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Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 27 / 2018)

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Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Faszinierend, wie Banken immer noch mit ihren Kunden umgehen: Warum ich eine ganz furchtbare Bankkundin bin.

Einflussreiche Großaktionäre und ihre Strategien

Große Analyse: Sind Deutschlands Banker zukunftsblind?

Die Jubiläumsfolge: 100 Folgen Finanzrocker-Podcast. Gratulation!

Regulierung: Die faustische Kraft, die stets das Gute will und doch das Böse schafft.

Yield On Cost: Mit Indizes zu zweistelligen Dividendenrenditen?


Podcast: Rendite und Inflation - Der Finanzwesir rockt, Folge 58

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Die Rendite gibt es, die Inflation nimmt es. Wir schauen uns dieses janusköpfige Pärchen in diesem Podcast genauer an.
1980
Der Banker sagt: "5% Zinsen! Aufs Sparbuch!"
Wir sagen: "Na und! 5,4% Inflation, schlechtes Geschäft"
Angepriesen wird immer die Bruttorendite. Brutto = Vor Inflation, Kosten und Steuern.
Uns als Anleger interessiert aber die Netto-Rendite. Der kaufkraftbereinigte Ertrag nach Steuern und Gebühren. Davon können wir uns etwas kaufen. Wie wird denn die Rendite berechnet?
Es gibt die wertgewichtete Rendite und die zeitgewichtete Rendite.

Zeitgewichtete Rendite

Die zeitgewichtete Rendite (TWROR) ist die Standardmethode von Investmentgesellschaften und professionellen Investoren denn sie ist unabhängig von Ein- und Auszahlungen. Das macht Anlageprodukte vergleichbar. Das heißt die Berechnung liefert genau die Rendite, die wir erzielt hätten, wenn wir all unser Geld bereits am Anfang der Zeitperiode in das Portfolio investiert hätten.

Wertgewichtete Rendite

Synonyme: kapitalgewichtete Rendite, geldgewichtete Rendite, interner Zinsfuß (IZ), Funktion XIRR in Excel oder Open Office Bei dieser Renditeberechnung werden Zu- und Abflüsse berücksichtigt. Deshalb ist es für uns Sparplaner die Renditeberechnung der Wahl.

Wichtig: Die richtige Rendite gibt es nicht. Die Antwort hängt davon ab, was genau gefragt ist.

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Links zum Thema der Woche

Finanzbegriff der Woche

Die Rendite.
Um die Rendite unterschiedlicher Anlagen vergleichbar zu machen, wird diese als Anteil des ursprünglichen Investments ausgedrückt. Im englischen muss man unterscheiden zwischen yield, das üblicherweise für feste Auszahlungen wie Dividenden und Zinsen genutzt wird. Der Begriff Return bezieht sich auf die Kursentwicklungen.
Die jährliche Rendite wird im englischen als annual yield bezeichnet. Zeitraum 1.1. - 31.12.

Buchempfehlung des Finanzrockers

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Maustüröffnertag bei der Börse Stuttgart

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Dramatis Personae

  1. Thomas, Börse Stuttgart. Gastgeber, Organisator und Initiator dieses Treffens.
  2. Richy, Rampensau & Erklärbär. Im Brotberuf: Chef der Kundenbetreuung der Börse Stuttgart. Außerdem Moderator beim FinCamp.
  3. Claudia (Börse Stuttgart): Hatte operativ alles im Griff. Was wäre ein Zellentreffen ohne Musik, Bier & Grill? Sie hat das alles organisiert.
  4. 65 Blogleser und Podcasthörer der Autonomen Finanzwesirzellen Karlsruhe, Stuttgart, Ludwigsburg und Freiburg. 65 haben sich angemeldet, 65 sind gekommen.
  5. 1 Finanzwesir

Erster Akt

Ein paar Häppchen, eine kurze Begrüßung und dann ab in den Handelssaal

Richy
Richy erklärt, was uns gleich im Handelssaal erwartet

Zweiter Akt

Richy und Thomas haben uns in drei Gruppen aufgeteilt. Einmal Aktien, zweimal Derivate. Ich habe mich einer der beiden Derivategruppen angeschlossen.

Börse Stuttgart
65 interessierte Finanzwesirleser fluten den Handelssaal

Grober Zeitplan von Thomas: "Ihr könnt so 15 Minuten mit den Händlern reden."
Aber liebe Leser, Ihr kennt ja Eure Neugierde. Wenn das Interesse erst einmal angefacht ist, gibt es kein Halten mehr. Ich denke, wir haben gut 30 Minuten im Handelssaal verbracht.
Alle Fragen wurden geduldig beantwortet. Ich für meinen Teil weiß jetzt, was da über die vier Monitore flimmert, die jeder Trader vor sich hat.
Wobei Trader sind das ja gar nicht mehr.
Die Börse bezeichnet dieses Menschen als Liquiditätsspender. Ihre Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass möglichst viele Transaktionen zustande kommen. Jeder Käufer soll einen Verkäufer finden und jeder Verkäufer einen Käufer. Und das Ganze zu einem fairen Preis.
Denn was nützt ein Handelsplatz, auf dem nicht gehandelt wird.
Wenn nötig, engagieren sich die Händler auch selbst. Sie kaufen, wenn kein anderer kaufen will. Wenn sich die Situation dann umdreht, verkaufen sie ihre Bestände wieder.
So kommt die Liquidität in den Markt.

Dritter Akt

Aus dem Handelssal ab in den fünften Stock. Dort liegen die Konferenzräume der Börse Stuttgart.
Frontalvorträge: Sinnlos.
Der Finanzwesir referiert über ETFs? Langweilig! Steht doch alles im Blog.
Deshalb haben wir - in Absprache mit Marc, Dummerchen und Stefan, den Zellenchefs - eine lustige Fragerunde veranstaltet.
Neben mir am Start:

  • Richy - hat alle Börsenfragen beantwortet
  • Unser "evil Sidekick", Prof. Dr. Holger Fink, jetzt HfWU Nürtingen, früher Goldman Sachs wusste so einiges über Derivate und listige Arbitrage-Strategien zu erzählen. War aber alles mehr so auf dem "Don’t do this at home"-Level.

Auch hier haben wir ordentlich überzogen, aber mein Motto ist ja: Keiner geht mit offenen Fragen nach Hause.

Holger Fink, Richy, Finanzwesir
Richy Dittrich, Prof. Dr. Holger Fink, ich

Vierter Akt

Bier, Musik und Grillen. Von diesem Teil gibt es zum Glück keine Fotos. Claudia von der Börse Stuttgart hat für uns alle dann noch ein sehr leckeres Grillevent organisiert. Dank des schönen Wetters konnten wir im Innenhof sitzen, Bier trinken und uns noch wirklich nett unterhalten. Die ersten sind so gegen 21:30 Uhr gegangen, so ab 22:30 bröckelte es immer mehr.
Thomas und ich haben uns gegen Mitternacht noch ein Fluchtbier gegönnt und haben dann zugesperrt.

Mein persönliches Fazit

Eine rundum gelungene Veranstaltung. Ich habe viel gelernt (auch als Finanzwesir bekommt man nicht alle naselang einen Derivate-Händler zu fassen) und wieder viele nette Leute getroffen.
Meine lieben Leser und Hörer: Ihr seid einfach die Besten. Das sind immer so entspannte Plauderabende!
An die Drei von der Börse Stuttgart: Vielen Dank für die Einblicke und die hervorragende Organisation.

Was sagt man so auf Twitter?

