
Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.
Corona
Vorab ein Wort des Altmeisters:
"Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie."
—Andrè Kostoloany
Das Virus lebt die e-Funktion. Na und - Kollege Tim schreibt mit e-Quadrat dagegen an. Nimm dies Corona:
- Ich habe heute wieder Aktien gekauft. Die Wende wird kommen. Das ist klar wie Kloßbrühe
- Corona, Börsenbeben, Konsumwünsche: Mit der richtigen Strategie durch die Krise
- Coronakrise: Zieh deine Sparpläne konsequent durch
- Börsenkrise bringt eine enorme Chance. Nutze die Panik clever
- Von Reichen kannst du das Sparen lernen
- Hilfe! Die Börse bricht weiter ein. Was tun? Zukaufen
Ich schreibe immer: An der Börse wird man für den Kontrollverlust bezahlt. Nun, seit Montag dieser Woche ist Zahltag.
Coronavirus steckt Aktienmarkt an: Rationaler Blick auf die Lage – Diese 20 Aktien jetzt kaufen.
Ob man diese 20 Aktien nun unbedingt kaufen muss, sei mal dahingestellt. Die einleitenden Überlegungen und das Fazit kann ich voll unterschreiben.
"Wie weit es noch nach unten gehen wird, ich habe keine Ahnung. Persönlich investiere ich alle 10% Kursrückgang im S&P 500 Index die nächste Rate meiner Ersparnisse.
Wer diversifiziert, auf sein investiertes Geld 10 Jahre lang verzichten kann und geduldig und rational handelt, wird langfristig belohnt werden."
Durch den Sturm mit der Sparschwein-UG
"Fakt ist, China läuft langsam wieder an und schaut man sich einmal den chinesischen Aktienmarkt an, reibt man sich verwundert die Augen.
Der Kursabsturz betrug in der Spitze nur gute 12 %. Wenn aktuell also der erste Wiedereinstieg in den Markt erfolgen sollte, dann aus unserer Sicht in China. Hier scheint das Gröbste schon durch zu sein.
Und uns hat wieder eines maßlos genervt in dieser Krisenzeit, und das ist die Qualität deutscher Finanzmedien. Vier Seiten "Crash – was tun?" mit drei kleinen Kästchen zu Aktientipps und Favoriten der Redaktion."
Endlich Crash! Hurra, die Kurse fallen!
"In diesen Wochen und Monaten entscheidet sich, ob Du wohlhabend und frei wirst. Die meisten Aktienmärkte außerhalb den USA sind mittlerweile günstiger als im historischen Durchschnitt und es gibt dabei einige Perlen, die mittlerweile sehr attraktiv bewertet sind."
"Fazit: Ruhe bewahren und weiter machen.
Ich persönlich gehe davon aus, dass auch dieses Thema, ähnlich Greta Thunberg, bald von der Bildfläche medialer Aufmerksamkeit verschwindet und die Panik abebbt. Vielmehr wird der Corona-Virus in meinen Augen bleiben und wie jeden Herbst/Winter Menschen infizieren."
Corona-Krise: Was tun und welche Aktien ich gerade spannend finde.
"Aktien sind immer noch alles andere als günstig.
Der Dax hat erheblich gelitten. Von seinem hoch ist er Stand heute (10.03.) um über 20% gefallen und damit offiziell in einem "Bärenmarkt". Wir stehen auf dem Niveau von Ende 2018.
Corona und S&P 500Der amerikanische Markt steht noch deutlich stabiler. Ende 2018 (noch gar nicht solange her) standen wir noch deutlich tiefer und die Stimmung war nicht so negativ wie heute."
Renditekiller Ankereffekt: Passiert fast jedem, ganz unbewusst. Ist aber echt teuer…
"Grundlage für den Kauf (oder Verkauf) einer Aktie sollte ausschließlich sein, wie wir das Unternehmen, seine Marktstellung, seine Umsatz- und Gewinnentwicklung und seine Zukunftsperspektiven auf Sicht der nächsten drei, fünf und zehn Jahre einschätzen."
Wie sich die Coronavirus-Rezession eindämmen lässt
"This Time Is Different "Das Ausmaß und die Schwere der Finanzkrise war im Vorfeld und auch noch während der Krise schwer vorherzusagen. Die Coronavirus-Epidemie ist für Epidemiologen und damit auch für die Regierungen berechenbarer.
