, der immer steigt, egal ob es an der Börse aufwärts, abwärts oder seitwärts geht, das wäre wunderbar! Den würde ich sofort zeichnen ;-)

Mehr zum Fonds-Manager und was ihn bewegt:

Die Alternative

Irgendeinen ETF auf den MSCI World. Welchen? Irgendeinen, egal. Die immunisieren alle gleich gut.

Was tun

Den Finanzverkäufer fürderhin meiden wie der Teufel das Weihwasser, dann

  1. Die Pyramide durcharbeiten.
  2. 0 € oder 5.000 €: Wie viel soll an die Börse? Wenn es die Lebensplanung zulässt, würde ich gerne 1.000 € im Depot sehen. Die emotionalen Lerneffekte sind unbezahlbar.
  3. Für die Summe x einen ETF auf den MSCI World kaufen.
  4. Weiterleben

Fazit

Lieber Jungsparer: Lass Dich nicht anludern!

Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 47 / 2017)

Diese Artikel sind mir diese Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen

Der Einstieg ins Wochenende

Frau Merkel, der Winter naht! Es droht Ungemach von den sozialistischen Wanderern aber die grünen Spatzen stehen fest.

Die zwei Demütigen

Demut hilft im Leben – und beim Investieren.

Ein Leben zwischen Selbstüberschätzung und Demut.

Bürokratie erklärt

Sie haben Post: Was bedeutet das Kauderwelsch im Renteninfobrief, den fast jeder jährlich von der Deutschen Rentenversicherung zugeschickt bekommt?

Für Ehepaare immer die 8 in der Steuerklasse. Aber die Aufteilung macht den Unterschied.

Die Seite Drei

Die Meinung der Schweizer zum angekündigten Diekmann-Fischer-Fonds: Ein Comeback als Banker der armen Leute.

Über die neuen Zeitverschwender: "3 Jahre nach Geburt eines Kindes ist jede 5te Frau in Deutschland arbeitslos!"

Das Ladensterben in den USA: Eine Apokalypse unter blauem Himmel.

Schöne Geschichte, aber Immos sind und bleiben ein Business.

Bitcoin

Infografik Bitcoin

Lesehinweis zu Darknet, Kryptografie und Phänomen Bitcoin.

Auf Englisch

If Money is Not the Motivation, What Is? — an Interview with the Mad Fientist.

Risk Parity: How Much Data Should We Use When Estimating Volatilities and Correlations?

Mr. Money Mustache, UBER Driver Selbstversuch - was von der Sharing Economy übrig bleibt, wenn man nicht Kunde, sondern Dienstleister ist.

Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 48 / 2017)

Diese Artikel sind mir diese Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen

Aktiv oder Passiv?

Der Finanzrocker im Interview mit Dr. Gerd Kommer.

"Gerade bei einer Anlagesumme von bis zu 100.000 Euro würden auch drei ETFs reichen"

Das Comeback des aktiven Fondsmanagements 2017.

Immobilien

Vermieter haben eine soziale Verantwortung.

Wenn die Bausparkasse dein Erspartes nicht mehr will.

Auch das ist Wirtschaft

Raus aus dem stillen Kämmerlein, rein ins pralle Leben!

Geht doch meine Damen: Von 32.500 Euro Schulden zum vierstelligen Tagessatz.

Die Ökonomie der Weihnachtsgeschenke: Schenkt Geld, alles andere ist ein Wohlfahrtsverlust.

Nichts ist deutscher als zusammengesetzte Hauptwörter: Der Freiheitsmaschinenwerkzeugkasten

Studie: Wie tödlich ist Pokemon Go?

Warum entwickelt sich mein Aktiendepot schlechter als der Durchschnitt?

Die Finanzguerilla in der Finanzmatrix.

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