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Leserfrage: iShares & Vanguard = Heiliger Gral?

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Leser M. fragt

Ich hab eine Frage bezüglich der Risiken bei ETF-Investments. Welche Risiken bleiben denn noch, wenn ich das in meiner Macht stehende beachte?

  1. Diversifikation: World und EM oder All World
  2. Große Fondsgesellschaft: iShares oder Vanguard
  3. Buy and Hold: Kursabsturz "aussitzen" können
  4. Geringe Kosten: günstiger ETF und günstiger Broker

Dazu kommen noch die allgemeinen Risiken, die ich nicht kontrollieren kann und die jeder Anleger hat, egal ob ETF oder Einzelaktie. Das sind Risiken von extremen Kursschwankungen und Wechselkursrisiken.
Es wirkt so, dass ein monatliches Investment bei einem kostengünstigen Broker in den Vanguard All World (oder in den iShares World und EM) der heilige Gral des privaten Anlegers sei. So in etwa: Mach das und Du kannst nicht verlieren. Doch übersehe ich da nicht irgend etwas?

Der Finanzwesir antwortet

"Doch übersehe ich da nicht irgend etwas?"

Auf jeden Fall! Nämlich dass, was man in der Mathematik als "Notwendig, aber nicht hinreichend" bezeichnet.

  • Notwendig = ohne geht’s nicht
  • nicht hinreichend = Erfolg nicht garantiert

Der Satz muss richtig heißen:

"Mach das und Du steigerst Deine Chancen nicht zu verlieren."

Die Punkte eins bis vier sind notwendig. Sie sind das Fundament für einen soliden und langfristigen Börsenerfolg. Aber sie sind nicht hinreichend. Es muss auch Fortune hinzukommen, wie schon der Alte Fritz wusste.
An der Börse wird man für den Kontrollverlust bezahlt.
Kein Kontrollverlust = Tagesgeld - da weiß man was man kriegt.
Die Statistik der letzten Jahrzehnte hat immer wieder gezeigt: Kurzfristig ist die Börse eine Zockerbude, langfristig ist sie die größte Werterschaffungsmaschine, die die Menschheit je erfunden hat. Das kann dazu verführen zu glauben, es gäbe ein

"Du kannst nicht verlieren"

Statistisch gesehen werden die Chancen immer besser. Aber Einzelschicksale sind keine Statistik.

M.s Bemerkung

"der heilige Gral des privaten Anlegers."

passt sehr gut.
Der heilige Gral soll Glückseligkeit, ewige Jugend und Speisen in unendlicher Fülle bieten. Seit dem 12. Jahrhundert suchen tapfere Ritter, Indiana Jones und sogar Tom Hanks nach dem Pott. Gefunden hat ihn noch keiner.
Für uns Anleger bedeutet das: Sichere Rendite ist unerreichbar. Was uns bleibt, ist uns strebend zu bemühen dieses Ziel zu erreichen. Beispielsweise durch Diversifikation und Vertrauen, denn "Et hätt noch immer jot jejange".


Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 6 / 2018)

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Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Die beiden Pole des Invesitierens

  1. Alexander der Dividendenstratege: "Kursgewinne oder -verluste interessieren mich nicht."
  2. Die Optionstrader brechen winselnd zusammen. Zu viel Volalität! Das Panoptikum des Grauens und Chaos.

Der Rest

Warum Wechselkursabsicherungen in einem globalen Aktienportfolio überflüssig sind.

Ein REIT - die Alternative zum Betongold?

Leserfrage: 60 Jahre alt, keine Rente, was tun?

Steuererklärung? Wer muss, wer darf, wer sollte eine Steuererklärung abgeben?

Digitalisierung im Fonds-Vertrieb - wo stehen wir?

"Die Zahl der ange­botenen Fonds wird extrem schrumpfen, die Kanäle werden sich konso­lidieren, wie auch die Zahl der klassischen Asset Manager und ETF-Anbieter."

Podcast: Riesterrente - Der Finanzwesir rockt, Folge 52

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16,5 Millionen Riesterverträge haben die Deutschen abgeschlossen, ein Fünftel davon ruht bereits. Was tun? Weitersparen, den Riester ruhig stellen oder gar - welch’ Häresie - einen neuen Vertrag abschließen?
Das Problem mit Riester: Je nach Einkommen und Familiensituation können Sparer laut Finanztest allein durch die staatlichen Zulagen zwischen 0,4 und 8,5 Prozent Rendite im Jahr bekommen. Das gilt unabhängig vom Anbieter. Bei Riester sind zwei Faktoren wesentlich

  1. Die Födersituation: Verdienst, Familienstand, Arbeitsverhältnis (Angestellter oder Beamter)
  2. Das Produkt: Riester gibt es in sieben verschiedenen Geschmacksrichtungen
    • Rentenversicherung
    • Banksparplan
    • Fondsparplan und fondsgebundene Rentenversicherung
    • Ethisches riestern
    • Darlehen
    • Kombikredit
    • Bausparvertrag

Das Produkt muss individuell nach der eigenen Fördersituation und Lebensplanung ausgewählt werden und nicht nach den Provisionsvorstellungen des Verkäufers. Dann klappt es auch mit der Rendite.

Riester-Fazit

Ignorieren Sie die Angstkampagne des Bankverkäufers: "Sie haben da eine Rentenlücke, Sie müssen unbedingt!! etwas tun, Sie werden noch unter der Brücke landen…"
Das ist mit Sicherheit die idiotischste Art sich einen Riestervertrag anzuschaffen.
Betreiben Sie lieber Riester-Hacking. Werden Sie kreativ und überlegen Sie, wie Sie die Produkteigenschaften außerhalb der ausgetretenen Pfade nutzen können.
Vielleicht ist es sinnvoll ein klassisches Riesterguthaben vor Auszahlung in einen Wohnriestervertrag zu übertragen um dann bei Renteneintritt barrierefrei umzubauen oder eine kleinere Wohnung zu kaufen.
ETF-Anlegern mag diese Tüftelei sehr fremd vorkommen. Steuersparfüchse und Rabattjäger werden sich aber wohlfühlen. Natürlich bleibt die Frage: Um welche Summen geht es hier eigentlich und wie viel Lebenszeit ist mir das wert?

Sie finden den Podcast auf folgenden Plattformen:

Jetzt anhören

Links zum Thema der Woche

Finanzbegriff der Woche

Die Riesterrente: Die Riesterrente ist eine durch staatliche Zulagen und durch Sonderausgabenabzug geförderte, privat finanzierte Rente in Deutschland. Die Förderung ist durch das Altersvermögensgesetz (AVmG) 2002 eingeführt worden und in den § 10a und § 79 ff. Einkommensteuergesetz geregelt.

Medienempfehlung des Finanzwesirs

Welches Riester-Produkt für welchen Zweck? Die sieben Riestertypen im Überblick. Riestertypen
Quelle: Finanztest

Wenn Dir unser Podcast gefällt, würden wir uns über eine Bewertung oder einen Kommentar auf iTunes freuen.

Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 7 / 2018)

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In eigener Sache

Am 13. und 14. April findet die Invest (Eigenaussage: "Leitmesse und Kongress für Finanzen und Geldanlage") in Stuttgart statt. Mit einer generalüberholten Bloggerlounge und mit mir.
Klar bin ich in der Bloggerlounge zu finden, aber die Stuttgarter haben mir auch den Raum C 4.1. gegeben. Da passen 40 Personen rein. Meine Termine:

  • Freitag, 13.04.2018, 16.00 – 16.45 Uhr. Einfach mal früher Feierabend machen und vorbeischauen.
  • Samstag, 14.04.2018, 11.00 – 11.45 Uhr. In Ruhe aufstehen, frühstücken und dann zum Finanzwesir.

Die dritte Chance

Der Anlegertalk am Stand der Börse Stuttgart. Am Samstag, den 14. April heisst es um 14.30 Uhr: "Richy meets Kolja & Friends". Wir diskutieren eine Stunde über Börsenthemen.

Ich hoffe doch, dass die Autonome Zelle Stuttgart geschlossen vorbei kommt!

Stellt sich die Frage. Worüber wollen wir reden?
Soll es einfach ein Meet & Greet sein. Also "Hallo sagen", sich kennenlernen, ich signiere Ihr Finanzwesirbuch. Das können wir natürlich alles auch am Stand machen, aber auf der Messe ist es immer saulaut. Im Seminarraum müssen wir uns nicht so anbrüllen.
Oder soll ich lieber eine kleine Präsi vorbereiten, damit wir ein gemeinsames Thema haben?
Wegen "Richy meets Friends": Hier wollen wir auch Fragen aus dem Publikum beantworten. Haben Sie eine?

Damit ich Ihrer Antworten strukturiert sammeln kann, habe ich dieses kleine Formular vorbereitet.

Ticket sichern

Mail vom Veranstalter:

"Ihre Fans können sich unter dem Code Finanzwesir eine Gratis-Eintrittskarte für die Invest sichern."

Der Weg zum Gratis-Ticket:

  1. Rufen Sie das Ticketing der Börse Stuttgart auf.
  2. Klicken Sie auf Lösen Sie auf die Oprtion "Aktionscode einlösen" und geben Sie "FINANZWESIR" ein.
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    100% Rabatt mit dem Aktionscode FINANZWESIR
  3. Schritt: Füllen Sie das Formular aus. Das VVS-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr in Stuttgart gibt’s gratis dazu. Einfach das Häckchen setzen.
  4. Eintrittskarte drucken und vorbeikommen. Ich freue mich auf Sie.

Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Extrem heroisch: Des Hobbyinvestors Kryptotagebuch, zweiter Teil. Jetzt mit Frau.

Überdenke immer wieder deine Risikotoleranz.

Blogger Stefan: Ich bin jetzt in der sechsten Klasse der Börsenschule.

Das war’s, die "Alles-Blase" platzt, wir sind alle verloren.

Die Banken als Datenschützer.

Wer entscheidet, was wahr ist? Blöde Frage. Natürlich der, der am lautesten schreit.

Das ETF-Portfolio-Tool. Wie schlagen sich die verschiedenen ETF-Mixe?

Glaskugelblick: nur noch 50 Schritte bis zur Trendumkehr.

Comstage stellt ETFs von thesaurierend auf ausschüttend um. Der Finanzfisch weiß, was zu tun ist.

Auf Englisch

Top 5 money habits of happy couples.

Credit Scores and Committed Relationships, Paper von Jane Dokko, Geng Li, and Jessica Hayes.

Der Finanzwesir in Stuttgart auf der Invest 2018

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Am 13. und 14. April findet die Invest (Eigenaussage: "Leitmesse und Kongress für Finanzen und Geldanlage") in Stuttgart statt. Mit einer generalüberholten Bloggerlounge und mit mir.
Klar bin ich in der Bloggerlounge zu finden, aber die Stuttgarter haben mir auch den Raum C 4.1. gegeben. Da passen 40 Personen rein. Meine Termine:

  • Freitag, 13.04.2018, 16.00 – 16.45 Uhr. Einfach mal früher Feierabend machen und vorbeischauen.
  • Samstag, 14.04.2018, 11.00 – 11.45 Uhr. In Ruhe aufstehen, frühstücken und dann zum Finanzwesir.

Die dritte Chance

Der Anlegertalk am Stand der Börse Stuttgart. Am Samstag, den 14. April heisst es um 14.30 Uhr: "Richy meets Kolja & Friends". Wir diskutieren eine Stunde über Börsenthemen.

Ich hoffe doch, dass die Autonome Zelle Stuttgart geschlossen vorbei kommt!

Stellt sich die Frage. Worüber wollen wir reden?
Soll es einfach ein Meet & Greet sein. Also "Hallo sagen", sich kennenlernen, ich signiere Ihr Finanzwesirbuch. Das können wir natürlich alles auch am Stand machen, aber auf der Messe ist es immer saulaut. Im Seminarraum müssen wir uns nicht so anbrüllen.
Oder soll ich lieber eine kleine Präsi vorbereiten, damit wir ein gemeinsames Thema haben?
Wegen "Richy meets Friends": Hier wollen wir auch Fragen aus dem Publikum beantworten. Haben Sie eine?

Damit ich Ihrer Antworten strukturiert sammeln kann, habe ich dieses kleine Formular vorbereitet.

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Mail vom Veranstalter:

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Der Weg zur Invest-Freikarte

  1. Rufen Sie das Ticketing der Börse Stuttgart auf.
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Hier einige Impressionen von der letzten Invest

Invest
Invest

Leser bekennt: Ich bin ein Diversifizierungs-Opfer

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Leser T.

Ich werde im März 43 und rechne mit einem Lebensalter von 110 Jahren. Kommt meiner Risikoanlage schon nahe. Passt für mich. Eiserne Reserve ist vorhanden. Leider auch einige unsinnige fondsgebundene Rentenversicherungen, aber da bin ich schon dran.
Mein Weltportfolio habe ich im September aufgebaut (Portfoliowert: 10.873,75 €) und viele der üblichen Anfängerfehler bereits begangen. Zum Beispiel Verkäufe, zu frühes Umschichten, Hinzufügen weiterer ETFs usw. Die tagesaktuelle Lage sieht so aus:

  1. Aktien, Emerging Markets
    iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF, IE00BKM4GZ66, A111×9
    TER 0,25%, Wert 1868,02 EUR, Anteil 17,18%
  2. Aktien, Welt, Value
    iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF, IE00BP3QZB59, A12ATG
    TER 0,30%, Wert 2.066,96, Anteil 19,01%
  3. Aktien, Europa, Small Cap
    iShares EURO STOXX Small UCITS ETF, IE00B02KXM00, A0DK61
    TER 0,40%, Wert 1.090,01, Anteil 10,02%
  4. Aktien, USA, Small Cap
    iShares S&P SmallCap 600 UCITS ETF, IE00B2QWCY14, A0Q1YY
    TER 0,40%, Wert 1.011,98, Anteil 9,31%
  5. Anleihen, EUR, Europa, Inflationsgeschützte Anleihen, alle Laufzeiten
    db x-trackers Eurozone Inflation-Linked Bond UCITS ETF (DR) 1C, LU0290358224, DBX0AM TER 0,20%, Wert 3.341,65, Anteil 30,73%
  6. Rohstoffe, Breiter Markt
    ComStage Commerzbank Commodity ex-Agriculture Monthly EUR Hedged TR UCITS ETF, LU1275255799, ETF099
    TER 0,36%, Wert 748,00, Anteil 6,88%
  7. Immobilien, Welt
    iShares Developed Markets Property Yield UCITS ETF, IE00B1FZS350, A0LEW8 TER 0,59%, Wert 747,14, Anteil 6,87%

Mein Broker ist die DKB, mit der ich in Sachen Auswahl und Gebühren eigentlich sehr zufrieden bin.