Tolles Lesertreffen-Event! Danke @boersestuttgart, @Finanzwesir, #RichardDittrich. War eine gelungene Veranstaltung 👍.
@RealDummerchen

"🤗 coole Veranstaltung und hab viel mitgenommen 👍👌👍
@Stefan__P__

Per Mail von den Stuttgartern

"Ich bin beeindruckt. Mit so einer Veranstaltung habe ich nicht gerechnet! Tolle Redner, interessante Menschen. Gutes Essen.
Danke!"

Bonus

Thomas, Richy und ich haben an diesem Tag noch ein Video gedreht.

Erst Schminken

Schminken
Zu Besuch in Richys Beauty-Studio

Dann der Dreh

Podcast: ESG und SRI, wie ethisch kann ein ETF nur sein? - Der Finanzwesir rockt, Folge 59

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Ethische ETFs sinnvoll oder eine Modeerscheinung? 78% aller Ethik-ETFs sind jünger als drei Jahre. Knapp 23% sind Frischlinge von 2018, also Mitte Juli 2018 gerade mal ein paar Monate alt.
Die Brot&Butter-ETFs sind gebührenmäßig ausgebrannt. 0,05% Gebühren für einem ETF auf den S&P 500 - das macht keinen Spaß. Smart Beta bringt noch ein bisschen mehr, gerät aber auch schon in die Kritik.
Jetzt also Ethik als Renditebringer?

Wie erkennt man einen Ethik-ETF?

Er führt die Abkürzungen ESG oder SRI in Namen. Dann basiert er auf einem Ethik-Index mit eigener Methodik. Oder er ist "ex irgendwas". Meist "ex controversial weapons", "ex tobacco", ex "alcohol, gambling, tobacco". Abgasarm heißt nicht "ex carbon", sondern "low carbon".
Das sind dann die normalen Indizes, aus denen die entsprechenden Sektoren gestrichen wurden.

ESG & SRI in Deutschland

  • In Deutschland sind aktuell 49 nachhaltige ETFs zum Vertrieb zugelassen
  • Alle Nachhaltigen vereinen rund 6,3 Milliarden Euro auf sich. Zum Vergleich: Nur der iShares Core World hat gut das Doppelte eingesammelt. Und es gibt noch 13 weitere World-ETFs, die in Deutschland zum Vertrieb zugelassen sind.
  • Die Kategorie ist - wie oben angesprochen - noch sehr jung. Das muss man berücksichtigen, wenn man sich die eingesammelten Summen anschaut.
  • Das Angebot ist schon sehr breit gefächert. Wer will kann sich ein Depot mit der Ethik-Variante der klassischen Indizes zusammenstellen.
  • Die ETFs sind nicht teuer. Sie gehören nicht zu den billigsten ETFs, können es aber preislich jederzeit mit mittelteuren Standard-ETFs aufnehmen.

Das Problem

Welche Ethik hätten Sie denn gerne? Der MSCI World soll durch einen ethischen Industrieländer-ETF ersetzt werden. Zur Auswahl stehen

  1. MSCI World ESG Leaders Low Carbon, ex Tobacco Involvment 5%
  2. MSCI World ex Controversial Weapons
  3. MSCI World Low Carbon Leaders
  4. MSCI World Select ESG Rating and Trend Leaders
  5. MSCI World SRI 5% Capped

Vergleichen wir mal den World SRI 5% Capped mit dem klassischen nicht ethischen World. Wir stellen fest: Microsoft und Intel sind ethisch, Apple, Facebook und Amazon aber nicht. Exxon ist eine unethische Ölgesellschaft, Total ist ethisch. Warum? Dazu müssen Sie das Kleingedruckte lesen.

So wird man ethisch

MSCI, Stoxx und anderen Indexanbieter geht es weniger um Ethik, sondern ums Risiko-Management. Früher gab man dem örtlichen Häuptling ein paar Frauen und Glasperlen. Dann konnte man in Ruhe das Land annektieren, die Leute abschlachten und mit dem Ausheben der Goldmine beginnen.
Das geht heute nicht mehr. Irgendeiner hat immer ein Handy dabei und stellt’s auf Twitter => Shitstorm.
Blöd gelaufen. Schlechtes Image für die Firma, teure Klagen, nervig.
Ein ESG- und SRI-Ratings bewertet die Risiken, die eine Firma im Bereich Umwelt und Soziales eingeht. Investoren schauen sich das dann an und sagen: "Ok, diese Mine liefert 5% mehr Rendite, als die Vergleichsgruppe. Aber sie pumpen das Zyanid auch einfach in den Fluss. Irgendwann werden Sie dafür zur Rechenschaft gezogen werden."
Dann wird kalkuliert, ob die 5% Renditeplus das Risiko abdecken oder nicht.

Wichtig: Da sitzen nicht drei Pfarrer und vier Gewerkschafter zusammen und diskutieren, was sie denn so als ethisch empfinden. MSCI, Stoxx und Konsorten ziehen das wie eine Geheimdienstaktion auf.
Ganz vorne sind die Datenstaubsauger, die vom obskuren Blog bis hin zum Qualitätsjournalismus alles sammeln, filtern und bewerten. Da hat sich ein ganzes Ökosystem an Zuträgern entwickelt.
Die verdichteten Infos werden dann herangezogen, um Punkte zu vergeben. Dabei gehen die Analysten sehr transparent vor. Es gibt 134 Fragestellungen (auch Indikatoren oder KPIs gennant), die sich zu drei Säulen gruppieren.

  • Die E-Säule berücksichtigt die Umwelthemen wie den Faktor "E.1.2.4 Oil Spill Reporting and Performance"
  • Die S-Säule enthält alle sozialen Indikatoren. Beispielsweise den Indikator: "S.3.1.3 Policy Statement on Data Privacy"
  • Die G-Säule kümmert sich um alle Governace-Themen. Hier finden Sie den Indikator: "G.1.4.3 Policy on Animal Testing"

Schlauberger sagen jetzt: Wie cool, damit hat Facebook ja schon die halbe Ethik-Miete drin. Die bohren auf dem Firmenparkplatz nicht nach Öl und auch wenn die klassische US-Cubicle-Landschaft nach schon sehr nach Käfighaltung aussieht: Tierversuche finden da trotzdem nicht statt. Dann kann Zuck ja mal bei S.3.1.3 in die Vollen gehen.
So schlau waren die Väter und Mütter der ESG-Richtlinie auch und haben deshalb Bewertungsfaktoren eingeführt. Exxon kann sich für nicht verschüttetes Öl ESG-Punkte anrechnen lassen, Facebook nicht.

Fazit

Wenn Ethik, dann die formale ESG-Ethik. Alles andere bringt das Manager-Risiko durch die Hintertür wieder hinein. Vollkommen unakzeptabel sind Kungelrunden verdienter Honoratioren.

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Links zum Thema der Woche

Finanzbegriffe der Woche

ESG ist die englische Abkürzung für „Environment Social Governance“, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung und Überwachung. Governance und Compliance gehören zum gleichen Begriffs-Cluster. In der wörtlichen Übersetzung heißt governance Herrschaft, Regierung.

SRI = Socially responsible investment, sozial verantwortungsbewusst Geld anlegen

Medienempfehlung des Finanzwesirs

Die folgenden Dokumente und Web-Sites sind alle auf Englisch. Wenn Sie echte Ethik und nicht nur Feigenblatt-Ethik im Depot haben wollen, bieten diese Texte einen guten Einstieg.

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Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 30 / 2018)

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Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 31 / 2018)

Podcast: Kryptowährungen, P2P-Kredite und Co. - Was bleibt vom Hype? - Der Finanzwesir rockt, Folge 60

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Am 11. Juli 2016 haben wir die Podcast-Folge 21 veröffentlicht. Thema: P2P-Kredite. Heute, gut zwei Jahre ziehen wir Bilanz. Welche der kühnen Behauptungen, die Daniel damals aufgestellt hat, sind eingetroffen, welche nicht?
Wo stehen wir jetzt im P2P-Bereich? Was ist von Bondora Go & Grow zu halten? Ist das wirklich "das neue Tagesgeld aus Estland"? Geringes Risiko, das mit 6,75% verzinst wird.
Das klingt gut. Daniel unserer tapferer Crashtest-Dummy hat sofort investiert und berichtet.