Erste Daten deuten darauf hin, dass zwischen 40 und 70 Prozent der Weltbevölkerung erkranken werden, aber davon werden sich über 96 Prozent erholen (zumindest in Ländern mit fortgeschrittenen Gesundheitssystemen). Das bedeutet, dass sich die Pandemie schnell ausbreiten wird, wobei sie in Europa im Mai oder Juni ihren Höhepunkt erreichen dürfte. Danach sollte die Infektionsrate sinken und die Wirtschaft einen Erholungsprozess beginnen können."
Die Instrumentalisierung des Coronavirus. Der eine profiliert sich als Kanzler in spe, die anderen wollen Kurzarbeitergeld weil sie zu lange rumgedieselt haben. Mit Corona lässt sich alles rechtfertigen und alles unter den Teppich kehren.
"Sie haben ein Problem? Das Coronavirus löst es! Sie haben eine Forderung? Das Coronavirus liefert die Rechtfertigung.
Wirtschaftspolitisch entscheidend ist, dass man nicht künstlich konstruierte Kausalitäten missbrauchen sollte, um eine eigene Agenda mit ganz anderen Zielen auf der politischen Prioritätenliste nach ganz oben zu bringen."
Das Orakel sagt:
"Dieser Bulle hat noch gar keine Euphorie gesehen. Und ich persönlich gehe hier auch von einem temporären, zyklischen Bärenmarkt aus, der aber in einen übergeordneten sekularen Bullenmarkt eingebettet ist."
Was bedeutet das? Es kommt auf den Zeithorizont an.
"Today is March 9th. Precisely eleven years ago today, in 2009, the stock market stopped going down.
There was no reason. The dust had settled, without fanfare or any sort of official announcement.
If you had polled people that day, or week or even month, most would not have agreed that we had seen the worst. The economic headlines were not improving. But there it was. And by June 1st, less than 3 months later, the stock market had climbed 41% from that March low."
Kostolany sagt immer: An der Börse wird nicht geklingelt. Weder zum Aus-, noch zum Einstieg. Das war 2009 so und die Corona-Krise wird genau so enden. Irgendwann ist auch mal gut mit den den Corona-Liveblogs. Die Pressemeute zieht weiter zu nächsten Katastrophe, die Scheinwerfer werden abgebaut. Für ein paar Monate schaut keiner hin, und dann: "Was ist denn das? Ein kleiner Rendite-Phoenix."
Quelle 1, Quelle 2 Meine Deutschlehrerin hätte gesagt: "Flache Bratpfannen-Metaphorik". Meine Grafik-Skills sind eben sehr bescheiden.
Das liest man dann nur noch auf Blogs und in Fachmedien. Die Qualitätspresse kommt erst wieder, wenn die Kurse schon in den Himmel gewachsen sind. Dann kann man wieder lesen: "Aktien wären schon gut für die Altersvorsorge."
Corona-Fashion
Quelle
Sei eine coole Sau, trage eine Designermaske. So eine Stadtluftmaske 2.0 (Urban Air Mask klingt natürlich lässiger) von Airinum in onyx black mag helfen oder auch nicht. Aber sie gibt einem das gute Gefühl, etwas getan zu haben.
Was lernen wir?
- In jeder Pandemie ist eine Businesschance verborgen.
- Leider ist Airinum keine AG.
Der Corona-Contrarian
Wenigstens einer sagt: Lasset alle Hoffung fahren: Wir erleben den Margin Call für die Weltwirtschaft.
"Wir haben einen massiven externen Schock, der das Kartenhaus der Schulden zum Einsturz bringt."
Mein persönliches Fazit
Ich habe das Gemetzel der Dotcom-Krise erlebt und überlebt.
Ich habe das Schlachten während der Lehman-Krise an vorderster Font mitgemacht.
Dabei ist mir die Motivation abhanden gekommen, mich vom Kurszickzack nerven zu lassen.
Das Tagesgeschäft
Bleib im System und nähre Dich redlich: Zurück in die gesetzliche Krankenversicherung: Dilemma für Digitale Nomaden.
Es gibt bestimmte Lebensentwürfe, die sind in der deutschen Sozialgesetzgebung einfach nicht vorgesehen. Den Finanzfisch ärgert das. Seine Leser meinen: Das ist mal gar nicht so schlecht.
Fallstudie – ab wann kann Stefan mit 6.000 Euro netto in Rente gehen?
"Leser Stefan ist 53 Jahre alt, erfolgreicher Geschäftsmann und Familienvater. Er plant mit 63 vorzeitig in Rente zu gehen. In den noch verbleibenden 10 Jahren bis zum Start der Rente möchte er sein Depot weiter kräftig aufstocken. Das Ziel ist anschließende Netto-Entnahmen, also nach Berücksichtigung jeglicher Steuern, i.H.v. 6.000 Euro pro Monat. "