Ich möchte diesen ganzen Wust an risikobehaftetem-Ballast am liebsten über Bord werfen und davon nur den EM behalten. Zusätzlich dann den iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) mit TER 0,20% kaufen + Tagesgeld (oder eben die vorhandenen EUR Anleihen).

Alles brav per Sparplan alle zwei Monate um die Kosten niedrig zu halten, wobei mir meine monatliche Sparrate von 1.000 € also dann 2. 000 € alle zwei Monate dabei sowieso hilft. Auch bin ich mit mir im Unreinen ob ich nicht besser quartalsweise sparen soll. Ich weiß es einfach nicht. Rein aus Kostengesichtspunkten (hohe Sparrate) könnte ich sicher mehr als 3 oder 4 ETF vertragen, aber muss das sein? Wohl jetzt noch nicht.

Ich bin fertig damit und suche nun einen cleveren praktikablen Weg das beste draus zu machen. Wenn ich die ganzen ETF verkaufe (mein Depot befindet sich derzeit durch den aktuellen Flash Crash ca. 300 € im Minus) verliere ich Geld. Sollte ich also warten bis das Depot zumindest wieder positiv ist und bis dahin einfach weiter fleißig Sparraten umsetzen bzw. diese bis auf Weiteres aussetzen? Oder ist es besser jetzt einfach Fakten zu schaffen, den Ballast über Bord werfen, neu und frisch und überschaubar einsteigen und sich um die wesentlichen Dinge des Lebens kümmern.

  • Wie lautet Deine Empfehlung für ein erneutes Diversifizierungs Opfer mit einem Micky-Mouse-Depot von 10.000 €?
  • Alles weg außer EM und den World kaufen fertig. Anleihen behalten oder auch weg und Tagesgeld?
  • Oder aber einen weiteren ETF aus dem Depot behalten weil schon da und lässt sich sinnvoll mit World/EM kombinieren? Die SC können sicher raus, … zu kleine Sparraten und zu teure TER und zu hohe Vola. Abgesehen von der ganzen Rebalance-Arie (löse ich über die Sparrate mit Calc-Finanzcockpit).
  • Wie siehst Du den MSCI Welt Value? Kann ich den in einem 70/30 Welt/EM Setup sinnvoll kombinieren?
  • Ist der Fokus auf diversifizierte Sektoren/Branchen höher zu gewichten als auf diversifizierte Regionen?

Der Finanzwesir antwortet

Leser T. ist 43 und rechnet damit 110 zu werden. Das bedeutet: Er hat 39% seines Lebens verbraucht. Seine zweite Halbzeit beginnt 2025. Trotzdem schaut er tages- und centgenau auf sein Depot und berechnet die Anteilsprozente auf zwei Kommastellen.

"Aktien, Welt, Value: 2.066,96 €, Anteil 19,01%"

Das lässt sich doch auf Aktien, Welt 2.000 €, 20% eindampfen.

Wie jetzt? Den absoluten Wert um 3,24% verringern und die Prozente um 5,21% nach oben korrigieren? Was soll das denn! Schon mal was vom Vertrauensintervall gehört?

"Ein Konfidenzintervall (auch Vertrauensbereich oder Vertrauensintervall und Erwartungsbereich genannt) ist ein Intervall aus der Statistik, das die Präzision der Lageschätzung eines Parameters (zum Beispiel eines Mittelwertes) angeben soll."
Quelle

T. rechnet damit im Jahre 2085 zu sterben. Vielleicht auch schon 2070, dann wird er nur 95. Für diesen Zeitraum reichen glatte Hunderter und Prozente ohne Nachkommastellen.
Wenn ich mit dem Auto von Hamburg nach München fahre, muss ich bis Hannover nur darauf achten nach Süden zu fahren. In Hannover muss ich mich dann entscheiden: A9 über Leipzig oder A7 über Kassel. Die Entscheidung hört sich größer an, als sie ist:

  • Thesaurierend mit 3 ETFs über Kassel: 7 Stunden und 48 Minuten.
  • Ausschüttend mit 4 ETFs über Leipzig: 7 Stunden und 37 Minuten.

T. als Mr. 110 muss erst mal an Celle vorbei.

"Wenn ich die ganzen ETF verkaufe (mein Depot befindet sich derzeit durch den aktuellen Flash Crash rund 300 € im Minus) verliere ich Geld."

T. ist mit 3 Prozent im Minus. Er spart monatlich 1.000 € und will das womöglich noch ein knappes Vierteljahrhundert bis 67 durchhalten.

  • 300 € Verlust = 30% einer Monatssparrate
  • 1.000 € * 12 Monate * 25 Jahre = 300.000 € alleine an Einzahlungen bis zur Pension. 300 € Verlust heute sind in 25 Jahren mit Zins und Zinseszins vielleicht 1.000 € wert (nur geschätzt). Verlust: 0,33%.

Hier ist nur der Psychodämon namens Verlustaversion am Werke. Diesen Burschen bekämpft man am besten mit Excel. T. ist Anfänger. Eine Kurskorrektur ist preiswert möglich.

Die konktreten Fragen

"Alles weg außer EM und den World kaufen fertig. Anleihen behalten oder auch weg und Tagesgeld?

Ja zu allen Optionen. EM/World & Tagesgeld.

"Oder aber einen weiteren ETF aus dem Depot behalten weil schon da und lässt sich sinnvoll mit World/EM kombinieren?

"Weil schon da" ist kein Argument sondern wieder nur Psychokram (Endowment Effekt). T.s Depot ist keine ABM-Maßnahme für ETFs, die ansonsten womöglich wegen zu geringer Nachfrage eliminiert werden. Welchen Job soll ein weiterer ETF übernehmen? MSCI teilt den Aktienmarkt in diese vier Segmente ein

  1. Large Cap 70%
  2. Mid Cap 15%
  3. Small Cap 14%
  4. Micro Cap 1%

EM/World investieren in Large & Mid Caps und decken so 85% des Investuniversums ab. 23 Industrieländer, 24 Schwellenländer, rund 2.500 Firmen. Das ist ein sehr solides Fundament. Jeder weitere ETF muss das Potential haben, diese Kombi signifikant zu verbessern.
Man fragt sich: Wo soll die Rendite-Power herkommen, wenn der Platzhirsch schon 85% des Territoriums unter Kontrolle hat?

"Wie siehst Du den MSCI Welt Value? Kann ich den in einem 70/30 Welt/EM Setup sinnvoll kombinieren?

Zum Thema Faktoren habe ich hier etwas geschrieben: "Alpha – der Heilige Gral der Überrendite. Leider vom Aussterben bedroht.".

Mein Fazit: Kann man machen, aber warum? Auch der klassische MSCI World enthält Value-Aktien. Nur eben nicht so konzentriert wie ein Value-World. Wenn T. wirklich von der langfristigen Wirksamkeit des Value-Faktors überzeugt ist, sollte er aus 70/30 World/EM ein 70/30 World Value/EM machen. Warum mit einem Zeithorizont jenseits der 30 Jahre auf die überlegene Rendite verzichten?
Wenn er zögert und ihm das Ganze doch zu heiß ist, dann stellt sich die Frage: Warum überhaupt mit Value anfangen?
Mit anderen Worten: Eine sinnvolle Beimischung liegt zwischen null und hundert Prozent.
T. muss individuell die für ihn richtige Zahl finden.

"Ist der Fokus auf diversifizierte Sektoren/Branchen höher zu gewichten als auf diversifizierte Regionen?

EM und World sind branchen- und regio-diversifiziert.
Der World-Index (Quelle) besteht aktuell aus diesen Branchen

  • 18,1% Financials
  • 16,8% Information Technology
  • 11,76% Health Care
  • 12,26% Consumer Discretionary
  • 11,62% Industrials
  • 9,04% Consumer Staples
  • 6,32% Energy
  • 5,25% Materials
  • 3,11% Real Estate
  • 2,97% Utilities
  • 2,77% Telecommunication Services

Der Emerging-Markets-Index (Quelle) setzt sich so zusammen:

  • 27,6% Information Technology
  • 24,41% Financials
  • 9,79% Consumer Discretionary
  • 7,32% Materials
  • 7,03% Energy
  • 6,22% Consumer Staples
  • 5,24% Industrials
  • 4,62% Telecommunication Services
  • 2,83% Real Estate
  • 2,67% Health Care
  • 2,27% Utilities

Wie oben schon gesagt: Diese Kombi ist im Marathon schwer zu schlagen.

Die Frage, die T. nicht gestellt hat

T. macht sich eine Menge Sorgen, verschwendet aber keinen Gedanken an seinen inflationsgeschützte Anleihen-ETF DBX0AM.
Meine Vermutung:

  1. ETF = diversifiziert
  2. Anleihen = sicher
  3. Staatsanleihen = sicherer
  4. inflationsgeschützt = am sichersten

Da hat man den heiligen Gral des RK1 im Depot. Fort Knox ist ein Dreck dagegen. Was sagt das ETF-Factsheet?

  1. diversifiziert: 35 Anleihen, 4 Länder, 44,28% Frankreich, 30,77% Italien, 14,97% Deutschland, 9,98% Spanien
  2. sicher? Vielleicht, aber nicht "sicherer" bei diesen Ratings: 14,97% AAA / 44,28% AA2 / 9,98% BAA1 / 30,77% BAA2. AAA ist der Goldstandard. Das BAA-Zeug (40%) ist aber "Lower Medium grade". Auf Deutsch: Durchschnittlich gute Anlage. Bei Verschlechterung der Gesamtwirtschaft ist aber mit Problemen zu rechnen.
  3. inflationsgeschützt ist ein Euphemismus für "Inflationswette". Der ausschlaggebende Faktor für die Kursentwicklung des ETFs ist die Entwicklung der Inflationserwartungen. Liegt die Börsenkursentwicklung über den Inflationserwartungen, schneidet T. im Vergleich zum Käufer einer normalen Anleihe real deutlich besser ab. Je höher die Inflation, desto größer der reale Renditeabstand zur vergleichbaren festverzinslichen Produkten.
    Liegt die tatsächliche Inflation allerdings unter den Erwartungen wird T. schlechter abschneiden. Eine Investition in inflationsgesicherte Papiere rechnet sich nur dann, wenn die tatsächliche Inflation während der Laufzeit über der impliziten Inflationserwartung liegt.

So ein inflationsgeschütztes Papierchen ist nicht so unschuldig, wie es aussieht. Ich vermute wir sehen hier wieder einen Verstoß gegen die Regel: "Ich kaufe nur das, was ich verstehe".
Der Prozess der Zinszahlung arbeitet nach dem Prinzip "Sie müssen erst den Nippel durch die Lasche zieh’n".
Zwar ist der Kupon der Anleihe fix, aber entscheidend für die Zinszahlung ist der von der Bundesfinanzagentur täglich berechnete Koeffizient, der die Inflationsentwicklung abbildet. Mit dieser Zahl wird der Kupon multipliziert. Daraus berechnet sich die tatsächliche Zinszahlung.

Also ab ins Tagesgeld?
Nein, nachdenken!
Die Inflation ist tot. Zumindest redet kaum jemand darüber. Die EZB versucht die Inflation wiederzubeleben, so auf rund 2%. Klappt aber nicht. Für inflationsindexierte Anleihen bedeutet das: Sie sind günstig. Der beste Zeitpunkt, eine inflationsindexierte Anleihe zu kaufen ist dann, wenn niemand mit einer Inflation rechnet. Die Wette kann also aufgehen.
T. muss entscheiden, wie er das sieht: Tagesgeld versus Inflationswette?

Fazit

T. ist ein ganz normaler Anfänger und macht sich die ganz normalen Anfängersorgen. Dieses Zweifeln, dieses Hin und Her ist ganz normal. Das gibt sich wieder. Beim einen schneller, beim anderen langsamer. Aber spätestens nach einem Jahr erlahmt der Helikopter-Elan und man hat einfach keine Lust mehr sein Depot andauernd zu bespitzeln.

"Oder ist es besser jetzt einfach Fakten zu schaffen, den Ballast über Bord werfen, neu und frisch und überschaubar einsteigen und sich um die wesentlichen Dinge des Lebens kümmern.

Dem würde ich mich anschließen. Bis 50.000 €: 2 ETFs plus Tagesgeld. Die 300 € Verlust dienen der Immunisierung und sind im Jahr 2022 sowieso vergessen. Dann hat T. seine 50.000 € zusammen und kann darüber nachdenken seinen ETF-Zoo zu erweitern.
Was den Sparplan angeht: Die DKB arbeitet mit einer Flatfee. Jede Sparplan-Ausführung kostet 1,50 €. Die monatlichen Kosten belaufen sich bei einer 70/30-Aufteilung auf 3 Euro. Die Kostenquoten:

  • 0,5% für 300 € Schwellenländer
  • 0,21% für 700 € Industrieländer

Wenn T. zweimonatlich spart, sinken die Kostenquoten auf 0,25% beziehungsweise 0,1%. Ein klarer Fall von "egal wird zu noch egaler".