Im Kryptoteil unseres Podcasts stelle ich einen Haufen Fragen, die Daniel dann beantwortet. Wir besprechen ganz grundlegende Themen, damit der arme Finanzwesir als Teil der Generation 50+ auch mal was kapiert.
Also: Was ist überhaupt eine Kryptowährung, wie produziert man Bitocoin, Ripple und Co? Das ist dieses stromfressende Mining, das man nur wirtschaftlich betreiben kann, wenn einem ein isländischer Geysir zu Diensten ist.
Und natürlich: Was ist diese Blockchain, über die man jetzt so viel liest?
Letztlich interessiert mich natürlich: Wie verdient man da Geld? Auch darauf weiß Daniel eine Antwort.
Die ganzen Handelsplätze sind nicht immer transparent, oft langsam, alle im Ausland. Das macht die Handelei nicht einfacher.
Die Börse Stuttgart will mit der Bison-App diese Probleme lösen. Im Herbst 2018 soll es dann heißen:

"Kryptowährungen mit Bison kaufen und verkaufen – einfach, sicher und zuverlässig."

Wir sind gespannt. Womöglich zieht die Börse Frankfurt mit der Wapiti-App nach. Dann fehlt nur noch der Elch und alle Großhuftiere des nordamerikanischen Kontinents sind kryptomäßig vertreten.

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Links zum Thema der Woche

Vom Finanzrocker

Videoempfehlungen des Finanzrockers

Buchempfehlung des Finanzwesirs

Steuertsunami Bitcoin: Erstaunliche Erkenntnisse zu allem, was man zu Kryptowährungen und Steuern jetzt unbedingt wissen muss* von Prof. Dr. Joerg Andres und Michael Huss.
STEUERTSUNAMI BITCOIN: Erstaunliche Erkenntnisse zu allem, was man zu Kryptowährungen und Steuern jetzt unbedingt wissen muss

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Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 32 / 2018)

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Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 33 / 2018)

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Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Minimalismus in der Finanzglück-Familie.

Luft anhalten - oder rechtzeitig genug Geld haben.

Banal, wird aber leider oft vergessen: Vor dem Erfolg muss man eine Entscheidung treffen.

Ist Erbe eine Last?

Freud und Leid nah beieinander: Interview eines Immobilienbesitzers.

Für Einkommensinvestoren Cashtest – Brookfield Renewable Partners. Den Autor Luis Pazos erleben Sie live auf dem FinCamp.

Aktien? Langfristig!? Steuerfrei?!?

Bankdienstleistungen sind zu einem Hygienefaktor bei Kreditinstituten verkommen. Was tun?

Umweltschutz: Die CO2-Theorie ist nur geniale Propaganda.

Auf englisch

Your FIRE obsession may be a symptom of stress.

Podcast: Multi-Asset-ETFs - Der Finanzwesir rockt, Folge 61

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  • 70 % Industrieländer und 30 % Schwellenländer oder doch lieber mit vier ETFs die Regionen Nordamerika, Europa, Pazifik und die Schwellenländer abdecken?
  • Nordamerika: Kann ich Kanada vernachlässigen und das mit dem S&P 500 erledigen oder sollte ich besser in einen echten Nordamerika-Index investieren?
  • Was ist mit Rohstoffen? Wie kriege ich die am besten ins Depot?
  • Und was ist mit Anleihen? Brauche ich die nicht auch? Nur deutsche Staatsanleihen oder auch venezolanische?

Es dauert, bis ein Portfolio steht. Und wenn man gerade denkt: "Ich hab’s!", kommt Fidelity daher und verkündet:"Bei uns gibt’s den Null-Euro-ETF!". Jetzt wieder alles umwerfen oder zumindest einen Teilaustausch wagen? Was tun?

"Nein", sagt da der Multi-Asset-ETF, "gib mir Dein Geld, ich verteile es auf die einzelnen Anlageklassen und kümmere mich um alles."
Aber wir autorisieren den Sparplan nicht sofort. Wir sind misstrauisch. Es gibt echte Multi-Asset-ETFs und Hütchenspieler-ETFs.
Die Hütchenspieler-ETFs sind auf den Hund gekommene Dachfonds.

Dachfonds = Dachfonds-Manager mixt Fonds zusammen und nimmt dafür 2%. Jeder der zusammengemixten Manager will auch noch mal 2%. Macht 4% und das wird - zum Glück - langsam unverkäuflich.
Was tun?
Die aktiven Zwei-Prozenter rauswerfen und durch ETFs ersetzen. Das drückt die Kosten um 1,8%. Damit ist der Dachfonds preislich zwar noch nicht wirklich konkurrenzfähig aber man kriegt wenigstens nicht sofort Schnappatmung.
Aber die Dachfonds sind trotzdem nutzlos, denn als Indexer vermeiden wir das Manager-Risiko. Wir arbeiten mit einem klaren Regelwerk.
Das Produktversprechen der Dachfonds: Genialer Fonds-Manager bringt die Überrendite. Für uns ist es unerhelblich ob der nun mit aktiven Fonds oder ETFs jongliert. Das wollen wir nicht.

Zwischenfazit

Wir suchen ein Investment-Vehikel, dass die folgenden Kriterien erfüllt

  1. Günstig. Der Maßstab hier ist Selbermachen. Als ETF-Heimwerker kommen wir mit einer Kostenquote von unter 0,2% ans Ziel. Aktien-ETFs gibt es ab einer TER von 0,05%, Anleihen-ETFs ab 0,07%.
  2. Verfügt über eine transparente, stabile strategische Asset-Allokation. Stabil bedeutet: regelmäßiges Rebalancing.
  3. Breit diversifiziert.
  4. Verfügbar. Otto Normalanleger muss das Produkt bei einem Feld, Wald & Wiesen-Broker kaufen können. Keine hohen Mindesteinzahlungen, keine speziellen Vertriebskanäle.

Diese Bedingungen erfüllen nur ganz wenige Produkte

  • Die drei Comstage Vermögensstrategie ETFs
  • Der ARERO
  • Die beiden db-x trackers-ETF "Portfolio" und "Portfolio Income"

Diese Produkte besprechen wir im Podcast.

Fazit

Selbermachen ist kostenmäßig nicht zuschlagen. Eine Kostenquote von 0,2% ist die Messlatte.

  • Der billigste Multi-Asset-Fonds (Comstage defensiv ist mit einer TER von 0,44% mehr als doppelt so teuer.
  • Der teuerste Multi-Asset-ETF ist der dbx-trackers portfolio mit einer Kostenquote von 0,7% ist dreieinhalb mal so teuer.

Man wundert sich, warum manche der Multi-Asset-ETFs so multi sind.
Die defensive Inkarnation des Comstage Vermögensstrategie ETFs hat 12 ETFs am Start. Muss das wirklich sein? Die 8% für Deutschland werden noch einmal halbiert. 4% für den DAX, 4% für den MDAX.
Für mich ist das ein bisschen Obama. "Because we can" - wir als Instis handeln praktisch zu Null Prozent. Deshalb rebalancen wir auch einstellige Prozente. Ätsch!
Sieht außerdem kompetent aus. Wer kauft schon einen Multi-Asset-ETF, der nur aus drei Positionen besteht:

  1. Aktien: FTSE All World oder ACWI
  2. Anleihen: Barclays Euro Aggregate Bond
  3. Rohstoffe: Bloomberg Commodity Index

Das sagt jeder: "Dafür zahl ich nicht. Das mache ich selbst."