Erstes Treffen der Autonomen Zelle Passau

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Tobias berichtet

Die Autonome Finanzwesirzelle zu Passau feierte am 19.02.2018 ihr Debüt. Die Dreiflüssestadt im Südosten der Republik bietet eine ideale Möglichkeit auch mit oberösterreichischen Finanzwesirfans in Interaktion zu treten.

Unser erstes „Blinddate“ fand im Café Kowalski statt und 5 (!) Teilnehmer folgten der Einladung. Wir alle waren überrascht und freuten uns über die verhältnismäßig vielen Interessenten, da die Zelle erst seit ca. 2 Monaten existiert.
Besonders freute mich, dass wir auch eine Frau akquirieren konnten. Die kleine Vorstellungsrunde zeigte, dass die Erfahrungen und Strategien, die jeder verfolgt, sehr unterschiedlich sind. Perfekt für einen regen Austausch.

Bei guten Essen und lockerer Atmosphäre besprachen wir die unterschiedlichsten finanziellen Themen. Von den Steuerunterschieden in Deutschland und Österreich, ETF-Sparplänen, Einzelaktienstrategien bis hin zum Bitcoin war alles dabei.

Neben dem Interesse an finanziellen Themen verband uns, dass wir alle auf ähnlichen Wege zum Finanzwesir kamen - nämlich über unsere Podcastaffinität.
Egal ob beim täglichen Autofahren, im Fitnessstudio oder Pendeln am Wochenende, jeder von uns hört die verschiedensten Podcasts und stieß früher oder später auf "Der Finanzwesir rockt". Über die Webseite kamen wir anschließend auf die Autonomen Finanzwesirzellen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön, an Dich lieber Albert, für die Möglichkeit sich so zu organisieren.

Es war ein sehr angenehmer Abend mit spannenden Themen und interessanten sowie humorvollen Anekdoten. Alle waren glücklich sich mit Gleichgesinnten zu umgeben und einfach mal locker über finanzielle Themen zu reden – ohne schiefe Blicke auf sich zu ziehen.

Mit den neuen Gedanken, Ideen und Eindrücken im Gepäck trat jeder die Heimfahrt an. Wir vereinbarten, dass sich die Autonome Finanzwesirzelle zu Passau zukünftig alle 3 Monate treffen wird. Ich freue mich bereits jetzt auf das nächste Zusammentreffen.

Finanzwesir Autonome Zelle Passau Das erste Treffen in Passau

Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 8 / 2018)

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Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Finanzielle Bildung bringt auch Kleinverdienern eine auskömmliche Rente.

Fonds-Manager: Der Trick mit dem falschen Index.

KI selbstgebastelt: Die etwas andere Art einen Geschäftsbericht zu lesen.

Interessante Ansichten eines Optionshändlers zum Optionshandel.

Der US Börsencrash – und was er vor allem Kleinanleger lehrt.

Von A bis Z: Auch Banken fürchten Amazon.

Zwei Ansichten zum Thema "Karriere": Wenn Dein Karrieresprung zum Problem wird versus It never stops: Firmengründer mit 81.

Hiiilfe, ich habe Amazon, Google, Facebook und Apple verpasst – was tun?

Aktive Fonds sind besser, denn sie gewinnen vielleicht nicht so viel in der Hausse. Aber wenn es abwärts geht, sind sie auch nicht dabei. Morningstar hat mal nachgerechnet.

Für alle MiFID II-Geschädigten: CapTrader – Depoteröffnung im Ausland.


Leserfrage: Bin ich beharrlich oder reite ich ein totes Pferd?

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Leser T. schreibt

Hätte ich vor 2013 bereits soviel gewusst über ETFs und Sparpläne; vermutlich hätte ich damals keine private Rentenversicherung abgeschlossen, sondern stattdessen gleich in ETFs investiert.
Nun zahle ich dort seit 2013 ein. Würde ich jetzt die ganze Sache abblasen, kommen dabei am Ende mindestens 3.000 Euro wenn nicht mehr Verlust dabei heraus, die man erst einmal wieder hereinholen muss.
Besser jetzt noch frühzeitig die Reißleine ziehen, schließlich wird das Versicherungsprodukt erst mit dem angenommenen Renteneintrittsalter von 67 Jahren (2052) lukrativ und ein früherer Absprung bringt noch mehr Verluste, denke ich mir dennoch?
Oder stur durchhalten, denn auch das habe ich gelernt, es ist besser etwas mit einer stoischen Konsequenz durchzuziehen, als ständig hin und her zu springen. Gilt somit doch auch für diese Art der Altersvorsorge, nicht wahr?

Der Finanzwsir antwortet

Es gibt einen Unterschied zwischen Sturheit und ein totes Pferd reiten.
Die Börse hat langfristig einen positiven Erwartungswert. Mit Aussitzen sichert sich T. mit ziemlicher Sicherheit eine langfristige Rendite zwischen 8 % und 9% pro Jahr (vor Steuern und Inflation). Krisen kommen und gehen. Auf ein böses Jahr mit minus 40% kommen wieder Jahre mit Sonnenschein und plus 20%.
Die Frage ist: Kann man das von dem Versicherungsprodukt auch sagen? Wenn das Ding so verbockt und mit Gebühren beladen ist, dass es nie auf einen grünen Zweig kommt, dann muss man es loswerden. Die Militärs nennen das Frontbegradigung, die Chirurgen Amputation. Ist nicht schön, tut weh, muss aber sein.
Das Hauptproblem: Die Psychodämonen Ankereffekt und Endowment-Effect. Beide sagen wie Gollum: "Mein Schatzzz - gib’s nicht her."
Hier hilft nur Excel. T. muss ausrechnen, was ihn die Versicherung kostet und wie hoch die Opportunitätskosten sind (eine Investition in ETFs hat eine erwartete Rendite von x% mehr).
Wenn das zu Ungunsten der Versicherung ausfällt: Weg mit dem Ding.
Da gäbe es nur eine Kleinigkeit zu beachten: Was ist eigentlich der Sinn dieser Versicherung? Warum hat T. diese Versicherung? Zyniker lebenserfahrene Menschen mögen jetzt sagen: "Damit der Verkäufer der Versicherung seine Kinder kleiden und in die Schule schicken kann." Das mag ja sein, aber welchen Nutzen soll diese Versicherung für den Mann stiften, der sie bezahlt?

  1. Rendite machen?
  2. Das Langlebigkeitsrisiko abdecken?

Wenn T. mit der gesetzlichen und eventuell einer betrieblichen Rente den Kühlschrank sicher bis an sein Lebensende füllt, dann zählt die Rendite.
Wenn T. diese Versicherung aber braucht, um mit 70 nicht nur von Nudeln und Soße zu leben, nun, dann muss er sich wohl damit abfinden: Versicherungen machen keine Rendite.
Versicherungen sind eigentlich fast immer ein Verlustgeschäft. Die 10 Leute, die 100 werden kriegen in der Solidargemeinschaft nur deshalb ihre Rente, weil 100 schon mit 60 gestorben sind.
Die haben nie das rausgekriegt, was sie eingezahlt haben. Wenn alle mehr rauskriegen wollen als sie eingezahlt haben, heißt das Ding nicht mehr Versicherung sondern Goldesel.

Fazit

T.s Aufgaben

  1. Rendite machen oder Langlebigkeitsrisiko abdecken? Was ist der Job dieser Versicherung?
  2. Wenn Rendite: Gibt es Produkte die das mit einem besseren Preis/Rendite-Verhältnis können? Wenn ja: Versicherung auflösen. Wenn nein: behalten
  3. Wenn Langlebigkeitsrisiko abdecken: Gibt es Produkte die das mit einem besseren Preis/Rendite-Verhältnis können? Wenn ja: Versicherung auflösen. Wenn nein: behalten

Womöglich gibt es noch einige Stellschrauben an denen T. drehen kann, um das bestehende Preis/Rendite-Verhältnis nachträglich noch etwas zu verbessern. Da hilft ein Blick in die Vertragsdokumente.

Podcast: Verkaufen - Der Finanzwesir rockt, Folge 53

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Verkaufen. Eine unschuldige Buchstabenkombination, die das das ganze Spektrum der Emotionen von "verkaufen" bis V-E-R-K-A-U-F-E-N!!! abdeckt.
Daniel und ich überlegen erst einmal: Warum soll verkauft werden?

  1. Weil man einem blöden Börsensprichwort glaubt (Sell in may and go away)
  2. Weil es einem die Doppelschulterkerze des Charts nahelegt?
  3. Weil es der Steuerberater rät?
  4. Weil man das Geld brauch?
  5. Weil man feststellt: Ich besitze die falschen Dinge.

Erste Erkenntnis

Verkaufen ist ein vielschichtiges Phänomen. Der eine verkauft aus dem Bauch heraus, der andere streng nach Algorithmus. Jeder hat seine eigenen Gründe.

Zweite Erkenntnis

Verkaufen ist gar nicht so einfach. Der Ankereffekt verbündet sich mit dem Endowment Effect und beide sagen: Bis diese Aktie wieder bei 87,56 € (Kaufkurs) steht, gibst Du sie nicht wieder her!

Dritte Erkenntnis

Wenn sich das verkaufen in der Echokammer Facebook-Gruppe zum V-E-R-K-A-U-F-E-N!!! gesteigert hat, gibt es kein Halten mehr.

Vierte Erkenntnis

Es gibt nur einem Verkäufer, dem man trauen kann und das ist der Algorithmus, der ein vorher festgelegtes Regelwerk emotionslos ausführt.

Daniel ich plaudern noch darüber, wie wir so verkaufen und überlegen uns, wie man denn nun am besten sein Depot altersfest macht. Dabei lernen wir das böse SoRR kennen. Dieses Sequence-of-Returns-Risiko sorgt dafür, dass die ersten Jahre nach Beginn der Entnahmephase extrem entscheidend sind.
Wenn in den ersten 5-10 Jahren nach Renteneintritt etwas schief geht, ist das Kind also schon so gut wie in den Brunnen gefallen. Läuft in dieser Zeit alles gut, kann man sich fast schon sorgenfrei zurück lehnen.
Herausgefunden hat das Wade Pfau, Professor für Retirement Income am American College für Financial Services in Pennsylvania und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Entnahmestrategien.

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Links zum Thema der Woche

Finanzbegriff der Woche

Stop-Loss-Order. Beim Einreichen einer Stop-Loss-Order wird die Order durch Erreichen des festgelegten Stop-Wertes in eine Bestens-Order und somit in eine unlimitierte Order umgewandelt. Die Ausführung der Order wird zum nächst handelbaren Kurs stattfinden.
In Extremsituationen führt das zu großen Problemen. Wenn der Börsenhandel ausgesetzt wird und dann eine Lücke im Graph entsteht, weil der Kurs beim Neustart deutlich unter dem letzten Kurs liegt werden die Papiere dann zu diesem Kurs auf den Markt geworfen. Da kann man als Anleger viel verlieren.
Besser ist die limitierte Stop-Loss-Order. Diese Order funktioniert erst einmal genauso wie die normale Stopp-Loss-Order. Der Stop-Wert wird erreicht, das löst den Verkauf aus, aber das Limit sorgt dafür, dass nur innerhalb eines bestimmten Korridors verkauft werden darf.
Ein Beispiel: Die Aktie steht bei 100 €, Stop-Kurs: 95 €, Limit 90 €. Wenn der Kurs auf 95 € sinkt, wird die Stop-Order ausgelöst. Wenn es nicht gelingt die Aktie zu verkaufen und der Kurs auf 90 € oder noch darunter sinkt, wandert die Aktie wieder zurück ins Depot.

Unsere Medienempfehlungen

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Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 9 / 2018)

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In eigener Sache

Companisto-Blog: Das perfekte ETF-Portfolio.

Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Dividendenstrategien

Dividenden-Depot aufbauen.

Gerd Kommer: Dividendenstrategien: Fakten und Fantasien.

Anlegen in der Praxis

Erfahrender P2P-Anleger über Bondora.

"Den interessanten Teil der Rendite bekommt man bei Bondora durch Inkassozahlungen."

Venezuela-Bonds oder doch lieber den Vanguard-FTSE-All World-ETF?

Anleihen, das bessere Festgeld?

Das große Ganze

Video: "Wirtschaft für Morgen" – Sigmar Gabriel im Gespräch mit Elon Musk.

Warum die irische Regierung Apples Steuernachzahlung von 13 Milliarden Euro nicht will.

Fünf kritische Thesen zur Kernbank der HSH. Die fangen heute schon an den Mist für morgen einzusammeln. So wird nie Geld vorhanden sein, um Hamburgs Schulen zu sanieren und die Schlaglöcher in den Straßen zu flicken.

Finanzblogger unter sich

Große Philosophie zur finanziellen Freiheit: Auf der Suche nach dem "Motivations-Break-Even"

Finanzblogger: Verlogendes Volk, predigen Wasser, trinken Wein

Auf Englisch

Warren Buffetts Brief an die Aktionäre. Ab Seite 11 spricht er über seine Hedgefunds-Wette und was sie für uns Privatanleger bedeutet.

"Performance comes, performance goes. Fees never falter."

Track Insight - geprüfte ETF-Kennzahlen.

Vortrag an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg

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Zielgruppe sind junge Menschen in der Ausbildung. Die Veranstaltung ist kostenfrei und für alle offen.
Mein Thema: Vermögensaufbau - Was Dir der Banker Deines Vertrauens nicht erzählt.
Dauer: Eine Stunde plus eine halbe Stunde Diskussion.
Wann und wo
Mittwoch, 14. März um 18:00 Uhr im Hörsaal 4 (Gebäude H1) der Helmut-Schmid-Universität.
Holstenhofweg 85
22043 Hamburg
Der Hörsaal 4 befindet sich im zentralen Hochschulgebäude H1.
Hier die Anfahrtsbeschreibungen für Auto, Bus & Bahn.

Ich würde mich freuen, einige meiner jüngeren Blogleser aus Hamburg und Umgebung begrüßen zu können.

Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 10 / 2018)

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In eigener Sache

Der Finanzwesir im Interview "Ich bin eine Mischung aus Robin Hood, Punisher und Finanz-Nerd".

Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Mit 40 mach ich Schluß.

Das Kryptotagebuch - Teil 3.

Sooo geht globalisierter Handel: Waldbrand in Kanada + Produktionsprobleme in Brasilien = Klopapierkrise in Taiwan.

Die große P2P-Tour durchs Baltikum. Lars berichtet von den Originalschauplätzen.

Haus verkauft - Ehe gerettet.

Ziemlich dünn, diese Woche. Ging aber nicht anders. Alle anderen 385 Artikel waren Monatsrückblicke.

  1. Meine Dividenden im Februar.
  2. Meine Zinsen im Februar.
  3. Meine P2P-Kredite im Februar.
  4. Meine Optionen im Februar.
  5. Irgendeine andere Assetklasse mit Februar & schicken Tortendiagrammen.
  6. Meine Kursverluste im Februar.
  7. Wegen der Kursschwankungen im Februar verfolge ich nun eine neue Strategie.
  8. Aber Buy&Hold mach ich schon! Bin da ganz relaxt, würde aber trotzdem gerne noch mal die Kursverluste im Februar thematisieren.

Podcast: MiFID II - Der Finanzwesir rockt, Folge 54

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MiFID? "Das klingt schon miefig." Soweit der Kommentar des Finanzrockers, als ich das Thema vorschlug. Ich gab ihm recht; hielt es aber für unsere Chronistenpflicht darüber zu berichten.
Nachdem ich MiFID ein bisschen beschnuppert habe, muss ich sagen: MiFID ist Game of Thrones pur und viel interessanter als der ganze 2018er-Steuerkram, über den sich alle das Maul zerrissen haben.
Woher habe ich meine Weisheiten? Übers Telefon. Ich habe Hintergrundgespräche geführt mit

  1. einem ETF-Anbieter
  2. einem Robo-Advisor
  3. einer Direktbank/broker
  4. der BaFin höchstselbst

Ich denke, damit habe ich die wichtigsten Akteure gehört.
Ach wirklich? Und was ist mit den Filialbanken, den AWDs und MLPs dieser Welt?
Ok, ok, ich präzisiere: "Damit habe ich die auch zukünftig wichtigsten Akteure gehört." Mehr dazu im Folgenden.

Was ist MiFID?

MiFID steht für "Markets in Financial Instruments Directive", also Finanzmarktrichtlinie. MiFID I trat 2007 in Kraft. Die Existenz von MiFID II ist seit 2014 bekannt. Wirksam wurde die Richtlinie am 3. Januar 2018.
MiFID ist eine Richtlinie. Richtlinie bedeutet: Die EU gibt die Leitplanken vor, die Länder dürfen bei der Umsetzung nationale Eigenheiten berücksichtigen. Dann gibt es noch Verordnungen. Eine Verordnung ist unmittelbar anzuwenden. Hier gibt es keine Spielräume.

Exkurs BaFin

Wer erinnert sich noch an den Gemeinschaftskundeunterricht als die Gewaltenteilung besprochen wurde? Legislative, Exekutive, Judikative. Die BaFin gehört zur Exekutive. Sie setzt das um, was die Legislative ihr vorgibt. MiFID II ist ein Ergebnis der europäischen Gesetzgebung. Das kriegt die BaFin auf den Tisch und muss es in Handlungsanweisungen übersetzen.
Was ich nicht wusste: Die BaFin verlässt den Schreibtisch. Wenn wir uns als Bürger und Anleger bei der BaFin beschweren und die Beschwerde berechtigt und nicht bloß Querulantentum ist, dann statten die BaFin-Agents der entsprechenden Bank einen Hausbesuch ab.
Die zwei von der BaFin lassen sich alles ganz genau erklären. Verarschen kann man sie auch schwer, weil sie ausgebildete Financial Planner sind, die die Lizenz zur Beratung haben.

"Urteile nie über einen anderen, bevor Du nicht einen Mond lang in seinen Mokassins gegangen bist"
Indianische Redensart

Die Ausbildung zum Financial Planner dauert 13 Monde.

Wie entstand MiFID II

MiFID II ist ein Kind der Subprime-Krise. 2008 und 2009 standen die Lehman-Omas mit ihren Beschwerden Schlange vor der BaFin. Dazu kam eine rasante technische Entwicklung (Algo- und Hochfrequenztrading).
Was tun?
Den Reality-Check machen.
Alle MiFIDs haben Wartungsintervalle. Bei der Verabschiedung der Richtlinie wird schon festgelegt das ihre Wirksamkeit in der Praxis nach einer gewissen Zeit überprüft wird. Dieses iterative Vorgehen wird uns dann in den zwanziger Jahren MiFID III bringen.
In den Subprime-Jahren wurde MiFID I aufgebockt und die Prüfer sahen, dass nicht alles gut war.

  1. MiFID I war zu sehr Richtlinie und zu wenig Verordnung.
  2. MiFID I regulierte die Produkte, nicht aber den Vertrieb. Das, was die Finanzindustrie in den Hinterzimmern zusammenkochte, durfte der Vertrieb vorne den Lehmännern und -frauen einschenken ("Vielleicht noch einen Keks dazu?").
  3. Technisch war MiFID I auch schon ein bisschen angestaubt (nix Algo-Trading).

Was bedeutet MIFID II für mich als Anleger?

MiFID II, das ist ein Chewbacca-hoher Papierstapel (Körpergröße Chewbacca 2,28 m, mein Druckerpapier: 500 Blatt = 5,5 cm, 20.000 Blatt MiFID II = 2,20 m).
Für uns Privatanleger sind zum Glück nur diese fünf Bereiche relevant.

  1. Kostentransparenz
  2. Zuwendungen
  3. Product Governance
  4. Geeignetheitsprüfung, Zielmarktdefinition
  5. Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflichten

Bevor wir uns im Klein-Klein der operativen Details verlieren. Lassen Sie uns die Feuerzangenbowle-Perspektive einnehmen: "Also, wat is en MiFID? Da stelle mehr uns janz dumm."

MiFID II ist der Gamechanger. MiFID II beendet den Kostenblindflug des Privatanlegers. Selbständig und mündig entscheiden? Klar, aber wie, wenn ich die Zahlen nicht habe?
MiFID II liefert erstmals

  1. die richtigen Kennzahlen und macht diese
  2. vergleichbar.

Diese Zahlen sind so aufbereitet, dass man damit sinnvoll arbeiten kann. Steuerung nach Kennzahlen, das ist jetzt nichts wirklich skandalös Neues. Leider braucht es einen Büttel wie die BaFin um diese Zahlen beizutreiben.
Das Geheule der Branche erinnert mich an den 1. Februar 1988. Damals wurde bleihaltiges Normalbenzin in Deutschland verboten. Die Politik hat’s durchgesetzt obwohl die Autoindustrie gewarnt hat: "Da wird die Zukunftsfähigkeit Deutschlands aufs Spiel gesetzt! Am 2. Februar werden alle Autos stehen".
Augenzeugen konnten am Dienstag, den 2. Februar die gleichen Staus im Berufsverkehr beobachten, wie am Freitag, den 29. Januar 1988.
Manchmal geht’s halt nicht ohne einen Tritt in den Hintern.

Kostentransparenz

Erstmals müssen die Kosten komplett über den ganzen Prozess offengelegt werden.

  • Alle Kosten, die sich exakt angeben lassen müssen auch exakt angegeben werden. Egal, wie sehr die IT jammert.
  • Kosten, die nicht exakt angegeben werden können, müssen nach bestem Wissen und Gewissen geschätzt werden. Beispielsweise mit einer begründeten Rechnung basierend auf historischen Zahlen.

Am Jahresende liefert Ihnen der Broker dann die echten Kosten für das abgelaufene Jahr.
Apropos Jahresende: Kaufen Sie rechtzeitig Diageo-Aktien (Bacardi, Johnnie Walker und Smirnoff). 2018 / 2019 bekommen die Besitzer von Altbeständen erstmals die komplette Kostenbilanz. Da werden viele Leute viele Schnäpse brauchen.

Der IT-Kram lässt sich lösen. Das wirkliche Problem für die Finanzbranche ist der radikale Kulturwandel. Eine Branche, für die jahrelang Ostern war (versteck’ die Provision) soll auf einmal an den FKK-Strand.

Zuwendungen

Retrozessionen, Vertriebsfolgeprovisionen oder Bestandspflege sind grundsätzlich verboten. Einzige Konzession an die Filialbank-Lobby: Zuwendungen dürfen angenommen werden, wenn sie "der Verbesserung der Beratung dienen". Diese Regelung ist allerdings ziemlich weit gefasst. Die Sparkassen werden versuchen so lange wie möglich an ihrem Geschäftsmodell festzuhalten.

Product Governance

Unter MiFID II werden Produkte nach Prinzipien entwickelt, wie man sie auch aus der Pharmaforschung kennt.

  1. Welches Problem des Kunden soll das Produkt lösen?
  2. Welche Nebenwirkungen (Risiken) gibt es?
  3. Für wen ist das Produkt gedacht?

Es mag keine klinischen und vorklinischen Studien geben, aber das ganze Prozess wird von viel Qualitätssicherung begleitet.
Die Spielchen der klassischen Fondsbranche gehören damit der Vergangenheit an. Es lohnt sich nicht mehr, alle zwei Jahre einen neuen Fonds auf den Markt zu werfen, der dann vom Vertrieb mit Bestandskunden gefüllt wird. Oder man verschmilzt den alten Low-Performer mit dem neuen Shootingstar. Dann hat man das miese Morningstar-Ranking gleich mit erledigt.

Zielmarktdefinition

Die Geeignetheitsprüfung ist bereits bekannt. Neu hinzugekommen ist die Zielmarktdefinition. Zielmarkt?
Ja, der Zielmarkt, das sind Sie.

  1. Der Produktentwickler gibt einen Zielmarkt vor. Das hier ist ein Produkt für den risikoaffinen Anleger mit langem Zeithorizont und einer hohen Sparrate.
  2. Ihre Bank klassifiziert Sie und steckt Sie in eine Schublade. Diese Schublade lässt sich 10 Zentimeter weit aufziehen.
  3. Tagesgeld ist 3 Zentimeter breit, ETFs und Large Caps 5 bis 7 Zentimeter und Small Caps haben eine Breite von 10 Zentimeter. Derivate sind 11 bis 40 Zentimeter breit.

Die Bank kann Tagesgeld, ETFs und Aktien in die Schublade stopfen, Derivate nicht. Zielmärkte oberhalb Ihrer "Gehaltsklasse" sind tabu.
Bedeutet natürlich auch; wenn Sie arm und ungebildet sind gibt’s nur Tagesgeld.

Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflichten

Jedes Telefonat wird mitgeschnitten und fünf, maximal sieben Jahre aufbewahrt.

Was sagt der ETF-Anbieter zu MiFID II?

Ein brutaler Umsetzungs-Aufwand, aber sehr gut für den Anleger.

Was gefällt nicht so?

Die Definition der impliziten Transaktionskosten.
Das Kursdelta zwischen dem Zeitpunkt der Orderabgabe und der Orderausführung gilt laut ESMA (Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde) als implizite Transaktionskosten. Echte und implizite Transaktionskosten müssen gemeldet werden und werden addiert als eine Zahl an den Kunden weiter gereicht.
Das Problem: Instis traden für fast nichts. 100.000 Siemensaktien stehen zum Verkauf.

  • Echte Transaktionskosten = 20 €
  • 100.000 Siemens mit einem Kurs-Delta von 4 Cent = 4.000 € implizite Transaktionskosten
  • Kunde sieht 4.020 € Transaktionskosten und kriegt einen Herzinfarkt. Wirklich gezahlt wurden aber nur 20 Euro. Die implizierten Transaktionskosten sind nur eine Zahl, die aufgrund der Definition der ESMA entsteht.

Echte Transaktionskosten werden beim ETF aus der Mangementgebühr bezahlt, bei aktiven Fonds oft aus der Vermögenssubstanz.
Für Indexfonds sind die impliziten Transaktionskosten geradezu blödsinnig. Man will beim Rebalancing zum Schlusskurs des Index handeln. Das ist ein Feature, kein Bug. Also ist es egal, ob man die Order um 17:29:59 Uhr (17:30 Uhr Xetra-Schluß für DAX-Rebalancing) oder um 9:00 Uhr morgens ins System stellt.

Was sagt der Robo zu MiFID II?

Ein brutaler Umsetzungs-Aufwand, aber sehr gut für den Anleger.

Was gefällt nicht so?

  • Das Transaktionsreporting. Jede Transaktion muss dem Regulator - unabhängig vom Volumen - gemeldet werden. Hier werden viele Daten produziert, die aber keinen wirklichen operativen Wert als Heuschreckenfrühwarnsystem haben. Geely hat es auch geschafft, sich an Daimler anzupirschen und schwupps hatten sie über 10%.
  • Die Zielmarktdefinition ist nicht gut gelöst. Die Geeignetheitsprüfung hätte gereicht. Beim Depot-Management heißt es: Die Dosis macht das Gift. Es kann sinnvoll sein auch mit Produkten zu arbeiten, die oberhalb der Risikoklasse des Anlegers liegen. MiFID II erlaubt so etwas nicht. Bei jeder Depotumschichtung muss der Robo darauf achten, die Zielmarktbestimmungen nicht zu verletzen.

Was sagt der Direktbroker zu MiFID II?