Das Problem: Jeder hat ein großes Mundwerk, macht’s dann aber doch nicht oder verheddert sich in den Nachkommastellen und kriegt nichts auf die Reihe.
Mir persönlich ist jemand lieber, der heute mit einem Multi-Asset-Fonds anfängt als jemand, der in sechs Monaten immer noch nicht die optimale Assetallokation gefunden hat.

Meine Meinung: Ein regelbasierter Multi-Asset-ETF liefert zu einem vernünftigen Preis ein breit diversifiziertes Portfolio und steht damit zwischen Selbermachen und Robo-Advisor.

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Links zum Thema der Woche

Finanzbegriff der Woche

Indexing als Fundament der Geldanlage. Viel zu schnell kommt die Frage nach dem richtigen, dem besten ETF. Dabei sind ETFs nur austauschbare Vehikel.
Was bedeutet Indexing?

  1. Ausschalten des Management-Risikos
  2. Verzicht auf Markttiming und Stockpicking
  3. Regelbasiertes Kaufen des ganzen Marktes

Was ist "der ganze Markt?" Das hängt von der Definition ab.

  • Der Markt kann die Welt sein, nur die Industrieländer, nur die Schwellenländer, nur Deutschland.
  • Der Markt kann über die Anlageklasse definiert werden: Aktien, Anleihen, Rohstoffe.
  • Innerhalb der Anlageklassen kann ebenfalls variiert werden
    • Aktien: Nur Large und Mid Caps oder auch Small Caps
    • Anleihen: Investmentgrade versus Junk-Bonds
    • Rohstoffe: Alle Rohstoffe, nur Metalle, nur Gas & Öl, nur Agrar…

Diese Kombination kann beliebig breit (alle Firmen, alle Länder, alle Größen) oder beliebig schmal sein wie der legendäre Burmesische Wasserbüffelindex (kleines Land & Sektorwette).
Indexing kann so schmal werden, dass die Unterschiede zur Anlage in Aktien verschwimmen.
Aber es bleibt trotzdem im Kern beim regelbasierten Anlegen!

Buchempfehlung des Finanzwesirs

The Index Revolution: Why Investors Should Join It Now* von Charles D. Ellis. Mit einem Vorwort von Burton G. Malkiel
The Index Revolution: Why Investors Should Join It Now

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Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 34 / 2018)

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Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Zeit für REIT. Deutsche Konsum.

Wirecard oder die Misere deutscher Technologie-Aktien.

Wie ich AT&T 13 Prozent unter dem Marktwert kaufte.

Deshalb Indexing. Warnsignale sind dann egal.

Das Börsenblatt für die gebildeten Stände: Alkibiades in Washington.

Vorsorgevollmacht – Warum jeder eine haben sollte.

Nein, nicht jeder ist seines Glückes eigener Schmied.

FinCamp

FinCamp 2018 - ungeschminkte Ehrlichkeit für eine realistische Geldanlage. 12 Experten investieren ihr eigenes Geld und zeigen Ihnen was geht und was nicht. Ich möchte Ihnen hier vier meiner Mitstreiter für mehr finanzielle Bildung vorstellen:

Lars Wrobbel (kommt auf’s FinCamp) Wie ich heute 10.000 EUR in P2P Kredite investieren würde.

Alex "Dividenden" Fischer (auch ein FinCamp-Experte): Wie ich den Ertrag aus meinem Vermögen optimieren kann.

Ebenfalls auf dem FinCamp: Gerd Kommer und der Frugalist. Ist Rente mit 40 möglich oder nur eine Illusion?

Auf englisch

Als Abschluß der Klimadebatte von letzter Woche.

Ray Dalios "Principles For Success"

"Sage nicht "Ich habe recht", sondern forsche: "Wie kann ich sicher sein, dass ich recht habe."
Ray Dalio

Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 35 / 2018)

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In eigener Sache

Heute (31.8.2018) um Mitternacht endet die Early-Bird-Phase des FinCamps. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Am Mittwoch haben wir auf der großen Referenten-Konferenz den ganzen Tag durchgesprochen.
Henrik und ich sind beeindruckt, was die drei Panel-Teams (Mindset, Dividendenstrategie und P2P/Crowdinvesting) gerade planen.
Aber auch auf die Vorträge der die beiden Doktores bin ich gespannt. Crypto-Doc Ronald Kandelhard erklärt uns, wie das so läuft mit Bitcoin & Co.
Dr. Kommer muss hier ja nicht weiter vorgestellt werden. Er wird auf dem FinCamp mit etlichen Maklermythen aufräumen und das Thema "Kaufen oder mieten" gewohnt sachkundig beleuchten.
Aufgerafft und mitgemacht! Alle Details und Tickes hier.

Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

BaFin-Broschüre: Geldanlage - Wie Sie unseriöse Anbieter erkennen.

Welche Auswirkungen hat die DAX-Neuordnung für ETF-Anleger?

Hinter den Kulissen des Private Banking.

Rezension: Der Finanz-Code.

Börse ist langweilig - sagt ein Trader.

Plattformen der Superlative.

Freiwillige Renteneinzahlungen für lupenreine Kapitalisten.

Berufsunfähigkeitsversicherung Test 2018: „Finanztest“ & die jungen Leute.

"German Angst": Mehr Mut zum Risiko

Von nichts kommt nichts: Mein Weg in die Selbständigkeit: Nach 5 Jahren endlich profitabel – Eine Geschichte von Höhen und Tiefen.

Wie weit bist Du auf Deinem Weg zur finanziellen Freiheit?

Der September-Plan: Die Geldbörse bleibt zu!

EZB schafft Rahmen für IT-Sicherheitschecks.

Und ewig stirbt der Eisbär.

Auf englisch

Welcher Risiko-Typ sind Sie: Eher konvergent oder doch lieber divergent?

Podcast: Geldschöpfung - Der Finanzwesir rockt, Folge 62

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Geldschöpfung, wie funktioniert sie und welche Probleme gibt es?
In dieser Podcastfolge gehen wir der Frage nach: Wo kommt das Geld her? Klar, die Zentralbanken drucken es. Aber das ist nur ein kleiner Teil der Geldmenge. Das meiste Geld ist sogenanntes Buch- oder Giralgeld. Es ist unsichtbar und wird im Kreislauf von Konto zu Konto weitergegeben. Das Zentralbankgeld - auch als Fiatgeld = Geld ohne inneren Wert bezeichnet - ist die Bezeichnung für das von Zentralbanken geschaffene Geld. Es setzt sich aus dem vollständigen Bestand der umlaufenden Banknoten sowie dem Sichtguthaben der Banken bei den Notenbanken zusammen.

Das Gegenteil von Fiatgeld ist Warengeld. Warengeld, das waren die Pelze, mit denen die Indianer Branntwein erwarben oder die US-amerikanischen Luckies, mit denen man 1945 in Deutschland auf dem Schwarzmark fast alles bekam. Auch Gold und Silber haben neben dem äußeren Tauschwert einen inneren Wert und sind deshalb Warengeld.

Zurück zum Zentralbankgeld.
Das Zentralbankgeld setzt sich aus drei Geldmengen zusammen

  1. Eng gefasste Geldmenge M1: Bargeld plus Sichteinlagen. Sichteinlagen = Girokonto und Tagesgeld. Sichteinlagen können täglich abgehoben werden. Abheben = Umwandlung in Bargeld.
  2. Mittlere Geldmenge M2: M1 plus Termineinlagen mit einer Laufzeit bis zu zwei Jahren und Spareinlagen mit einer Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten.
  3. Weit abgegrenzte Geldmenge M3: M1 plus M2 plus Geldmarktfondsanteile, Geldmarktpapiere, Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit bis zu zwei Jahren und Beträge aus Wertpapierleihe.
Geldmenge April 2018 Januar 2002 (Euro als Bargeld) Steigerung
M1 7.874 1.983 397%
M2 11.304 4.138 273%
M3 11.972 4.715 254%

Alle Zahlen in in Milliarden Euro.