Ein brutaler Umsetzungs-Aufwand, aber sehr gut für den Anleger. Auch beim Broker löst das Transaktionsreporting keine große Begeisterung aus. Die Comdirect beispielsweise hat im Februar hatten rund 2 Millionen Wertpapier-Orders ausgeführt. Das sind zwei mal zwei Millionen Reports. Report an den Kunden, Durchschlag an die BaFin.

Das berichtet der Support

Hier wird gemault

  • Produkte können nicht gekauft werden. Das liegt fehlenden Factsheets (PRIIP genant) und Zielmarktdefinitionen. Der Gesetzgeber sagt: PRIIP und oder Zielmarkdefinition fehlen? Dann kein Handel! Am 3. Januar hatten hunderttausende Produkte keine vollständige Doku vorzuweisen und durften deshalb die Arena nicht betreten. Die Anbieter haben dann hektisch nachgereicht. Dieses Problem sollte sich mit der Zeit von selbst lösen. Die Bank kann nicht dafür.
  • Bonus-Mecker: Ich habe noch ein anderes Depot. Bei diesem Broker konnte ich kaufen. Antwort: Dann sieht dieser Broker die BaFin-Regeln höchstwahrscheinlich ein bisschen lockerer. Auch das sollte sich mit der Zeit regeln.
  • Haben Sie Ihr Preis- & Leitungsverzeichnis überarbeitet? Muss ich das jetzt alles zusätzlich zahlen? Nein, das ist die neue Kostentransparenz. Das haben Sie schon immer gezahlt, wussten es aber nicht. Kostentransparenz muss der Kunde noch lernen.
  • Telefonbanking ist erst einmal Vorlesestunde. 30 bis 60 Sekunden Risiken und Nebenwirkungen und Sie sagen brav ja und ok zu allem. Erst dann schickt der Mitarbeiter die Order ab.
  • Was soll der ganze PDF-Scheiß in meiner Inbox? Wo bestelle ich das ab? Nirgendwo. Der Gesetzgeber will, dass Sie das lesen, also lesen Sie’s gefälligst.

Was sagt der Finanzwesir zu MiFID II?

  1. MiFID II setzt 2018 mit irrem Aufwand das um, was der Finanzwesir mit seinem 5,99-€-pro-Monat-Blog seit 2014 lebt.
  2. Die Koks-und-Huren-Jahre der Finanzbranche sind definitiv vorbei.
  3. Alles Nicht-Digitalisierte hat keine Überlebenschance.

MiFID II or "The rise of the robos"

MiFID II versetzt dem Finanzestablishment den Todesstoß. Kick-Back-orientierte Geschäftsmodelle werden im Licht der Transparenz zu Staub zerfallen wir Graf Dracula.
Ein Grund zur Freude?
Nur so mittel.
Transparenz bedeutet

  • Ade Quersubventionierung. Der Deal "Kostenloses Girokonto und dann schlagen wir beim Depot 0,1% drauf" läuft nicht mehr. Die Vergleichsplattformen basteln doch schon alle an entsprechenden Tools. Jede Quersubventionierung ruiniert das Ranking. Jedes Produkt muss alleine überleben.
  • Dokumentationspflichten. Das kostet. Summen unter einer Million Euro gehören in einen Robo. Erst gab’s keine Kontoauszüge, dann zog man Geld am Automaten, nun wird auch die Beratung technisiert. Dafür werden die Controller (Mensch ist zu teuer) und die Juristen (Compliance lässt sich nur digital wasserdicht machen) schon sorgen. Scalable arbeitet mit der Ing-Diba zusammen, Union Investment hat mit Visualvest einen Robo für die genossenschaftlichen Banken und Investify kooperiert mit der Haspa (Sparkasse Hamburg).
  • der Anleger bekommt brauchbare Zahlen. Das schöne suhlen im Jammertal (fühle mich enteignet) ist vorbei. Keiner kann mehr sagen er habe es nicht gewusst. Wer keine Lust auf finanzielle Bildung hat, bekommt die Kosten für diese Bocklosigkeit schwarz auf weiß frei Haus.
  • Industrialisierung als Reaktion auf den Kostendruck. Industrialisierung bedeutet: Das was es gibt, gibt es in normierter Qualität und Güte. Das was es nicht gibt, gibt es den ganzen Tag nicht. Deshalb die Robos: Schema-F-Depot und Ruhe im Karton.
  • Exotik ade. Wenn der Emittent keine Lust auf Zielmarktdefinition und PRIIPs hat weil er 99,9% seines Umsatzes mit Instis oder US-Rentern macht, dann schauen Sie in die Röhre.
  • wer Beratung will zahlt.

Vom Robo lernen heißt siegen lernen, denn der Robo liefert das höchste Gut der Finanzbranche: Abmahnsicherheit.

MIFID II zwingt

  • die Finanzindustrie dazu, sich anständig zu benehmen,
  • die Kunden dazu, sich wie Erwachsene ihrer Verantwortung zu stellen.

Da geht noch was

Ich habe weiter oben im Artikel geschrieben etwas geschrieben über gut aufbereitete Kosten. Das stimmt nur bedingt. In der Praxis läuft das noch nicht so rund.
Mein Broker Consors beispielsweise versagt vollständig. Da bekomme ich nur "standardisierte Kostenausweise". Ich würde bei der Umsetzung gerne etwas mehr Dampf im Kessel sehen. Dafür brauche ich aber Ihre Hilfe.
Der Plan: Ich möchte gerne die Kostenausweise aller in Deutschland zugelassenen Broker vergleichen und dann die BaFin um ein offizielles Statement bitten. Meine Frage an Sie: Welche Kostenausweise liefert Ihr Broker für diese Fonds?

  1. iShares Core World (ISIN IE00B4L5Y983 / WKN A0RPWH) - typischer Brot&Butter-ETF.
  2. FLOSSBACH VON STORCH SICAV - MULTIPLE OPPORTUNITIES Fonds (WKN A0M430 / ISIN LU0323578657) - einer der meistverkauften Fonds in Deutschland.

Kaufvolumen: 5.000 €, Haltedauer 1 Jahr.
Schicken Sie mir Screenshots oder PDFs an kontakt@finanzwesir.com und vergessen Sie den Namen des Brokers nicht.

Was kostet mich das?

10 Minuten Ihrer Zeit. Die Kostenausweise werden Ihnen vor dem Kauf zur Verfügung gestellt. So wie Sie das vom Kaufmann kennen:
"Was kostet das?"
"3,49 €"
" Ok, nehm’ ich"

In Ihrem Fall kein "Nehm’ ich". Legen Sie den Fonds einfach wieder ins Regal zurück. Aber machen Sie vorher noch schnell einen Screenshot für mich.

Fazit

Ist MiFID II nun gut oder schlecht? Ich biete zwei Alternativen.

Bewertung 1

MiFID II ist ein Bürokratiemonster, das seinen Zweck nie erfüllen wird. Solange jeden Tag ein neuer Dummer aufsteht, werden die Banken einen Weg finden den auszubeuten. Egal wie viel die BaFin reguliert.
Ziel muss es sein den Nachschub an Kanonenfutter zu unterbinden. Hier sind wir Finanzblogger gefragt. Aufklärung tut not. Finanzielle Bildung ist für jedermann preiswert erhältlich. Wer keine Lust auf finanzielle Bildung hat, bleibt als Kollateralschaden am Wegesrand zurück.

Bewertung 2

Nie wieder Lehmann-Oma! Der Mensch ist schwach und es ist unrealistisch, dass sich jemals eine nennenswerte Zahl an Menschen mit finanzieller Bildung beschäftigen wird.
Deshalb ist MiFID II wertvoll. Es schützt den unbedarften Anleger. Der Kollateralschaden sind die paar 10.000 DIY-Finance-Nerds. Industrialisierung bedeutet immer auch, dass individuelles Fachwissen nutzlos wird. Vielleicht ist es volkswirtschaftlich besser, wenn hunderttausende von Anlegern eine kostengünstige Altersvorsorge von der Stange bekommen und zehntausende von Selbstentscheidern schmollen, weil es für ihre Papiere keine Zielmarktdefinition gibt.

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Buchempfehlung des Finanzwesirs

Dueck’s Jahrmarkt der Futuristik: Gesammelte Kultkolumnen* von Gunter Dueck.
Dueck's Jahrmarkt der Futuristik: Gesammelte Kultkolumnen

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Kostentransparenz - was taugt der Broker?

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MiFID II verlangt volle Kostentransparenz vom Broker. Sämtliche Kosten müssen vor dem Kauf aufgelistet werden. Das amtliche PDF der BaFin: Vortragsunterlagen im Rahmen der BaFin-Veranstaltung: "Umsetzung der MiFID II Vorgaben im Bereich der Wohlverhaltensregeln"

Da steht Wohlverhaltensregeln!!

Der Plan: Ich möchte gerne die Kostenausweise aller in Deutschland zugelassenen Broker vergleichen und dann die BaFin um ein offizielles Statement bitten. Meine Frage an Sie: Welche Kostenausweise liefert Ihr Broker für diese Fonds?

  1. iShares Core World (ISIN IE00B4L5Y983 / WKN A0RPWH) - typischer Brot&Butter-ETF.
  2. FLOSSBACH VON STORCH SICAV - MULTIPLE OPPORTUNITIES Fonds (WKN A0M430 / ISIN LU0323578657) - einer der meistverkauften Fonds in Deutschland.

Kaufvolumen: 5.000 €, Haltedauer 1 Jahr.
Schicken Sie mir Screenshots oder PDFs an kontakt@finanzwesir.com und vergessen Sie den Namen des Brokers nicht.

Was kostet mich das?

10 Minuten Ihrer Zeit. Die Kostenausweise werden Ihnen vor dem Kauf zur Verfügung gestellt. So wie Sie das vom Kaufmann kennen:
"Was kostet das?"
"3,49 €"
" Ok, nehm’ ich"

In Ihrem Fall kein "Nehm’ ich". Legen Sie den Fonds einfach wieder ins Regal zurück. Aber machen Sie vorher noch schnell einen Screenshot für mich.

Bitte helfen Sie mit, diese Tabelle zu vervollständigen

Broker iShares absolut iShares proz. Flossbach v. Storch absolut Flossbach v. Storch proz.
Consors 70,42 € 1,41% 161,55 € 3,23%
Comdirect
Ing-Diba
DKB
Was es sonst noch so gibt

Consors

Versagt volkommen. Es gibt standardisierte Kostenausweise, die man sich hier herunterladen kann.

Beim tabellarischen Kostenausweis habe ich die Kosten so zugeordnet

Wenn ich einen ETF kaufen will, dann habe bekomme ich in der Handelsmaske einen lapidaren Link auf die Seite "Preise & Zinsen". Pikant der Untertitel: "Das bekommen Sie für Ihr Geld".
Wenn ich mich dann durch die fünf PDFs wühle, stelle ich fest: Ich bekomme immer ETFs im Wert von 5.000 €, aber ich muss zwischen 70,42 € und 89,70 € dafür bezahlen. Das ist ein Delta von knapp 28%. Korrekt wäre der Untertitel "Das bekommen Sie so in etwa für Ihr Geld".
Dazu noch grob pauschalisiert. Consors hat einen Zuschlag für "Telefon, Fax und schriftliche Orders" von 14,95 € mit auf dem Kostenzettel. Betrifft mich aber nicht. Ich ordere meine Wertpapiere im Neuland und nicht via Rauchzeichen.
Fax! Echt jetzt?
Noch nicht mal ein einfacher Dreisatz funktioniert. Die 5.000 €-Order via Tradgate, Nonstar-Partner kostet 70,42 €. Was kostet eine 2.500 €-Order? Mit Sicherheit nicht 35,21 €. Dinge wie die Grundgebühr von 4,95 € sind nicht proportional zur Losgröße und auch der Steinzeitaufschlag (Fax und so) ist fix. Über die Auswirkungen der Kosten auf die Rendite schweigt sich das Dokument auch aus. Das ist aber Pflicht.
Na ja, dafür ist das PDF erfreulich kurz. Eine Seite voller nutzloser Zahlen wird ergänzt um eine Seite juristisches Blahblah (wir waschen unsere Hände in Unschuld, "eine Kundeninformation bei Bekanntwerden von Änderungen erfolgt nicht", yadda, dadda…).

C’est la vie - volle Kostenkontrolle à la Consors plus minus 28%.

Börsenplatz ETF-Kosten
Tradegate - ETFs unserer StarPartner 76,42 €
Tradegate - ohne ETFs unserer StarPartner 70,42 €
XETRA 75,80 €
Stuttgart 89,70 €
Direkthandel Lang u. Schwarz 72,80 €

Fazit

Entweder sitzen bei der Consors-IT nur Vollpfosten oder das Management will austesten ab wann die BaFin stinkig wird. Ich bin seit 20 Jahren Kunde dieses Ladens und sehr enttäuscht! Von Wohlverhaltensregeln sehe ich da nichts.

Comdirect und alle anderen Broker

Wird nachgetragen, sobald die Screenshots eintrudeln.


Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 11 / 2018)

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Wie funktioniert Companisto?

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Wie allgemein bekannt ist, bin ich eher oldschool was Geldanlagen angeht. Mit Crowdfunding, P2P habe ich mich nie so richtig anfreunden können. Aber das ist belanglos, denn in der Tradition des literarischen Salons ist jedes interessante Thema willkommen.
Deshalb freue ich mich sehr, dass Tamo Zwinge - einer der beiden Companisto-Gründer - sich die Zeit genommen hat meine garstigen Fragen zu beantworten.
Danke Tamo Zwinge.

Die Chefs

Eine Firma wird maßgeblich durch die Ansichten der Chefs bestimmt. Deshalb: Einige Worte über Sie. Was haben Sie vor Companisto gemacht und inwieweit qualifiziert Sie das für die Gründung einer Crowdfunding-Plattform?
Tamo Zwinge: Bevor ich Companisto 2012 gegründet und seit dem als Geschäftsführer geleitet habe, war ich mehrere Jahre als Rechtsanwalt in der internationalen Großkanzlei CMS Hasche Sigle im Bereich Gesellschaftsrecht, Unternehmenstransaktionen und Private Clients tätig. Aufgrund meiner Kompetenzen verantworte ich im Besonderen die rechtliche Ausgestaltung von Companisto und die stetige Optimierung des Companisto-Modells auf Anschlussfinanzierungen durch Venture Capital-Gesellschaften.
David Rhotert ist der zweite Mitgründer von Companisto. Er hat sich als selbständiger Rechtsanwalt auf die Beratung von Startups spezialisiert. Er hat an der Freien Universität Berlin Rechtswissenschaften studiert, arbeitete beim Wissenschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages, um im Anschluss für einige Zeit in der Rechtsabteilung eines deutschen Großkonzerns in Peking tätig zu sein. Zusammen mit David Rhotert habe ich 2001 das Berliner Startup „Partycard“ gegründet und dieses bis zum Beteiligungsverkauf im Jahr 2005 geleitet.
Ich habe an der Freien Universität Berlin Rechtswissenschaften studiert und absolvierte mein Referendariat in Berlin und Pretoria, Südafrika. Anschließend erwarb ich einen Master of Laws (LL.M.) im Commercial Law mit den Schwerpunkten International Company and Capital Markets Law, Corporate Governance und International Sales and Finance an der University of Auckland, Neuseeland. Ich habe international, unter anderem in den USA und England, zu Corporate Governance-Themen veröffentlicht.
Sehr gute Ideen, Innovationen voranzubringen und vielversprechende Gründerteams den Weg zubereiten ist unsere Leidenschaft. So ist die Vision, die wir mit der Crowdinvesting-Plattform Companisto umsetzen, der logische Schluss. Großartiger Weise profitieren auch noch eine Vielzahl von Menschen davon – die Companisten.

Der Firmensteckbrief

Companisto ist eine führende Crowdinvesting-Plattform in Europa. Wir ermöglichen Investoren, in vielversprechende Wachstumsunternehmen und Startups zu investieren. Unser Anspruch an uns ist es dabei, nur höchste Qualität zu bieten. Bewusst setzen wir dabei auf Klasse statt Masse und konzentrieren uns auf ausgewählte Investmentchancen, die sich auf Companisto den Investoren präsentieren. Hierfür arbeiten wir mit einer Reihe von renommierten Business Angels, Corporate Finance Spezialisten und Venture Capital-Gesellschaften zusammen.

Wie viele Firmen wurden bis jetzt finanziert? Mit welchem Volumen in Summe, pro Firma (von, bis)? Aus welchen Branchen?
Tamo Zwinge: Bisher wurden 78 Firmen mit einem Gesamtvolumen von rund 46 Millionen Euro finanziert (Stand: 31.12.2017). Die Größe der Finanzierungen variiert deutlich. Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen sammelt zwischen 100.000 und 300.000 Euro ein.
Rund ein Drittel der bisherigen Finanzierungsrunden liegt zwischen 300.000 Euro und 1 Million Euro.
15 Prozent der bei uns finanzierten Unternehmen konnten mehr als 1 Million Euro von der Crowd einsammeln.
Die finanzierten Unternehmen stammen aus fast allen Wirtschaftsbereichen. Besonders häufig vertreten sind Handel & E-Commerce (19 Prozent), industrielle Technologie & Hardware (15 Prozent), Narhungsmittel (15 Prozent), Software-as-a-Service (12 Prozent) und Mobile & Web Applications (9 Prozent).

Wie viele Leute arbeiten bei Companisto?
Tamo Zwinge: Derzeit arbeiten 31 Leute bei Companisto.

Wann gegründet?
Tamo Zwinge: 2012

Warum gegründet? Selbst kein Geld bekommen über die traditionellen Kanäle für eine vorherige Gründung?
Tamo Zwinge: Companisto ist unsere zweite Gründung. Tatsächlich haben wir bei unserer ersten Gründung "Partycard", einem Rabattsystem für Club- und Bargänger, kein Kapital über die klassischen Kanäle bekommen. Unsere Bank wollte Sicherheiten sehen, die wir damals nicht vorweisen konnten. Wir konnten die "Partycard" dank finanzieller Unterstützung von Freunden und Familie trotzdem ins Leben rufen und zum Erfolg machen.
Der frustrierende Moment der Kapitalsuche blieb uns im Gedächtnis – so entstand die Idee zu Companisto. Wir wollten, dass es für Gründer bei der Suche nach Startkapital zu nur noch darauf ankommt, ob ihre Geschäftsidee und ihr Produkt gut genug sind und nicht mehr darauf, welche Beziehungen und Netzwerke sie haben.

Geschäftsmodell? Womit verdient Companisto sein Geld?
Tamo Zwinge: Wir verdienen dann Geld, wenn Startups bei uns Geld einsammeln, durch eine Provision auf das eingesammelte Kapital. Außerdem profitieren wir, wenn unsere Investoren profitieren.
Dann erhalten wir eine Carry-Fee auf ausgezahlte Gewinne. Entsprechend sind wir bemüht die Startups und Gründungsideen zu unterstützen, die wirklich eine Chance am Markt haben.

Der Anleger

Wenn ich die Web-Site aufrufe stellt sich Companisto mit den Worten vor:

"Companisto ist eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten mit Pioniergeist, die es sich zum Ziel gemacht haben, Innovationen den Weg zu bereiten. Im Erfolgsfall erzielen sie mit ihren Investitionen in Startups eine Rendite."

Die Reihung der Schlüsselwörter gibt mir zu denken

  1. Gemeinschaft von Gleichgesinnten
  2. Pioniergeist
  3. Innovation
  4. Erfolgsfall
  5. Rendite

Wie muss ich mir den typischen Anleger vorstellen?
Tamo Zwinge: Diese Frage hat uns auch interessiert, deshalb haben wir 2017 eine Erhebung dazu gemacht.
Der typische Crowdinvestor auf Companisto ist männlich, Ende vierzig, angestellt oder selbstständig, verfügt über ein hohes Einkommen und besitzt bereits Investmenterfahrung.
Laut unserer Investorenbefragung verfügen die meisten Investoren über ein jährliches Nettohaushaltseinkommen zwischen 50.000 und 120.000 Euro. Mehr als zwei Drittel der befragten Investoren gaben an, langjährig und regelmäßig zu investieren, vor allem in Aktien, Fonds und ETFs.

Ist Crowdfunding einer der letzten Männerspielplätze? An der Börse mit Stockpicking und Markttiming gescheitert. Jetzt soll die coole Crowd das Ego wieder aufrichten.
Tamo Zwinge: Diese Beschreibung ist mir deutlich zu stereotyp. Der Wunsch nach einem Investitionserfolg steht aber im Mittelpunkt. Viele unserer Investoren haben aber neben dem Businesscase durchaus weitere Motivationen.
Eine ganz wichtige Motivation ist der Wunsch, gute Ideen bereits früh zu unterstützen. Dafür treten wir selbst ja auch an. Um auf den Männerspielplatz zurückzukommen, tatsächlich dominieren Männer mit über 80 Prozent das Geschäft.
Wir freuen uns, dass wir immer mehr Frauen für Crowdinvesting begeistern können und das auch die Zahl der Gründerinnen zunimmt. Da ist aber noch Luft nach oben, vielleicht können wir hier ja noch einige von Companisto begeistern.

Wie viel Romantik ist eigentlich auf Seiten der Anleger dabei? Wollen die wirklich Rendite oder eher Sozialprestige? Dann hat man was zu erzählen beim Grillen.
Tamo Zwinge: Wie eben schon gesagt, Rendite ist unseren Investoren wichtig. Unser Angebot beinhaltet deshalb auch immer Aussagen zu Renditeerwartungen. Aber das ist anders als bei anderen Anlageformen nicht der einzige Grund.
Unsere Investorenbefragung hat ergeben, dass selbst bei Teilverlust ihres Kapitals, knapp ein Viertel der Investoren das Investment trotzdem als Teilerfolg betrachtet, wenn das Startup ein neues Produkt am Markt etablieren konnte. Sie nennen das Romantik, wir selbst betrachten es eher als Entscheidungen aus Überzeugung von der jeweiligen Idee.

Welche Summen werden investiert (pro Firma und in der Summe)?
Tamo Zwinge: Auf die totalen Summen sind wir ja bereits drauf eingegangen. Die individuellen Investments liegen zwischen 100 €, unserem Mindestbetrag, und 10.000 €, die in unserem Investitionsmodell den Höchstbetrag je Unternehmensinvestition bedeuten. Das mittlere Investment liegt bei rund 600 € pro Investor und Unternehmen.

Diversifikation: In wie viele Firmen investiert ein Anleger (von, bis und durchschnittlich)?
Tamo Zwinge: Unser Angebot ist selbst bereits Bestandteil von Diversifikationsstrategien. So nimmt Crowdinvesting bei unseren Investoren im Mittel einen Anteil von 16 Prozent der Gesamtinvestitionen ein. Durchschnittlich verteilt sich dieses Investment dann auf etwas mehr als drei bei uns finanzierte Startups.

Die Gründer

Aus welchen Gründen entscheiden sich Firmengründer für den Weg über Companisto? Welche Vorteile im Vergleich zum klassischen Weg Family & Friends, Angel, VC haben sie davon?
Tamo Zwinge: Zum einen sind die Marketing-Effekte für Unternehmen aus dem B2B-Bereich interessant, denn jeder Investor ist zugleich potenzieller Kunde und Markenbotschafter. Aber auch immer mehr B2C-Unternehmen werden bei uns finanziert. Wir können durch unsere Geschwindigkeit punkten, denn im Gegensatz zu einem VC brauchen wir nicht Monate für die Entscheidung. Im besten Fall vergehen bei uns nur rund 12 Wochen von Kontaktaufnahme bis zur Auszahlung der ersten Gelder.

Ich war nie Startup-Gründer, habe aber in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts als Produkt-Chef Yahoo! Deutschland aus dem Boden gestampft. Auch ohne die zusätzliche Verantwortung eines Gründers hatten wir alle Hände voll zu tun. Dazu noch irgendwelche Kleininvestoren die 500 € anlegen und sich aufführen wie Graf Koks vom Gaswerk transparent und zeitnah mit Infos zu versorgen? Nee, muss nich’!
Tamo Zwinge: Ein Vorteil von Crowdinvesting gegenüber VC-Finanzierungen ist, dass die Gründer bei uns niemanden haben, der ihnen ins operative Geschäft reinredet. Die Crowdinvestoren beteiligen sich über partiarische Darlehen. Diese sind zwar dem Eigenkapital ähnlich, jedoch nicht mit einem Mitspracherecht verbunden. Das hält den Cap Table für Gründer übersichtlich.
Die Crowdinvestoren werden dann von uns gepoolt, so dass sich das Unternehmen nicht mit Hunderten Investoren einzeln auseinandersetzen muss. Nur im Fall von Vertragsänderungen oder Kaufangeboten müssen die Crowdinvestoren befragt werden. Hierbei reicht jedoch der Mehrheitsentscheid aus. Die Abstimmungen organisieren wir über unsere Plattform. Also keine Gefahr für Gründer, sich Graf Koks vom Gaswerk ins Boot zu holen ;)

Gedanken vor dem Investment

Kuratierung: Wie wählt Companisto die Firmen aus, die auf die Plattform dürfen?
Tamo Zwinge: Bei der Auswahl der Startups setzen wir auf Klasse statt Masse. Unternehmen durchlaufen bei uns einen fest definierten Prozess. Von 100 Unternehmen, die gerne bei uns auf die Plattform wollen, schafft es am Ende meist nur eins.
Dazu müssen unsere Investmentmanager von der Idee überzeugt werden, die Zahlen plausibel sein und das Unternehmen wird einer Prüfung unterzogen. Dabei ziehen wir je nach Komplexität des Produkts auch einmal Experten aus unserem Netzwerk zu Rate.
Erst dann kommt es zu einem Vertragsabschluss. Tiefere Einblicke in den Auswahlprozess gibt unser Head of Investment in diesem Interview.

Welche Arten des Investments gibt es? Wie sieht das Vertragswerk hier aus?
Tamo Zwinge: Wir haben derzeit drei verschiedene Investment-Angebote. Bei allen wird über patriarchische Nachrangdarlehen investiert.
Zunächst gibt es die klassischen Startup-Beteiligungen, die immer noch die große Mehrheit der Angebote ausmachen. Sie sind mit einer Gewinn- und Exit-Beteiligung verknüpft sind. Sollte das Startup in Zukunft also Gewinne erwirtschaften oder verkauft werden, partizipieren die Investoren entsprechend ihrer Beteiligungshöhe daran. Die Mindestlaufzeit beträgt hierbei 8 Jahre. Bei den Gewinn- und Exit-Beteiligungen handelt es sich jedoch um Lifetime-Beteiligungen, so dass Investoren ein Leben lang von den Erlösen profitieren können, wenn sie dies wünschen.

Das zweite Modell ist das Venture Loan. Dabei handelt es sich um ein festverzinstes Darlehen für ein Wachstumsunternehmen. Das sind nach unserer Definition Unternehmen, die über einen längeren Zeitraum stabile Umsätze jenseits der 500.000 Euro pro Jahr aufweisen. Sie benötigen Kapital zur Expansion und bieten im Gegenzug eine jährliche Festverzinsung von 8 Prozent, die halbjährlich ausgezahlt wird. Die Laufzeit liegt hier nur bei 3-4 Jahren. Ein Beispiel hierfür wäre Sawade, die älteste Pralinenmanufaktur Berlins.