Wie geht das denn jetzt nun mit diesem "Geld aus dem Nichts"?

Eine Bank hat kein Geld, will aber Kredite vergeben. Was tun?
Die Bank schaut in ihren Tresoren nach und findet dort eine Bundesanleihe. Coupon 2,500%, Laufzeit bis 04.07.2044, WKN: 113548 / ISIN: DE0001135481. Ein Check bei der EZB ergibt: Diese Anleihe ist eine notenbankfähige Sicherheit.
Was tut die Bank? Sie zwackt 100 € von der Anleihe ab und begibt sich anschließend nach Frankfurt am Main. Von der Hanauer Landstraße geht es in in die Sonnemanstraße. Rechter Hand die Filiale 503 der Deutschen Post, links der ERZB-Turm. Die Bank geht nach links, am Pförtner vorbei, legt ihre 100 €-Anleihe als Sicherheit auf den Tresen und geht mit 10.000 € wieder raus. Einziger Unterschied zu Pfandkredit Johannsen: Wenn man da mit 100 € kommt, geht man mit 10 €.
Das ist die sogenannte Mindestreserve. Seit 2012 gilt in Deutschland: 1% der Kreditsumme muss bei der Zentralbank hinterlegt werden.
Die zweite Bedingung: Die Bank muss alle Kredite entsprechend mit Eigenmitteln unterlegen. Die Eigenkapitalquote darf deshalb 8% nicht unterschreiten.
In unserem Beispiel bedeutet das: Zusätzlich zur Mindestreserve von 100 € müssen noch Bundesanleihen im Wert 800 € in den Tresoren der Bank lagern. Aus 900 € Eigenkapital macht die Bank einen 10.000 €-Kredit.
Wie geht es jetzt weiter mit den 10.000 €, die die Bank aus Frankfurt mitgebracht hat?
Die landen auf dem Girokonto des örtlichen Edeka-Händlers. Der kauft dafür schicke neue Regale und eine neue Kühltheke.
Der Umbau hat sich gelohnt, der Laden brummt. Die Kunden kaufen mit Kredit- oder EC-Karte Waren im Wert von 10.000 € ein.
Nun kann der Edeka-Händler den Kredit zurück zahlen. Er überweist 10.000 € an die Bank.
Der elektronische Überweisungskreislauf schließt sich. Das Giralgeld wird wieder vernichtet.

PS: Natürlich reicht die Bank nicht 100 € bei der Zentralbank ein, sondern 100.000 € und kann dann 10.000.000 Euro an Krediten vergeben.

Die Probleme mit der Geldschöpfung

Es gibt mehrere Möglichkeiten, das neu geschöpfte Geld zu verwenden:

  1. Entweder es wird in der Realwirtschaft verwendet, wenn Unternehmen damit beispielsweise ihre Investitionen finanzieren. Das führt dann zu Wirtschaftswachstum. 2.Oder es wird verwendet, um bereits bestehende Güter oder Dienstleistungen zu kaufen – dann ist das Resultat Inflation.
  2. Die dritte Variante aber gewinnt immer mehr an Bedeutung: Das Geld wird auf dem Finanzmarkt oder dem Immobilienmarkt ausgegeben und bildet so den Nährboden für neue Spekulationsblasen.

Weil die Geldmenge in den letzten Jahrzehnten rund viermal schneller gewachsen ist als das Bruttosozialprodukt, wanderte das Geld bevorzugt in die Finanzwirtschaft und erzeugte dort Blasen und andere Verwerfungen. Dabei handelt es sich nicht um Geld im rechtlichen Sinn, sondern nur um einen Anspruch darauf, den die Banken auf Wunsch erfüllen müssen – aber insgesamt nicht erfüllen können.

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Finanzbegriff der Woche

Basel III - für mehr Eigenkapital in der Bank. Auch Banken brauchen Eigenkapital, sonst werden sie in der nächsten Krise wieder notleidend und müssen vom Steuerzahler gerettet werden. Deshalb hat der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel im Dezember 2010, nach Billigung durch die G20 im November 2010, Empfehlungen für Eigenkapital- und Liquiditätsregeln für Kreditinstitute abgegeben. Diese Empfehlungen werden Basel III genannt. Banken müssen 8% Eigenkapital besitzen. Nur um die 8% mal in Relation zu setzen:

  • Sie haben 8% Eigenkapitel und wollen dann einen Immo-Kredit? Das sieht die Bank kritisch.
  • Benjamin Graham (Vater des Value Investings) war der Meinung: Ein Unternehmen muss mindestens eine Eigenkapitalquote von 50% besitzen.
  • Aus der Sicht heutiger Value-Inverstoren ist eine Eigenkapitalquote von mehr als 30% ausreichend.
  • Laut Statistia liegt die durchschnittliche Eigenkapitalquoten von mittelständischen Unternehmen in Deutschland 2016 zwischen 22,5 und knapp 34 Prozent.

Wenn man sich die 8% Eigenkapital einmal genau anschaut, stellt man fest:

  • 4,5% sind hartes Kernkapital, das ist das "echte Eigenkapital". Die eignen Aktien und Rücklagen aus einbehaltenen Gewinnen
  • 1,5% sind weiches Kernkapital, das sind die stillen Einlagen und Anleihen der Banken. Zum Beispiel die hier: Deutsche Bank-Anleihe: 6,150% WKN: 393349 / ISIN: DE0003933495.
  • 2% ist Ergänzungskapital - hier finden sich Genussrechte und langfristige, nachrangige Verbindlichkeiten. Ein Vertreter dieser Gattung ist der Commerzbank AG Inh.Genussschein 05/31.12.2020, WKN A0D4TQ | ISIN DE000A0D4TQ9. Als Genussrechte werden Wertpapiere bezeichnet, die eine Mischung aus Eigen- und Fremdkapital darstellen. Diese Produkte sind Zwitter aus Aktie und Anleihe.

Medienempfehlungen des Finanzrockers

Deutschlandfunk: Wirtschaft verstehen

Tag auf Tag im Hamsterrad: Geldsystem verstehen - Wie das Geld- und Wirtschaftssystem funktioniert und uns zu Hamstern macht* von Christopher Klein und Jens Helbig.

Tag auf Tag im Hamsterrad: Geldsystem verstehen - Wie das Geld- und Wirtschaftssystem funktioniert und uns zu Hamstern macht

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Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 36 / 2018)

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Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Warum investieren wir? In jeder großen, reichen Familie, welche es heute gibt, hat irgendwann einmal ein Mann oder eine Frau angefangen. Vielleicht sind wir das für unsere Familien.

Der Preiskampf in der Fondsbranche ist unerbittlich.

Nachhaltig investieren – wie fange ich das an?

Wie viel CO2 kaufe ich denn?

Ein Paar wird zur Familie - Ausgaben und Einahmen laufen aus dem Ruder.

Frauen-Finanzbildung – sinnvolle Notwendigkeit oder verkappter Sexismus?

Buy and Hold bis in alle Ewigkeit?

So sieht er aus, der Vermieter-Alltag.

Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 37 / 2018)

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We are Motörhead and we play Rock'n' Roll

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Soweit die Zusammenfassung des FinCamp 2018.

Stimmung, Essen und Referenten gut.