Das dritte Angebot ist das Impact Loan. Damit wollen wir Social Entrepreneure fördern, die ein gesellschaftliches Problem auf wirtschaftliche Weise lösen möchten. Impact Investing lautet hier das Schlüsselwort. Die Konditionen sind deckungsgleich mit dem Venture Loan, also 8 Prozent Festverzinsung und 3-4 Jahre Laufzeit.

Was das Vertragswerk betrifft: Unsere Verträge beschreiben dabei sehr präzise alle Rechte und Pflichten der Startups, aber auch der Investoren. Die Investoren haben so das Recht auf ein Reporting pro Quartal sowie aktualisierte Finanzdaten und den Jahresabschluss.
Dafür unterliegen sie aber auch der Verschwiegenheit über diese Unternehmensinterna. Insgesamt haben wir uns bemüht, die Verträge so auszugestalten, dass sie einer Eigenkapital-Beteiligung möglichst nahe kommen. Wir arbeiten ständig daran, das Vertragswerk weiterzuentwickeln, um Crowdinvesting für Investoren und Startups attraktiver zu gestalten.

Wie lange ist das Kapital gebunden? Gibt es einen Zweitmarkt, der für Liquidität sorgt?
Tamo Zwinge: Das Kapital ist vertraglich über 8 Jahre gebunden. Es gibt bisher keinen regulierten Zweitmarkt für diese Beteiligungen. Das hat vor allem juristische Hintergründe, denn anders als beispielsweise in Großbritannien, ist es in Deutschland sehr schwierig GmbH- und UG-Anteile zu handeln. Das ist vom Gesetzgeber nicht gewollt. Der will bei kleinen Unternehmen ein gewisses "Commitment" der Investoren sehen.

Bürokratische Hürde Kleinanlegerregelung

Schützt die Drosselung der Einzelinvestments auf maximal 10.000 Euro den Anleger oder schadet sie ihm? Ich sehe die folgenden Probleme:

Meine Renditechancen werden geschmälert. Nicht prozentual, aber absolut. 25% von 10.000 € sind nun mal nur halb so viel wie 25% von 20.000 €.
Tamo Zwinge: Grundsätzlich ist diese Betrachtung richtig. An unserem mittleren Investmentvolumen ist jedoch bereits erkennbar, dass sich diese Frage für die meisten unserer Investoren in dieser Form nicht stellt.
Es ist ein guter Kompromiss, wenn man sich an jungen, erfolgversprechenden Unternehmen beteiligen möchte, aber eben eher mit kleineren Beträgen agieren möchte. Wer mehr als 10.000 € investieren möchte, der kann dies bei uns über eine Investmentgesellschaft tun. Wir haben auch Angels unter unseren Investoren, die so größere Beträge in Startups investieren.

Wer zahlt, bestimmt die Musik. Wenn der Gesetzgeber mir nur Kleckerlesbeträge erlaubt, wird das nichts mit der Einflussnahme.
Tamo Zwinge: Wer wirklich Einfluss über das Unternehmen erlangen möchte, der ist mit Crowdinvesting an der falschen Stelle.
Sowohl bei der Höhe der Investments, als auch bei der Grundidee dieser Finanzierungsform. Da bieten sich andere Modelle, wie beispielsweise direkte Unternehmensbeteiligungen mehr an.
Die sind dann in der Regel allerdings auch deutlich teurer. Der Einfluss spiegelt sich eher im direkten Austausch mit den Gründern wieder. Diese sind offen für Feedback und wissen, dass unter unseren Investoren auch Leute mit viel Expertenwissen sind.

Sind das valide Punkte oder nur Hirngespinste eines Laien?
Tamo Zwinge: Wie gesagt, unsere Investoren haben meistens nicht die Übernahme von Kontrolle im Sinn. Denen geht es um Rendite und die Unterstützung guter Ideen. Dafür sind die Beträge etwas kleiner und eben für viel mehr Menschen realisierbar. Wer großes Business machen möchte, der wird sich vielleicht anderer Produkte bedienen und das ist völlig OK so.

Grundsätzliches Gemecker

Was unterscheidet eine VC-Finanzierung auf Companisto von einem Containerschifffonds? Beides mal ist es "dumb german money".

1. Keine Ahnung von Geschäftsmodell.
2. Zu wenig investiert um Einfluss nehmen zu können.
3. Zu weit stromab, um eine gute Rendite zu bekommen. Vorher nehmen sich schon alle anderen Ihren Teil.

Volle Beteiligung am Verlust, ausbaufähige Beteiligung am Gewinn. Vom Prinzip her ein asymmetrisches Modell, das den Investor benachteiligt.
Tamo Zwinge: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich ;) Zunächst mal: Unsere Investoren sind nicht die ahnungslosen Kleinanleger, als die sie oft in den Medien porträtiert werden.
Eine Umfrage unter unseren Investoren hat ergeben, dass die allermeisten über langjährige Investmenterfahrung verfügen und auch über ein hohes Einkommen. Sie können die Geschäftsmodelle der Startups oftmals sehr genau einschätzen und fühlen den Gründern auch kritisch auf den Zahn, wie sie an den Diskussionen der laufenden Finanzierungsrunden erkennen können.
Zum zweiten Punkt: Beim Crowdinvesting wird über Nachrangdarlehen investiert, die nicht mit einem Mitbestimmungsrecht verbunden sind. Aber dafür sind die Investoren ganz nah am Gründerteam dran und können in direkten Austausch treten.
Ihre Stimme wird tatsächlich gehört, was zum Beispiel bei Aktien eines großen Konzerns eher nicht der Fall ist. Da darf ich zwar auf der Gesellschafterversammlung abstimmen, bin aber meilenweit von der Unternehmensführung entfernt.
Und zum dritten Punkt: Durch die Ausgestaltung unserer Verträge sorgen wir dafür, dass die Companisten im Erlösfall nicht schlechter gestellt sind als andere Investoren. Im Gegenteil: Es gibt eine Erlöspräferenz, die vorsieht, dass die Companisten vom Gewinn vor Steuern und Dividenden ausgezahlt werden, also noch vor den Gesellschaftern des Unternehmens.

Aus meiner Historie heraus: Als erster Angestellter von Yahoo! Deutschland kenne ich einige aus dieser Zeit, die heute als Angels unterwegs sind. Keiner von denen würde via Crowd investieren.
Kann VC überhaupt ins Internet übertragen werden? Ist es nicht als People-Business immun gegen die Plattformisierung?
Wenn ich mich mit Angels unterhalte heißt es immer: Die reine Idee ist nicht viel wert. Ich investiere in Menschen. Und zwar in solche, die nicht aufgeben. Dazu muss man die Menschen aber persönlich kennenlernen. Über das Web geht das nicht.

Tamo Zwinge: Als wir die Idee zu Crowdinvesting hatten, sagten uns viele Leute: "Das funktioniert niemals. Leute investieren nicht übers Internet in Startups."
Wir haben in den letzten fünf Jahren gezeigt, dass es doch funktioniert. Allein im letzten Jahr haben Investoren über unsere Plattform mehr als 10 Millionen € in Startups und Wachstumsunternehmen investiert. Wir sehen uns dabei nicht als Konkurrenz zu klassischen VCs, sondern als Ergänzung im Bereich Frühphasen-Finanzierung.
Es stimmt grundsätzlich, dass im Venture Capital das Gründerteam eine große Rolle bei der Investitionsentscheidung spielt.
Deswegen schauen wir uns das Team ja auch im Vorfeld so genau an. Wir sind auch davon überzeugt, dass man große Teile des VC-Geschäfts mittels Technologie über das Internet abbilden kann.
Zunächst stellen sich die Gründer ausführlich in einem Video vor, dazu kommen Details zu ihren Werdegängen. Zusätzlich führen wir auch Live-Videokonferenzen mit Gründern und Investoren durch, wo sich beiden Seiten nochmal besser kennenlernen können.

Angels und VCs bringen Kontakte mit und helfen ihrem Startup nicht nur mit Geld, sondern auch mit ersten Kundenkontakten und Publicity über den Bekanntenkreis hinaus. Hat Companisto nicht einen strategischen Nachteil, denn mehr als Geld können die Gründer nicht erwarten?
Tamo Zwinge: Die Gründer können mehr als nur Geld von uns erwarten. Zum einen betreuen wir die Startups auch nach der Finanzierung weiter und helfen Ihnen beim Investor Relations Management.
Dazu kommt unser Companisto Family Programm, dass unseren Portfoliounternehmen Zugang zu unseren strategischen Partnern wie etwa Amazon Launch Pad und pwc ermöglicht.
Und schließlich verfügen auch wir über ein großes Netzwerk von Business Angels und VCs, von dem Gründer profitieren können, wenn es beispielsweise darum geht, große Anschlussfinanzierungen zu ermöglichen.

Nach der Investition

Wie wird dafür gesorgt, dass der Anteil der Crowd bei kommenden Finanzierungsrunden nicht bis auf fast Null verwässert wird? Die Crowd trägt schließlich das größte Risiko, indem sie ein Startup von Null auf Etwas finanziert. Die anderen Investoren haben dann den Vorteil, dass es schon eine kleine Historie gibt.
Tamo Zwinge: Diese Fälle haben wir in unseren Investorenverträgen klar geregelt. Dort ist eine Down-Round-Protection enthalten, die die Companisten zumindest im Falle einer Kapitalerhöhung zu einem niedrigeren Unternehmenswert vor einer Verwässerung ihrer Anteile schützt.
Einen Verwässerungsschutz bei regulären Kapitalerhöhungen gibt es dagegen nicht, da in der Regel dabei ja auch der Unternehmenswert steigt. Dafür erhalten unsere Investoren eine Erlös-Präferenz, die dafür sorgt, dass sie mit als erste von Gewinnausschüttungen profitieren, nämlich vom Gewinn vor Steuern und Dividenden.
Unsere Investoren sind entsprechend durch diese Vereinbarungen hervorragend aufgestellt. Abweichungen davon bedürfen einer Mehrheitsentscheidung. So gewährleisten wir, dass Änderungen nur da möglich sind, wo es nötig ist. Es gibt zugleich aber keine Automatismen, mit denen sich unsere Investoren automatisch schlechter stellen lassen.

Wie wird dafür gesorgt, dass die Crowd nicht einfach rausgemobbt wird wenn ein renommierter VC einsteigen will? Die unselige Geschichte Protonet und Y-Combinator plus Draper Associates gibt da zu denken. Wie oben angemerkt verhindert die Kleinanlegerregelung ja, dass einzelne ein Investment mit einem wirklichen Gewicht eingehen.
Tamo Zwinge: Auch hier können wir nur wieder auf unsere Verträge verweisen. Die Startups können den Companisten vorzeitige Ablöseangebote für ihre Anteile unterbreiten, diese bedürfen jedoch wieder einer Mehrheitsentscheidung. Es ist also nicht so einfach möglich, die Companisten "rauszumobben".
Wir kennen diese Bestrebungen im Markt und das wird heute leider oft von M&A-Abteilungen in Konzernen auf die Spitze getrieben.
Wir leben davon, dass Vertrauen zwischen Unternehmen und Investoren besteht. Daher liegt es nicht in unserem Interesse, hier Entwicklungen zuzulassen, die dieses Vertrauen nachhaltig stören. Deshalb geht bei uns viel Aufmerksamkeit in die Verträge, die dieses Vertrauen von vorn herein mit entsprechenden Regelungen unterlegen.

Pleite

Wie hoch ist die Pleitequote aktuell?
Tamo Zwinge: Bei 26 Prozent der Startups ist ein Ausfall eingetreten oder unmittelbar drohend (Stand: 31.12.2017). Das entspricht rund 19 Prozent Kapitalausfallquote. Damit liegen wir noch unter dem Erwartungshorizont professioneller VCs.

Was bedeutet das in absoluten Zahlen?
Tamo Zwinge: Insgesamt mussten von 78 erfolgreich finanzierten Startups 20 Insolvenz oder Liquidation anmelden.

Wie wurden die Insolvenzen abgewickelt? Gab es da noch eine Quote für die Crowd? Wie ist die Rangfolge beim Insolvenzverwalter?
Tamo Zwinge: Bei den Beteiligungen auf Companisto handelt es sich um partiarische Darlehen. Diese Darlehen sind mit einem Rangrücktritt verbunden. Das bedeutet, dass die Darlehensgeber ihre Ansprüche im Fall einer Insolvenz hinter vorrangige Gläubiger zurückstellen müssen.
Daher ist für Crowdinvestoren schon bei der Insolvenzeröffnung erfahrungsgemäß nicht mehr mit einer Rückzahlung ihres Darlehens zu rechnen.

Kann ich meine Verluste steuerlich geltend machen oder ist das Privatvergnügen wie bei P2P?
Tamo Zwinge: Verluste aus dem Crowdinvesting können steuerlich geltend gemacht werden. Das höchste deutsche Steuergericht, der Bundesfinanzhof (BFH) in München, urteilte kürzlich, dass Verluste aus privaten Darlehen mit anderen Kapitalerträgen verrechnet werden können (VIII R 13/15).
Nach unserem Rechtsverständnis gilt diese Regelung auch für unsere Investoren. Sie können also Verluste aus dem Crowdinvesting mit anderen Kapitalerträgen verrechnen.
Wir haben dazu einen Artikel auf unserer Investoren-Akademie, der erklärt, welche Dokumente man für eine steuerliche Anrechnung benötigt.

Rendite

Pleiten gehören zum Leben eines Wagniskapitalgebers dazu. Deshalb erwarten Profis - in Abhängigkeit der Risikoeinschätzung - bei VC-Investments eine Rendite zwischen 25% und 100% IRR (Internal Rate of Return).
Die Amateure, die 2011 in "Stromberg - Der Film" investierten gingen mit einer Rendite von rund 4% p.a. nach Hause und waren glücklich. Der Laie fühlt sich schon fürstlich belohnt, wenn seine Rendite den Tagesgeldzinssatz schlägt.
Welche Renditen erzielen die Anleger wirklich? Was waren die bis jetzt besten Exits? Worauf beziehen sich die x% Ausschüttung? Auf das was übrig bleibt wenn alle bezahlt sind oder bin ich schon früher dran?