"Es war mir Ehre und Vergnügen zugleich, mit meinem Wissen zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen zu haben. Ich muss zugeben, ich bin immer noch ein Stück weit beeindruckt von der Atmosphäre und den Reaktionen des Publikums." Hochdividenden-Blogger Luis Pazos

"Danke Henrik und Albert für die Top-Organisation. War eine mega Veranstaltung, zumindest für mich von der Bühne aus." Richard Dittrich, Moderator des Ganzen

Was hat mir am besten gefallen?

  1. Die Organistation durch Henrik und das Ops-Team um Caro. Das bisschen Haushalt macht sich nicht von alleine. Kein Referent kann einen gescheiten Vortrag abliefern, wenn die Soundanlage jault und pfeift wie weiland Jimmy Hendrix.
  2. Richard Dittrich. Als Moderator angeworben, wurde er zum Choreographen der Show der genau wusste, wann er wortgewaltig einsteigen musste und wann er den Referenten Raum geben musste. Findet man selten.

Caro und das Ops-Team
Caro und ihr Team vor dem Hospi-Desk. So nennen die Profis die Registratur. Hab’ ich gelernt. Hier gab’s die Namenskärtchen. Was man nicht sieht: Die Punktestation, die Technikecke (eineinhalb Meter Mischpult, Licht und Krams, unglaublich)

Finanzwesir
Nicht Wacken, aber schon eine Bühne, die ihren Namen verdient und auf der man herum sausen kann. Die Bestuhlung nennt man parlamentarisch. Hab’ ich auch gelernt. War jedenfalls gut voll. Knapp 150 Besucher sind "volle Hütte". Seht Ihr rechts hinten die Pinnwand? Da haben die 150 laufend ihre Fragen angepinnt. Richy hat sie abgenommen und live in die Panels eingespeist.

Mindset
Das Mindset-Panel bei der Arbeit: "Taugt die Geisteshaltung nichts, brauchste gar nicht erst anfangen mit dem Investieren". Von links nach rechts: Die Geldfrau Dani Parthum, der frugale Oliver, Marielle, Fachfrau für Geld & Beziehungen und Richy. Das war unser Diversity-Panel, denn beim Mindset gilt: Man beleuchte die Situation aus möglichst vielen Blickwinkeln. Und unter Flutlicht.

Crowdinvesting
Crowdinversting und P2P? Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domit! Wirklich? Der kritisch anlegende Stefan, P2P-Mogul Lars (hat 17 Plattformen am Start) und der Finanzrocker zeigen ihre Rendite-Täfelchen her. Da geht was. Bei diesem Panel habe auch ich eine Menge gelernt. Danke Jungs.

Pausenschnack
Die Pausen: Das Beste am FinCamp! Lecker Essen und "Ich hätte da mal eine Frage." Wer hätte gedacht, dass "Finanz-Nerds" so kommunikativ sein können.

Dividendenpanel
Die drei Dividenden-Musketiere: Alex, der Dividenden-Fischer, Christian, der Dividenden-Adlige und Luis unser Mr. Hochdividende. Alle drei sagen: Dividende diszipliniert das Management und gehört in die Hände des Anlegers. Ein wunderbares Panel quer zur üblichen Kursgewinne-Philosophie.

Bitcoin
Der Bitcoin und sein Prophet: Ronald hat uns erklärt, warum Krypto viel, viel mehr ist als nur Bitcoin. Die Blockchain wird die Juristen dahin befördern, wo die Finanzer schon sind. In eine tiefe Grube, wo das Vorlesen von Verträgen nicht mehr durch eine Gebührenordnung vergoldet wird. Der politischste Vortrag des FinCamps.

Mieten oder kaufen
Gerd Kommer - The destroyer of dreams. Wenn Mathematik auf Immo-Mythen prallt, zerschellt der Mythos. Niemand erledigt dieses Geschäft nüchterner als der Doc. Aber das FinCamp ist kein Ponyhof, sondern Skin in the Game.

All Star Panel
17:45 Uhr: Richy räumt die Pinwand (rechts zwischen ihm und mir) und das All-Star-Panel beantwortet die letzten Fragen.

Henrik
Ein langer Tag geht langsam zu Ende. Henrik verabschiedet die Besucher. Das grüne Würfelding rechts neben ihm ist übrigens das Wurfmikro. Damit hat Richy die langen Pässe in den Zuschauerraum geschlagen. Einfach ins Publikum damit und schon kann die Saalfrage gestellt werden.

Ende FinCamp
Einmal winken für Paul, den Fotografen. Vielen Dank noch einmal an Euch im Publikum. Natürlich waren wir nervös. Aber nachdem ich beim Einlass so viele Hände geschüttelt habe und "positive Vibrations" getankt habe, war das Lampenfieber fast weg. Danke dafür! Ihr habt das FinCamp erst möglich gemacht.

Das VIP-Dinner

Vom dreistündigen VIP-Dinner gibt es keine Fotos. Muss ja nicht alles ins Neuland.

Die Vorträge

Wird es ein FinCamp2019 geben?

Schau’n mer mal.
Wird es Videomitschnitte geben? Nein. Woodstock-Atmosphäre gibt es nur live. Wer dabei war, hat den Spaß. Der Rest: Gorbatschow.
Aber die Monetarisierung? Scheiß auf die Monetarisierung. We are Motörhead and we play Rock’n’ Roll!
Wird es mehr Fotos geben. Klar, Daniels und mein Panel zum Thema Asset Allokation fehlt ja noch und Paul hat bestimmt noch die eine oder andere Perle im Fundus (1.600 Bilder hat er gemacht).

Das haben die anderen diese Woche geschrieben (KW 38 / 2018)

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Diese Artikel sind mir in dieser Woche in der deutschsprachigen Finanzblogosphäre aufgefallen.

Anlegen in der Praxis

Das ETF-Depot ist eingerichtet. Was nun?

Die konservative Investment-Formel.

"Regelmäßiges Einkommen mit Hochdividendenwerten" – Interview mit Luis Pazos.

Interview: Heiko – Finanzielle Freiheit mit Immobilien.

Na ja, Bondora "schützt die Anleger".

Warum der Wunsch nach Sicherheit ein Weg in die Sackgasse ist.

In der Septemberausgabe des BaFin-Journals: Schwarmfinanzierung - Werbeverstöße auf Crowdinvesting­-Plattformen

10 Jahre Lehman

Frank Fischers Lehman-Lektion: "In der Krise kommt die Kavallerie!"

Viele "Hedgefonds light" bringen den schleichenden Rendite-Tod.

Nirgendwo wird so viel Geld liegen gelassen, als wie beim Warten auf den großen Crash.

Was die Propheten von 2008 heute sagen.

Politik

So schmettern die Mauschel-Profis von der HSH Nordbank berechtigte Fragen ab. Ist ja nur unser Steuergeld.

Indien überholt Nigeria.

Frisch in der Mailbox

Blogger Steffen veranstaltet ein Whisky-Tasting in Hamburg, Karten hier.
Steffen ist aber kein Whisky-Blogger, sondern ein Finanzblogger. Er trink das Wasser des Lebens nicht, er hortet es.
Deshalb gibt es beim Tasting nicht nur Getränke, sondern auch Geldanlage-Vorträge zum Thema "Whisky - das Gold der Schotten".
Nur vorbeugend, bevor ich wieder geschimpft kriege, was für Kram ich immer anschleppe: Ich halte die Kombi Geldanlage & Whisky für - diplomatisch ausgedrückt - nicht so vorteilhaft.
Zwar korreliert der Spiritiuosenmarkt aufs Vorteilhafteste mit dem Aktienmarkt (man kann sich jeden Crash schöntrinken) und die Mittel sind extrem liquide (Ethanol verdampft bei 78°C), aber der Markt als solcher ist extrem illiquide, wie Steffen selbst feststellt:

"Ich habe bei der routinemäßigen Marktbeobachtung meiner bereits erworbenen Whiskyflaschen Talisker 1989 festgestellt, dass drei neue Flaschen zu einem sehr günstigen Preis in den Handel gekommen sind. Das hat mein Interesse geweckt und ich habe meine Bewertung nochmalig durchgeführt und die Entscheidung für einen Kauf von zwei Flaschen gefällt. Die Prozedur des Nachkaufens ist bei der börsenorientierten Anlage ebenfalls bewährt. Die "Marktreaktion" war sehr interessant. Der Preis der noch verbleibenden Flaschen bei unterschiedlichen Shops ist zwischen 23 -27% gestiegen. Diesen Effekt innerhalb so kurzer Zeit zu beobachten war sehr interessant.
Quelle

Mit anderen Worten: Wer zwei Pullen kauft ist ein Mover & Shaker.
Warum ich das dann hier vorstelle? Na ja, man kann ja einen Whisky zwitschern und sich dabei über ETFs unterhalten.

Podcast: Disruption - Der Finanzwesir rockt, Folge 63

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Wenn Disruption falsch bewertet wird:

"Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird 1.000.000 nicht überschreiten – allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren.
Gottlieb Daimler

Die arme Disruption muss für alles Mögliche herhalten.

Fall 1

Da hat jemand die technische Entwicklung verpennt. Wacht auf, fühlt sich überrollt und schreit "Disruption" um nicht zugeben zu müssen, dass er einfach ein paar digitale Transformationen verschlafen hat.
Merke: Wer ein Papierformular digitalisiert und in seine Web-Site einbindet ist noch kein Disruptor. Digitale Transformation kann ziemlich mühsam sein und auch weh tun.
Es ist einfacher zu jammern: "Wir wurden disruptiert", als die Tatsache zuzugeben "Wir haben unsere Digital-Hausaufgaben nicht gemacht". Denn wer disruptiert wurde, kann geschwind eine Arbeitsgruppe samt Lenkungskreis gründen und ansonsten so weiter machen wie bisher.
Wer macht schon gerne Hausausgaben, wenn er einen Wichtelkongress zum Thema Disruption besuchen kann.

Fall 2

Angehender Startup-CEOs will den revolutionär-visionären Approach seines neuen Ladens so richtig zum Leuchten bringen und disruptiert gewaltig vor den Geldgebern herum.
Bedeutet in diesem Zusammenhang: Bis nächsten Mittwoch ist die Weltherrschaft errungen und jetzt her mit der Kohle.

Disruption?

Dabei ist das Modewort Disruption ist nichts Neues. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um die von Schumpeter eingeführte "Schöpferische Zerstörung". In seinem Buch "Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie" schreibt Schumpeter im siebten Kapitel:

"Die Eröffnung neuer, fremder oder einheimischer Märkte und die organisatorische Entwicklung vom Handwerksbetrieb und der Fabrik zu solchen Konzernen wie dem U.S.-Steel illustrieren den gleichen Prozess einer industriellen Mutation – wenn ich diesen biologischen Ausdruck verwenden darf –, der unaufhörlich die Wirtschaftsstruktur von innen heraus revolutioniert², unaufhörlich die alte Struktur zerstört und unaufhörlich eine neue schafft.
Dieser Prozess der "schöpferischen Zerstörung" ist das für den Kapitalismus wesentliche Faktum. Darin besteht der Kapitalismus und darin muss auch jedes kapitalistische Gebilde leben.
Anm.² Diese Revolutionen sind nicht eigentlich ununterbrochen; sie treten in unsteten Stößen auf, die voneinander durch Spannungen verhältnismäßiger Ruhe getrennt sind. Der Prozess als ganzer verläuft jedoch ununterbrochen – in dem Sinne, dass immer entweder Revolution oder Absorption der Ergebnisse der Revolution im Gange ist; beides zusammen bildet das, was als Konjunkturzyklus bekannt ist."

Digitale Transformation = Fortlaufender, in digitalen Technologien begründeter Veränderungsprozess (Quelle).
Hier noch ein paar mehr Definitionen, die aber alle das Evolutionäre betonen ("ongoing digital evolution").
Beispiel: Vinyl-LP zur CD. Presswerke und Händler werden weiterhin benötigt.

Disruption = Kommt vom englischen "to disrupt" und bedeutet "unterbrechen" beziehungsweise "stören". Disruptive Innovationen ersetzen eine bestehende Technologie oder Dienstleistung indem Sie das Problem auf eine komplett andere Art und Weise lösen. Am Anfang oft in einer Qualität, die nicht an das Angebot der etablierten Player herankommt.
Beispiel: Musik-Streaming, keine CD-Qualität, für Audiophile nicht geeignet, aber gut genug für den Quäk-Lautsprecher eines Handys. Es kommt zum Bruch im Prozess, Presswerke und Händler fliegen raus.

Wer genau hinsieht stellt fest: Echte Disruptionen gibt es nicht so häufig. Das meiste ist alter Wein in neuen Schläuchen. Digitale Transformation, die uns als tolle Disruption verkauft wird.
Vielleicht bin ich deshalb so skeptisch, weil ich seit 30 Jahren dieses Digitalzeug mache und ich deshalb fast alles als logische (sprich evolutionäre) Weiterentwicklung des Bestehenden ansehe. Vielleicht ist das der Preis, den man für ein Berufsleben ohne HR und Compliance zahlen muss. Man staunt weniger.
Daniel sieht das etwas anders, deshalb ist das einer der netten Podcasts geworden, bei dem er rechts abbiegt, während ich finde: Linksrum ist der bessere Weg.

Zusammen schauen wir uns im Podcast an, welche Finanz-Disruptionen es gibt: Blockchain, Robo-Advisors, P2P und Crowdfunding, Alipay und WeChat aus China, M-Pesa aus Kenia, Chatbots, Finanzblogs. Sind das digitale Weiterentwicklungen oder Disruptionen?

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Links zum Thema der Woche

Finanzbegriff der Woche

Die Disruption. Gut für die Gesellschaft, ärgerlich für die Betroffenen. Da hat man es sich gerade mit einem Bier auf der Terrasse gemütlich gemacht, kommt die Disruption vorbei und schon geht das Gerenne wieder los.
Das Blöde: Die Disruption hat das Innovator’s Dilemma im Schlepptau.

Das "Innovator’s Dilemma" besteht darin, dass etablierte Unternehmen alles richtig machen:

  • Sie liefern, was ihre Kunden wollen,
  • Sie analysieren den Wettbewerb,
  • Sie haben tiefe Taschen und investieren viel Geld in neue Technologien um das zu liefern, was ihre Kunden wollen.

Trotzdem scheitern sie an mickrigen aber disruptiven Startups und verlieren.

Der Harvard-Prof Clayton Christensen hat das in seinem Buch "Innovator´s Dilemma" wie folgt beschrieben:

Disruption ist unlogisch und in den Augen der Etablierten auch unsinnig, denn sie richtet sich nicht nach den Kundenwünschen. Die Produkte sind weniger leistungsfähig, die Margen geringer und das Marktsegment ist klein. DEC hat so lange verächtlich auf die hässlichen beigen PC-Kisten herabgesehen, bis es zu spät war.
Die vernünftige Reaktion eines Managers auf eine disruptive Innovation besteht darin, auf Kosten der Innovation seine Erfolge aus der Vergangenheit auszubauen. Er hat einen starken Anreiz, dies zu tun, denn die Alternative sieht dem Scheitern zum Verwechseln ähnlich. Kein DEC-Manager, der seine fünf Sinne beisammen hat, wäre jemals auf die Idee gekommen einem seiner Kunden eine dieser leistungs- und margenschwachen PC-Gurken anzubieten. Selbst wenn die Kunden ihm den Kram abgenommen hätten - seine Umsatzvorgaben hätte er nie erfüllen können. Das wäre beruflicher Selbstmord gewesen.