Tamo Zwinge: Die Verzinsung der Venture Loans und Impact Loans liegt bei 8 Prozent. Die Startup-Beteiligungen sind mit 1 Prozent verzinst, aber hier wird die Rendite ohnehin über Gewinn- und Exit-Beteiligung erzielt.
Erfolgreiche Exits auf Companisto waren Doxter, 5Cups and some sugar und Foodist. Neben den Zinszahlungen kam es dabei zu beachtlichen Aufschlägen zwischen 45 und 100 Prozent.
Wir bitten um Verständnis, dass wir keine vertraglichen Details nennen können, da dies in den Verhandlungen zwischen den Startups und den Käufern ausgeschlossen wurde.

Zukunftsplanung

VC ist wie eine kleine Ehe. Die Mindestbeteilungsdauer beträgt laut Companisto-FAQs acht Jahre. Wer heute einsteigt bindet sich bis 2026. Companisto ist selbst noch ein Startup und wie bei jedem Startup sind zwei Dinge wichtig:

1. Das Produkt

Wie will Companisto das Modell Crowdinvesting in die Zukunft führen?
Tamo Zwinge: Wie andere Unternehmen auch, beobachten wir intensiv den Markt und arbeiten intensiv daran unser Geschäftsmodell zu erweitern. Es skaliert zum einen über die Menge der Unternehmen, die über unsere Plattform finanziert werden. Zum anderen sind die Investmentvolumen relevant. Daneben sind im Dienstleistungsbereich viele weitere Hebel vorhanden, die für uns umsatzrelevant werden können. Hier sind wir dabei erste Felder zu erschließen. Insgesamt haben wir eine positive Unternehmensentwicklung und können diese in den nächsten Jahren hoffentlich erfolgreich ausbauen.

2. Die Chefs

Aktuell halten die beiden Gründer 90% der Anteile. 2030 werden die beiden so zwischen 45 und 50 Jahre alt sein und Companisto ist dann volljährig. Wie sieht der Abnabelungsprozess aus? Ab wann ist Companisto auch ohne die Führungsspitze Rhotert & Zwinge überlebensfähig? Eine wichtige Frage, denn wenn ich mir ab heute über die nächsten 5 Jahre ein VC-Portfolio zusammenkaufe, bin ich bis 2031 gebunden. Wenn ich das Konzept Altersvorsorge ernst nehme, investiere ich von 2018 bis 2028, lasse es dann 10 Jahre liegen und baue dann wieder ab. Dann reden wir locker vom Jahr 2040.
Tamo Zwinge: Wir treiben seit einiger Zeit die Professionalisierung unseres Unternehmens voran. Das betrifft zum einen die Qualität der Mitarbeiter, aber auch Themen der Unternehmenskultur, des Marketings, des Marktscreenings und unserer Prozesse.
Bereits heute haben wir eine mittlere Managementebene installiert, die unser Unternehmen weiterentwickelt. Dadurch sind wir jetzt bereits relativ unabhängig von einzelnen Personen – auch, wenn natürlich jede einzelne einen großen Wert für das Unternehmen bedeutet. Companisto ist ein Herzensthema für uns, daher wollen wir das Unternehmen noch lange aktiv mitgestalten und am Wachstum arbeiten. Aus heutiger Sicht deutlich über das Jahr 2030 hinaus.

Und nun?

Jetzt sind Sie um 25.000 Zeichen schlauer. Wie geht’s jetzt weiter? Werden Sie im Hause Companisto Nachrang-Patriarch, gehen Sie als klassischer Angel in den Nahkampf oder bleiben sie als passive ETF-Lusche am Spielfeldrand sitzen?

Der Finanzwesir beim Kapital-Gipfel 2018 in München

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Jetzt im zweiten Jahr: Markus Jordan vom Das EXtra-Magazin veranstaltet den Kapital-Gipfel in München. Am 25. Mai findet im Haus der Bayerischen Wirtschaft der Kapital-Gipfel statt.

Wer trägt vor?

  1. Gerd Kommer. Jawohl, der Gerd Kommer. Also das neue Buch aus dem Schrank und dann nichts wie hin und signieren lassen.
  2. Mein geschätzter Kollege Daniel Korth, auch bekannt als Finanzrocker.
  3. Der Dividenden-Adlige: Blogger Christian W. Röhl.
  4. Prof. Dr. Stefan Mittnik ist Gründer und wissenschaftlicher Beirat von Scalable Capital.
  5. Jessica Schwarzer vom Handelsblatt.
  6. Richard Dittrich von der Börse Stuttgart.
  7. Jakob Penndorf, Experte für Geldanlage, Fonds und ETFs.
  8. Timo Baudzus und Mario Lochner von Mission Money moderieren die abschließende Podiumsdiskussion "Aktives versus Passives investieren".
  9. Ich

Das Motto der Veranstaltung: Private Geldanlage im Fokus

Die Agenda

  • ab 9:00 Uhr Einlass
  • 10:00 - 10:30 Uhr Begrüßung Markus Jordan
  • 10:30 - 11:00 Uhr Aktives Investieren mit passiven Produkten. Jakob Penndorf
  • 11:05 - 11:35 Uhr Komplexität im Depot – warum viel nicht viel hilft. Finanzwesir
  • 11:40 - 12:10 Uhr Zurück in die Zukunft: Erfolgreiche Anlagestrategie mit klarer Planungsbasis. Scalable Capital
  • 12:15 - 12.45 Uhr Gierig. Verliebt. Panisch. - Wie Anleger ihre Emotionen kontrollieren und Fehler vermeiden können. Jessica Schwarzer
  • 12:45 - 13:45 Uhr Mittagessen
  • 13:45 - 14:00 Uhr "Finanzielle Freiheit" – ein populäres Konzept mit vielen Fragezeichen. Dr. Gerd Kommer
  • 14:00 - 14:30 Uhr Investieren nach dem 4D-Prinzip: Demut, Diversifikation, Disziplin & Dividende. DividendenAdel
  • 14:35 - 15:05 Uhr Mit Humankapital ein Vermögen aufbauen FinanzRocker
  • 15:10 - 15:40 Uhr Frag Richy: Kryptohandel an der Börse…? Börse Stuttgart
  • 15:45 - 16:15 Uhr Kaffeepause
  • 16:15 - 16:45 Uhr n.n.
  • 16:50 - 17:30 Uhr Podiumsdiskussion Aktives vs. Passives investieren Mission Money
  • 17:30 - 17:45 Uhr Abschluss Markus Jordan
  • 17:45 - 19:00 Uhr Get together (Abends gibt es noch genügend Snacks inkl. Wein und Bier für jeden beim Get together)

Wo und wann?

Am Freitag, den 25. Mai 2018 im hbw ConferenceCenterm, Haus der Bayerischen Wirtschaft, Max-Joseph-Straße 5, 80333 München

Was kostet es?

Regulär 149 €. Aber wenn Sie "Finanzwesir" ins Feld Rabattcode eintippen, sinkt der Preis um 20% auf 119,20 €.

So kriegen Sie Ihren Rabatt.

  1. Auf die schnelle Tour: Einfach auf diesen Link klicken. Sie landen dann beim Ticket-Dienstleister Eventbrite und die 20% werden Ihnen gleich abgezogen.
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    So sieht der Zielbildschirm aus

  2. Sie wollen sich erst einmal auf der Web-Site umsehen.

Klicken Sie auf "Tickets" oder blättern Sie ganz nach unten. In drei Schritten geht’s dann zum Ticket.

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Warum ich mitmache

Weil ich letztes Jahr auch schon dabei war und mich das Konzept aus zwei Gründen überzeugt

  1. Die Referenten. Als Vortragender ist es natürlich immer schwierig, wenn man mit Worten wie "hochkarätig besetzt" um sich wirft. Aber ich glaube, dass Herr Jordan ein Programm zusammengestellt hat, das sein Geld wert ist. Ein ganzer Tag, zehn Referenten plus Mitagessen und Kaffepause und die Chance persönliche Fragen loszuwerden - für mich klingt das nach einer runden Sache.
  2. Weil Sie Geld bezahlen müssen. Ich habe keine Lust auf die Heizdecken-Nummer. Die Veranstaltung ist gratis und die Referenten preisen ihre Bücher, Seminare und Coachings an. Indirekte Monetarisierung - nein, danke. Dann lieber ein Abend mit Frau und Bier auf der Terrasse. Ein direktes "Geld gegen Ware" ist in meinen Augen viel ehrlicher. Sie zahlen und haben als Kunde einen Anspruch auf qualitativ hochwertige Informationen. Soo! muss Finanzwesir.

Ich würde mich freuen, Sie am 25. Mai in "Minga" begrüßen zu können.

Auf zum Gipfelsturm

20% Rabatt beim Kapital-Gipfel
Ihr Ticket sichern Sie sich hier.

Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 12 / 2018)

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In eigener Sache

Zu Gast beim Campusmarke-Podcast. Der Finanzwesir als Marke.

Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Das Must have der Woche

ETFs, wie werden sie gemacht? Von der Idee bis zum Listing, alles was so dazwischen gehört. Einmal die komplette Wertschöpfungskette.

Taktik

Warum ich die Finger von Immobilien-Crowdfunding, P2P-Krediten & Co. lasse. Warum lesenswert? Weil Wolfgang beruflich damit zu tun hat und deshalb als Privatmann Abstand nimmt.

ETF: Mehr Transparenz durch MiFID II.

Was unterscheidet ein gutes Investment von einem schlechten? Die Steuerersparnis.

Investieren lernen I 70-20-10, statt 90-60-90.

Investieren lernen II Warum Liquidität wichtiger ist, als die Frage 70-30 oder 50-20-30 oder gar 30-30-30-10.

Kryptowährungen und ICOs zwischen Wildnis und Zähmung.

Strategie

Sieben Thesen zur Zukunft des Asset Managements.

Sei kein Nachrichtenjunkie.

"In Wirklichkeit gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz Millionen von fleißigen, ehrlichen und positiven Menschen, die zusammen mit Dir den ganzen Tag daran arbeiten diese Länder nun noch besser zu machen."

Cash in de Täsch: 107 Euro sind im Geldbeutel.

Die Dritte Welt ist auch nicht mehr das, was sie mal war. Kann ich bestätigen. Das Internet in Laos und Marokko ist besser als in den Vororten von Hamburg.

Auf Englisch

Here’s a Counterintuitive Idea for Your Retirement.

Podcast: Aktienanalysen - Der Finanzwesir rockt, Folge 55

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Der Finanzrocker ist Unilever-Aktionär, deshalb schäumt er sich nach dem Aufstehen unter der Dusche mit dem "Cookie & Leather"-Duschgel von Axe ein. Nach dem Duschen beduftet er sich mit einem Deo von Rexona und putzt sich die Zähne mit Signal-Zahncreme.
Beim Frühstück surft er auf Facebook, stöbert bei Amazon oder schreibt eine E-Mail via Google Mail. Dann zieht seine Adidas-Turnschuhe an und fährt zur Arbeit.
Aber wie kommt der Rocker zu seinen Aktien? Kauft er einfach was er kennt und was ihm gefällt?
Mitnichten. Zwar schwört auch er auf Buffets

"Kaufe nur Aktien eines Unternehmens, dessen Produkte du auch verstehst."

Aber das Verständnis kann man sich ja auch aneignen. Der Finanzrocker nutzt dazu die Unternehmensanalyse, die Branchenanalyse und die Kennzahlenanalyse. Im Podcast erklärt er, wie der da genau vorgeht.
Seine Beispiele Chipotle Mexican Grill, Fuchs Petrolub und CVS Health. Der Finanzwesir schlägt den Kauf von Federal Mogul vor. Begründung: Cooler Name. Der Finanzrocker lehnt entrüstest ab und verweist auf die Analysen, die die Götter vor den Kauf gesetzt haben, denn

"Hast Du die Aktie nur aus einer Laune heraus gekauft oder aufgrund irgendeiner Empfehlung in einem Aktienforum oder Facebook, hast Du null Verständnis für den Wert und wirst es bei einer Korrektur verkaufen.
Finanzrocker

Wenn es um die Kennzahlenanalyse geht schaut der FInanzrocker besonders auf die Gewinnstabilität. Diese Kennzahl läuft zwischen minus und plus eins und zeigt an, wie sich der Gewinn in den letzten Jahren entwickelt hat. Dreht die Gewinnstabilität ins Minus heißt es aufpassen.

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Finanzbegriff der Woche

Die fundamentale Aktienanalyse. Die fundamentale Aktienanalyse greift auf makroökonomische und unternehmensspezifische Daten, wie zum Beispiel die Gewinn- und Verlustrechung oder die Bilanz zurück. Der Fundamentalanalyst geht im Wesentlichen davon aus, dass neben dem Börsenkurs einer Aktie ein durch Analyse ein feststellbarer Unternehmenswert existiert, der so genannte "innerer Wert" an den sich der Aktienkurs früher oder später anpasst.
Wenn der Aktienkurs unterhalb des inneren Wertes liegt ist Value angesagt und dann wird gekauft. Ist der Börsenwert höher als der innere Wert ist die Firma überbewertet und die Aktie wird verkauft.
Mit dem freiwerdenden Geld wird dann die nächste unterbewertete Aktie gekauft und so geht das dann immer fort.
Zumindest auf dem Papier.

Buchempfehlung des Finanzrockers

Unternehmensbewertung und Kennzahlenanalyse - Praxisnahe Einführung mit zahlreichen Fallbeispielen börsennotierter Unternehmen * von Nicolas Schmidtlin.
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Angaben gemäß §34b WpHG

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