Merke: Disruptiv ist immer der Straßenköter, der nichts zu verlieren hat.

Medienempfehlungen des Finanzwesirs

The Innovators Dilemma: Warum etablierte Unternehmen den Wettbewerb um bahnbrechende Innovationen verlieren* von Clayton M. Christensen
The Innovators Dilemma: Warum etablierte Unternehmen den Wettbewerb um bahnbrechende Innovationen verlieren

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Die Zelle Mainz trifft sich zum ersten Mal

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Frank berichtet aus der Karnevalshochburg

Mit fünf Teilnehmern war das erste Treffen in Mainz eine gute Runde fürs Kennenlernen und für interessante Themen.

Wir sprachen über

  • den Begriff der Autonomie mit Perspektive auf das private Vermögen
  • fundamentale, technische und sentimentale Unternehmensbewertungen
  • die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, Benchmarks zu schlagen
  • Indikatoren für Investments und Deinvestments
  • Market-timing und Stock-picking
  • REITs, BitCoins, Optionen
  • Sparraten und Lebenspläne
  • Tradingkosten bei Kauf und Verkauf
  • Einstellungen zu Ersparnissen und Vermögen
  • und über Verwaltungstools der Depotbanken und Excel-Gebrauch

Meist wurden die Themen nur angerissen und oft mit anderen Begriffen als den hier gebrauchten. Die Atmosphäre war locker und offen. Danke dafür.

Es wurden auch Informationen ausgetauscht zu Lesens- und Hörenswertem:

  • Rich Dad Poor Dad von Robert Kiyosaki
  • Get out of the Rat Race! Das Cashflow Spiel,
  • Albert Warnecke und Daniel Korth
  • Frei-und-unabhaengig.de
  • Frugalisten und andere Blogger

Die erstaunliche Geschichte des Alex F.

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Frugaler Oliver
Das ist Oliver (der Alex F. aus der Überschrift kommt später), er ist 29 und will "mit 30 oder 40 ausgesorgt haben". So steht’s auf seiner Web-Site.
Das begeistert die Qualitätspresse. Sie präsentiert ihn mit dem wohligen Schauer, mit dem man früher auf dem Rummel die Dame ohne Unterleib oder den Wolfsmenschen begafft hat.
Ein Faszinosum, aber ohne praktische Relevanz für das eigene Leben, wie einem jeder SPONK und ZONK (Spiegel-ONline- und Zeit-ONline-Kommenarfeldvollschreiber) sofort bestätigen wird.
Das macht dem Oli nix, der macht seinen Weg und wird eines Tages dort ankommen, wo Alex schon ist.

Auftritt Alex Fischer

Alex Dividenden Fischer

Alex (41), der Dividendenfischer lebte lange Jahre im Webvalley. Im Webvalley, nicht im Silikontal!

"Valley ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Miesbach. Im Gemeindeteil Unterdarching befindet sich der Sitz der Gemeindeverwaltung, im Ort Valley selbst befindet sich das Schloss Valley mit einem Wohn- und Ökonomietrakt, einer Brauerei und einer Schlosskapelle sowie dem Alten Schloss.
Interessant und aktuell: Schnelles Internet, Breitbandausbau in der Gemeinde Valley.

Alex hat keine akademische Ausbildung, dafür Weib und Kind. SPONK und ZONK schlagen die Hände über dem Kopf zusammen: Prekariatsrisiko!
Alex hat ein Buch geschrieben. Es heißt: Mein Weg in die finanzielle Freiheit.
Wer das Buch durchgelesen hat, wird sich sagen: Das waren jetzt 187 Seiten voller Banalitäten. Dem kann ich nur zustimmen. Es ist nur so:

Erfolg ist nichts weiter als die konsequente Umsetzung eines endlosen Stroms von Banalitäten.

Genau das hat Alex gemacht. Konsequent und ohne mediales Tschakka. Kein Maple Rooibos Tea Latte in der Hipster-Kaffeebude, sondern bodenständige bayrische Provinz. Deshalb hat man auch noch nie von ihm gehört. Aber ich bin Ihr Gewährsmann. Alex ist echt. Der Typ ist finanziell frei und lässt sich jetzt mit seiner Familie "durch Südostasien treiben" (O-Ton Alex auf dem FinCamp).
Wie lange? Woher weiß das Treibgut wann es wo angespült wird? Auf jeden Fall solange wie es Spaß macht. Geld spielt keine Rolle.
Alex erklärt in seiner Autobiographie in einfachen, unaufgeregten Worten was er getan hat, um finanziell frei zu werden. Alex verspricht keinen Reichtum über Nacht. Er ist eher der Churchill-Typ:

"Das Ziel der finanziellen Freiheit erreichst Du nur, wenn Du bereit bist, Dich in vielen Bereichen richtig arg zu strecken, und auch langfristig gesehen, auch immer deutlich mehr zu tun die Menschen um Dich herum."

Also Schluss mit dem sponken und zonken!
Machen Sie’s wie dieser Provinzler und suche Sie sich etwas, was Geld in die Kasse bringt.
Diese Sache mit den Kopfnoten (deutsche Sekundärtugenden, mit denen man laut O. Lafontaine auch ein KZ betreiben kann) zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. Sparsamkeit, Beharrlichkeit und Fleiß tragen erstaunlich weit. Weiter jedenfalls als die coolen Ideen der gewaltig Wollenden aus den Szenevierteln der großen Städte.
Alex’ praktische Tipps sind gut, aber nicht der Grund, warum ich sein Buch hier empfehle.
Ich stelle sein Buch hier vor, weil es eine Geschichte erzählt, die der von Maria Montessori ähnelt.
Frau Montessori war die erste Ärztin Italiens. Am 10. Juli 1896 war sie Dottoressa und hatte damit bewiesen, dass Frauen prinzipiell dazu fähig sind Ärztin zu werden. Vor Montessori war klar, Frauen können nicht Ärztin werden, weil

  1. das weibliche Gehirn ja bekanntermaßen Probleme mit dem räumlichen Sehen und Einordnen hat. Frau am Seziertisch: "Che casino! War das jetzt Milz vor Leber oder Leber vor Milz?"
  2. Frauen dem Arzt-Job körperlich nicht gewachsen sind. Das lange Stehen und so… "Ähm, also mein Arzt sagt er macht Kieser, weil er’s im Rücken hat. Er sitzt zu viel." "Na, dann eben weil man so viel Sitzen muss. Ist ja auch egal." Genau, weil im Zweifelsfall muss die Gebärmutter als Grund herhalten (oder die Oberweite ist im Weg). Der anatomische Grund als Totschlagargument.

Frau Montessori hat gezeigt: Frauen können Ärztin werden und damit den ganzen Quatsch endgültig falsifiziert.

Genau diese Falsifizierung macht den Wert von Alex’ Buch aus.
Vor Alex war klar: Kein Akademiker, Provinzler, Frau und Kind - so jemand wird nie finanziell unabhängig. Alex hat diesen Quatsch jetzt ein für alle mal als Gejammer entlarvt. Es geht!
Deshalb bin ich auch ganz entspannt, was Oli angeht. Sein Plan ist solide, der wird nicht in der Kirmesbude neben der Dame ohne Unterleib enden.

Wir sollten alle dankbar sein, dass Alex seine Geschichte aufgeschrieben hat. Solche Leute wollen nicht gesponkt oder gezonkt werden. Sie packen normalerweise ihr Ränzlein und diffundieren ganz diskret davon.

Mein Weg in die finanzielle Freiheit von Alex Fischer*
Mein Weg in die finanzielle Freiheit


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